Kremencova

Kremencova

Und hier ist das Ziel erreicht.
In der Kremencova fallen sofort die markante Uhr, das Wahrzeichen des Brauhauses, und die Beflaggung an der Hauswand auf, die den Ort und Sitz der Brauerei und des Restaurants U Fleku anzeigen.
Die Brauerei U Fleku in der Kremencova 1651/11 ist die einzige Brauerei in Mitteleuropa, wo seit über 500 Jahren ohne Unterbrechung Bier gebraut wird. Die ersten Aufzeichnungen hierüber stammen aus dem Jahr 1499.Berühmt wurde sie durch das gezapfte Spezial 13° Bier und durch die traditionellen altböhmische Küche. Im Haus gibt es auch ein Bierbrauermuseum (Pivovarské muzeum U Fleku), das besucht werden kann. Der Besucher kann dort Gefäße, Maschinen und Werkzeuge besichtigen, über die er die Geschichte des Bierbrauens in Prag kennenlernt. Die altertümliche stilgerechte Einrichtung der Gasträume und der 8 Säle schafft eine schöne authentische gemütliche Atmosphäre. Das Haus ist von 10:00 bis 23:00 Uhr geöffnet. Es bietet mit seinem Biergarten, seinen Sälen und Räumlichkeiten Platz für 1200 Gäste.

Interessantes am Rande:
- Der Fußballverein Hajduk Split wurde hier im Jahre 1911 von Studenten aus Split gegründet.
- Das Lokal war Ende der 70er bis Mitte der 80er Treffpunkt hunderter Jugendlicher aus der Blueser-
und Kundenszene der oppositionellen Jugendkultur der DDR.

Inzwischen droht das geschichtlich und kulturell auf höherem Niveau angesiedelte Lokal zu einer reinen Touristenanlaufstation degradiert zu werden. Es mehren sich die Stimmen, die von Nepp und Abzocke berichten. Auch wenn es das Privileg der Platzhirsche vor Ort ist, mit ihren Pfründen zu protzen und zu punkten, was ja durchaus auch in anderen europäischen Großstädten an der Tagesordnung ist:
Spätestens, wenn sich der Besucher nur nach der Dicke seiner Brieftasche beurteilt fühlt, und wenn mittels vordergründiger Dienstleistung und mittels animiertem Alkoholkonsums mehr oder weniger freundlich und mehr oder weniger aufdringlich versucht wird, hier den monetären Besitzstandwechsel zu beschleunigen, spätestens dann verbleibt ein schaler Beigeschmack.
Wer auf die Rankings und auf die Bewertungen einschlägiger Reiseführer schaut, weiß was ich meine.



Wir hatten jedenfalls dort, nachdem wir das Abendessen bereits im Vorfeld im Hardrock-Café reserviert hatten, also im U Flek? nicht gegessen haben, eine gute feuchtfröhliche Stunde verbracht, in der wir das dunkle Lagerbier Flekovský ležák 13° ausgiebig getestet haben.