Licht im Haus Gottes
Köln, Dom, Fenster von Gerhard Richter, 2009, Nikon D 100 mit Sigma f/3,5-5,6 55-200 mm DC G bei 200 mm. JPEG (8 Bit) Fein. ISO 800. 1/200 sec f/5,6 bei Programmautomatik, mittenbetonter Messung und Belichtungskorrektur -1,3 LW. Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 12. Drehung -3,8 Grad. Ausschnitt 3,5 Megapixel. Kontrast +6. Nachschärfen des auflösungsreduzierten Bildes 20/100.
Gert Rehn 16/02/2009 12:30
47. Anmerkung:Lieber Eckhard, mit diesem herrlichen und sehr gut abgelichteten Kirchenfenster, das von gotischen Pfeilern eingerahmt ist, hast du schon viele vor mir begeistert, nun auch mich. Solche Fenster neu zu gestalten, ist heikel. in der Kathedrale von Chartres hat man schon in alten Zeiten die Fenster aus dem 13Jh. ersetzt durch hellere, weil Einige glaubten, das gäbe mehr Licht. Dabei haben sie aber etwas verhunzt. Insgesamt ist aber Chartres die besterhaltene frühgotische Kirche mit ihren vielen Originalfenstern aus dem 13.Jh.
Dann kenne ich wieder ein Kirchlein, das sollte neue farbige Fenster erhalten. Das Ergebnis war, dass es echt zu dunkel ist beim Gottesdienst. da müssen nun Scheinwerfer helfen. Also auch etwas falsch gemacht.
Gert
† Trude S. 15/02/2009 16:29
Eckhard, Du und der Zeichner, Ihr habt es erkannt; mit Euch hoffentlich noch viele Andere :-)† Trude S. 14/02/2009 11:51
Ich kenne das Fenster, weiß um die daraus entstandenen Diskussionen, mag dieses Fenster sehr und das Foto gefällt mir auch :-)Menschen sind geformt, manipuliert oder auch nicht, Gott ist zeitlos wie sein Licht und ich bin überzeugt, er mag seine Kirchen und Dome sofern sie sein Licht in allen Facetten von Vergangenheit und Gegenwart widerspiegeln.
lg Trude :-)
Stefan Adam 12/02/2009 20:52
Alter Schwede! Das schaffe ich heute nicht mehr...Ich habe beim Thumbnail erst an Klee gedacht... aber Richter ist auch nicht schlecht, vor allem bietet er ja so einiges an Diskussionspotenzial ;-)
LG, Stefan
Adrian K 12/02/2009 18:41
"Was den zweiten betrifft, so ist er einfach falsch."Aber ehrlich..., ich hätte auf Deiner Stelle einen Stein gegen die bunten Scheibchen geworfen, und auf diese Weise die These zum Fall gebracht ;-)). Adrian
Kerstin Stolzenburg 12/02/2009 10:54
Lieber Eckhard, dieser Ansatz ist sehr gut nachzuvollziehen, vor allem auch, wenn man bedenkt, dass der Mensch doch manchmal erst von einer Sache überzeugt werden muss und einen gewissen Anstoß und Hilfe benötigt, um zu "sehen" und zu erkennen; auch das ist ja eine Form der Zugewandtheit.Gleichzeitig wirft er bei mir auch eine Reihe weiterer Fragen auf.
Jemand, der sich durch etwas bedrängt fühlt, selbst wenn es positiv gemeint wäre, wird doch wahrscheinlich seine Seele nicht dafür öffnen (vielleicht sinnbildlich auch nicht für dieses Licht); was es auch sein mag, es wird ihn nicht erreichen.
Andererseits ist das Licht Gottes ja nicht nur das durch die gefärbten Glasscheiben bunt erscheinende Licht, so dass auch das in unseren Augen zunächst farblos erscheinende Licht der anderen Fenster, die mit dem Richter-Fenster zurecht im Dialog stehen, ihre volle Berechtigung haben sollten.
Der Mensch "schönt" das Licht hier vielleicht sogar nach seinen Bedürfnissen und Vorstellungen; es ist aber auch ohne dieses Zutun da.
Brauchen wir diese Veränderung, die Anpassung wirklich, um es zu erkennen?
Die verlinkte Aufnahme ist jedenfalls mindestens so interessant wie das zur Diskussion eingestellte Bild.
Kerstin
Kerstin Stolzenburg 12/02/2009 7:47
Lieber Eckhard, danke für die schöne und umfassende Erwiderung.Das verlinkte Bild "Zugewandt (2)" finde ich natürlich sehr interessant. Das dem Richter-Fenster benachbarte Fenster zeigt ja - bei gleicher Funktion - nun auch kein figürliches Motiv, sondern ein Ornament und zudem keine Farben, so dass man sich hier wirklich ein Korrespondieren der beiden vorstellen kann. Vom Titel ausgehend würde ich diese Korrespondenz und das einander zuwenden auch unbedingt positiv sehen wollen.
Aber man könnte auch eine andere Betrachtungsweise zugrunde legen, wenn man die Perspektive einbezieht. Das farblose Fenster scheint zunächst etwas zurückzuweichen bzw. das Richter-Fenster das farblose etwas zu bedrängen.
Soweit nur ein allererster Eindruck meinerseits. Hier wären also durchaus verschiedene Ansätze für eine Interpretation möglich, die man vertiefen und ausweiten könnte ;-).
Kerstin