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Labyrinth der Himmelswächter (reloadet)

Labyrinth der Himmelswächter (reloadet)

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Björn Goldhausen


Free Account, Ettinghausen

Labyrinth der Himmelswächter (reloadet)

Wir schrieben den 30. April des Jahres 2004. ein an sich nicht ungewöhnlicher Tag. Über den gesamten Tage hinweg herrschte recht freundliches Wetter bei angenehm warmen Temperaturen. Am Nachmittag sollte es in der Westhälfte Deutschlands zu einzelne, aber kräftigen Gewittern kommen. Ein kleines tief über Frankreich schaufelte auf seiner Vorderseite verhältnismäßig warme Luft nach Deutschland.
„Gut“, dachte ich mir, „ suchst du dir ein schönes Plätzchen, von wo aus sich's gut fotografieren lässt“. Gesagt getan. Gegen 16 Uhr machte ich mich auf Richtung Aussichtsturm Helleberg, wo ich mich anschließend positionierte. Nach recht mühevollem Aufstieg (voll bepackt mit kompletter Ausrüstung) oben angekommen erst mal Ausschau nach Gewitterzellen halten. Doch es waren nur einzelne, harmlose Zellen zu sehen. „Was soll’s“, dachte ich, „wird gleich schon noch losgehen“. Tja, da irrte ich wohl, denn die Zellen fielen immer weiter zusammen. Gegen 19 Uhr waren nur noch harmlose Cu’s am Himmel und der Wind drehte plötzlich auch auf SW und somit war’s das dann mit Gewitter (dachte ich zumindest). Völlig frustriert machte ich mich auf den Heimweg. „Klasse“, dachte ich, „wegen den Gewittern extra nichts für den Abend vorgenommen und dann das. Und zu allem Überfluss ist noch der 30.04. (Tanz in den Mai, super)“. Na ja, jedenfalls bin ich dann nach Hause und es wurde überlegt, was man mit dem angebrochenen Abend noch anfangen kann. „Ok“, dachte ich, “lädst du deinen Schwager samt Kinder zu einem gemütlichen Bierchen ein“. Gesagt getan. Diese trudelten so gegen 20:30 Uhr ein. Es wehte ein unangenehm frischer SÜDwind draußen (dies beachtete ich leider nicht). In mir brodelte es immer noch wegen der nicht vorhandenen Gewitter. Aus irgendeinem Grund (Bauchgefühl?!?) war mir aber nicht nach Biertrinken. Also gönnte ich mir ein paar Wasser (was sich noch als Vorteil herausstellen sollte). Nun wurde es langsam dunkel draußen und wie quasselten und quasselten. In den Augenwinkeln bemerkte ich plötzlich ein flackern, dem ich anfangs aber nicht viel Aufmerksamkeit schenkte. Doch dann nahm ich ein deutliches „aufleuchten“ war. „Hmm“, dachte ich mir, „das wird doch wohl kein Gewitter sein“. Um sicher zu gehen, erst mal an den Rechner und Radarbild checken (Die sicht Richtung Süden und Südwesten war leicht versperrt). Dann traf es mich wie ein schlag. Eine kleine aber sehr blitzintensive Zelle bildete sich gerade am Südrand des Westerwaldes mit Zugrichtung Nordnordwest, genau über mich hinweg. „Klar“, dachte ich, “der Südwind. Dieser führt am Südrand des Westerwaldes zu ordentlicher Hebung und lässt dies einsam Zelle entstehen.“
Damit war der gemütliche Teil des Abends natürlich beendet. Ich schnappte mit meine Ausrüstung und meinen Schwager..äh, nein der kam von selbst mit :-). Wir machten uns auf in Richtung einer Anhöhe direkt neben dem Ort, von welcher man einen freien Blick Richtung Süden und Südosten hatte (Limburger Becken). Oben angekommen erschloss sich uns die volle Pracht der gerade entstandenen Zelle. Eine hohe Blitzrate und so gut wie alles Erdblitze. Einfach genial.
So, nun aber genug der Rede :-)

Lg Björn

Aufgenommen wurde das Bild auf einem Hügel bei Hahn am See im Westerwald, mit Blickrichtung ins Limburger Becken am Abend des 30.04.2004 gegen 22:15Uhr. Das Gewitter befand sich zum Aufnahmezeitpunkt ca. 5-10km vom Aufnahmeort entfernt. Aufgenommen wurde das Bild mit einer Canon EOS 300d, Brennweite 28mm, ISO100, Belichtung 4x30s, Blende 8.

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