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Was mich immer neidisch macht ist die Leichtigkeit, mit der anderenorts noch "Street" fotografiert werden kann, und zwar auch von Angesicht zu Angesicht.
Früher klappte das hier besser, und oft reichte ein fragender Blick aus um ein zustimmendes Nicken zu bekommen. Schwierig heute, und manchmal komm ich mir vor wie ein Voyeur, der ich weder bin noch sein mag.
Dehalb werde ich jetzt nicht nach Cuba reisen, aber es ist tröstlich, dort jemanden zu wissen, der noch das Händchen (und Äuglein) für diese Fotografie hat!
ja, schlimm wie in unseren Breitengraden gehandelt wird. Ich kenne kaum ein unfreundlicheres Volk als die Deutschen, sie sollten sich schämen. Ein bekannter österreichischer Schauspieler bescheinigte z.B. den Berlinern die ABWESENHEIT JEGLICHEN CHARMES, das ist noch leicht untertrieben, ich lebe hier seit 40 Jahren...
das macht den Alltag hier ziemlich langweilig, kühl, nicht besonders lebenswert wenn man sich nicht mit spannenden, empathiefähigen Menschen umgeben und Spannendes im Alltag verrichten kann. Erfreulicherweise gibt es Ausnahmen und die bilden meinen Freundeskreis.
Wie man hier paranoid mit dem Fotografieren umgeht, lächerlich.
DOCH:
verstehen kann ich, dass das nervt, viel zuviele sind heute mit diesen riesigen Kameras bewaffnet und gehen viel zu respektlos vor.
Jeder sollte sich unbedingt überlegen, ob es für unkreatives, grundloses Ablichten sein muss, anderen Menschen UND AUCH TIEREN zu nahe zu kommen.
Übrigens sind auch die Kubaner ZU RECHT sehr genervt vom fotografierenden Tourismus. Verständlicherweise, in den Ballungsgebieten kann kein Kubaner mehr auch nur unfotografiert genüsslich in der Nase bohren...
auch dort muss man für brauchbare Fotografie sensibel, nah, respektvoll, und vieles mehr, was die Menschenwürde schont, herangehen, am besten unbedingt auch die Sprache lernen, damit man Akzeptanz erfährt.
Dem normalen Touristen würde ich empfehlen sich auf Architektur und Natur zu beschränken und Menschen nur aus der Ferne, also so zu fotografieren, dass sie nicht erkannt werden können. Die Fotografierten meine ich natürlich! Und wenn mal jemand wünscht von einem Laien fotografiert zu werden, z.B. im freundlichen Bekanntenkreis, ja warum denn nicht? Das ist doch schön. Sollte aber dort bleiben.
Oder wenn man als Laie das "Opfer" dafür bezahlt/bezahlen muss, weil es sonst nicht dazu bereit ist, aber gern was dazu verdient, auch o.k.
Warum will sich denn heutzutage jeder als Menschenfotograf ausprobieren, warum hat man nicht auch vor dem Metier Fotografie den gebührlichen Respekt?
"Übrigens sind auch die Kubaner ZU RECHT sehr genervt vom fotografierenden Tourismus."
Nicht nur die! Ich habe 20 Jahre (bis vor 10) in Spanien gelebt und die Entwicklung gesehen. Znächst noch mit kleinen digitalen Knipsen, die auch bei Sonnenlicht ständig blitzten, dann zunehmend mit Smartphones. Ein besonderes Foto hab ich NICHT geschossen; Vor 2 Jahren in Istanbul, vor der blauen Moschee eine Dame im "Nikab", der nur einen Sehschlitz frei lässt, der zudem von einer dunklen Sonnenbrille verdeckt war, porträtierte sie sich selbst mit Selfiestick! Zur "Erholung" war ich dann im "Cafe Ara", das unter der Regie von Ara Güler lief (da lebte er noch) und hab mir diese wunderbaren Aufnahmen angesehen, die dieser großartige Fotograf und Mensch gemacht hat.
"the Times they are a changing" (Dylan)
Bei dem Thema wage ich nicht mitzureden,aber das Bild gefällt mir, schon deine heran gehensweise sagt mir zu wie ich unten lesen konnte gefällt mir.
Gruß Heiner
ja, so ist die ganze Welt...in großen Teilen schlecht...die Menschen... dennoch mag ich alle Lebewesen, einschließlich diesem göttlichen Irrtum...und ich lebe gern, trotzdem...z.B. mit Kreativität, Respekt, Freundlichkeit und Empathie lässt sich da viel Lebenswertes und viele Freude erfahren...aber das kommt nicht von alleine, da muss man bereit sein und vieles dafür tun. Und damit meine ich nicht viel Herumknipsen und Imitieren, ohne Passion, Liebe und Arbeit ist alles einfach nur (PARDON) Wichserei. Davon bin ich überzeugt.
Habe ziemlich gemischte Gefühle. Das Bild ist natürlich ein schönes authentisches Streetfoto, die beiden sind toll porträtiert und mir gefällt auch die schräge Bildgestaltung. Aber die Szene sieht doch sehr nach Straßenprostitution aus und ich finde es traurig, dass sich auf Kuba so viele Menschen prostituieren müssen, weil sie arm sind.
Gruß Detlef
nein, so habe ich das nicht empfunden. Nach dem Fotografieren habe ich mich - wie meist - mit den Jungs unterhalten. Klar, sie wären keinem Gringo abgeneigt, der ihnen gefällt und der sie zum Essen einlädt. Der junge Mann links hat sein eigenes Friseurgeschäft.
Das mit der Prostitution auf Kuba muss man schon lange beobachten, um sich ein richtiges Bild davon machen zu können. Es gibt die Turistenanmacherinnen und Anmacher, aber wenn man weiß, dass selbst jeder Kubaner für Sex, wenn es sich dabei nicht um seine feste Beziehung handelt, etwas zahlt oder zu einem leckeren Essen einlädt, wenn man auf den großen kubanischen Schriftsteller Padura hört, der in etwa schreibt, "nirgendwo auf der Welt wird soviel Sex gemacht wie auf Kuba", dann relativiert sich alles mehr oder weniger. Doch klar: wo Armut herrscht, gibt es vermehrt Prostitution. Und das auszunutzen, also die Not auszunutzen, das ist natürlich sehr sehr ungut...
komme gerade aus Charlottenburg und auf dem Weg nach Kreuzberg haben mir in der Bülowstraße etliche wirkliche Prostituierte zugewunken und mich zum Anhalten auffordern wollen, das gibt es so auf Kuba nicht.
Und selbst, wenn Du recht hättest, würde ich mir, meiner Sympathie und meinem Respekt meinen Protagonisten gegenüber sicher, dazu immer auf Augenhöhe , erlauben meine Arbeit zu verrichten.
Ich wollte vor Jahren eine Doku in Berlin über den Straßenstrich machen und hätte nur bei meiner höflichen Anfrage, wie ich das handeln könnte, ohne jemandem auf die Füße zu treten, fast das Messer eines Zuhälters abgekriegt...
Menschenhandel und Prostitution, und der deutsche Staat schaut zu...
Grüße, Johannes
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Werner Gilliam 14/01/2020 13:32
Was mich immer neidisch macht ist die Leichtigkeit, mit der anderenorts noch "Street" fotografiert werden kann, und zwar auch von Angesicht zu Angesicht.Früher klappte das hier besser, und oft reichte ein fragender Blick aus um ein zustimmendes Nicken zu bekommen. Schwierig heute, und manchmal komm ich mir vor wie ein Voyeur, der ich weder bin noch sein mag.
Dehalb werde ich jetzt nicht nach Cuba reisen, aber es ist tröstlich, dort jemanden zu wissen, der noch das Händchen (und Äuglein) für diese Fotografie hat!
Roger Andres 13/01/2020 19:38
Starkes Street Bravo Gruss RogerHeinrich Bross 13/01/2020 14:59
Bei dem Thema wage ich nicht mitzureden,aber das Bild gefällt mir, schon deine heran gehensweise sagt mir zu wie ich unten lesen konnte gefällt mir.Gruß Heiner
-Leica.ART- 13/01/2020 12:47
-das Dilemma besteht darin, das der Staatmit an dieser Prostitution verdient - uns "schweigt"
vg.-charly
Detlef Both 13/01/2020 9:26
Habe ziemlich gemischte Gefühle. Das Bild ist natürlich ein schönes authentisches Streetfoto, die beiden sind toll porträtiert und mir gefällt auch die schräge Bildgestaltung. Aber die Szene sieht doch sehr nach Straßenprostitution aus und ich finde es traurig, dass sich auf Kuba so viele Menschen prostituieren müssen, weil sie arm sind.Gruß Detlef