"Langer Lulatsch"...
Ab Mitte der 1980er Jahre begannen die verschiedenen europäischen Staatsbahnen die Entwicklung, Konstruktion und Inbetriebnahme von neuen Güterwagen für den kombinierten Ladungsverkehr. Dabei sollten neben den weiter steigenden Zahlen von Containern künftig auch Wechselbrücken und Sattelauflieger befördert werden können. Zu diesem Zweck wurde vom deutschen KV-Operateur Kombiverkehr und der Bundesbahn 1986 die Kombiwaggon Projekt-Gesellschaft gegründet.
1988 kam es zur Bestellung von 300 Doppeltragwagen der Bauart Sggnos 715.88 bei der Waggon Union Berlin, denen ab 1991 weitere 1250 Waggons vom Waggonbau Dessau folgten. Die Wagen konnten und können allerdings nur für den Transport von Containern unterschiedlicher Längen und zwei Wechselbrücken je Wagenhälfte eingesetzt werden, Sattelauflieger hingegen nicht. Die Wagen waren zudem über viele Jahre mit ihrer blauen Lackierung und dem großen Schriftzug KOMBIVERKEHR ein echter Blickfang.
Vor einigen Jahren begann DB Cargo seinen Güterwagenbestand zu bereinigen und gab einen Teil der Waggons an verschiedene seiner Auslandsgesellschaften ab um sie dort nicht nur einzusetzen, sondern teilweise auch günstiger in den dortigen Werken warten und untersuchen zu lassen. Im Zuge dieser "Umbeheimatung" erhielten einige der Wagen auch einen verkehrsroten Lack.
Eine Besonderheit ist dabei mit Sicherheit der oben abgebildete 31 80 4953 038-5: Dieser Wagen der Bauart Sggmrs trägt zwar eine deutsche Immatrikulierung und Ländercodierung, ist laut Anschrift jedoch bei DB Cargo Romania zuhause. Beladen mit zwei Silocontainern konnte der Wagen im Rangierbahnhof Kassel angetroffen werden.
Quellen: dybas.de, wikipedia.org, kombimodell.waggonfabrik.eu & eigene Aufzeichnungen
Aufnahmedatum: Freitag, 27. März 2020 - 17:28 Uhr
makna 30/04/2020 12:25
So also kommen Rumänen nicht nur als Spargelstecher nach Deutschland ... ;-)... wiederum ein sehr aufschlußreiches Kapitel Waggongeschichte,
sehr gut in Text und Bild dargestellt !!!
BG Manfred