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Dein dramatisch in SW ins Bild gesetzte Motiv weckt sämtliche Muttergefühle, sogar meines als Mann ...
Schutzlos wie sein Spielzeug irrt womöglich ein kleiner, süßer Schatz im kalten Regen umher, weinend, nach seiner Mutter rufend. Wer weiß, wie lange schon.
Ein sehr treffender tekst..........danke für den hinweis........................................... Franz Kafka, Heimkehr (Aug. 1920)
Ich bin zurückgekehrt, ich habe den Flur durchschritten und blicke mich um. Es ist meines Vaters alter
Hof. Die Pfütze in der Mitte. Altes, unbrauchbares Gerät, ineinanderverfahren, verstellt den Weg zur
Bodentreppe. Die Katze lauert auf dem Geländer. Ein zerrissenes Tuch, einmal im Spiel um eine Stange
gewunden, hebt sich im Wind. Ich bin angekommen. Wer wird mich empfangen? Wer wartet hinter der
Tür der Küche? Rauch kommt aus dem Schornstein, der Kaffee zum Abendessen wird gekocht. Ist dir
heimlich, fühlst du dich zu Hause? Ich weiß es nicht, ich bin sehr unsicher. Meines Vaters Haus ist es,
aber kalt steht Stück neben Stück, als wäre jedes mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, die
ich teils vergessen habe, teils niemals kannte. Was kann ich ihnen nützen, was bin ich ihnen und sei
ich auch des Vaters, des alten Landwirts Sohn. Und ich wage nicht, an der Küchentür zu klopfen, nur
von der Ferne horche ich, nur von der Ferne horche ich stehend, nicht so, daß ich als Horcher überrascht werden könnte. Und weil ich von der Ferne horche, erhorche ich nichts, nur einen leichten Uhrenschlag höre ich oder glaube ihn vielleicht nur zu hören, herüber aus den Kindertagen. Was sonst in
der Küche geschieht, ist das Geheimnis der dort Sitzenden, das sie vor mir wahren. Je länger man vor
der Tür zögert, desto fremder wird man. Wie wäre es, wenn jetzt jemand die Tür öffnete und mich etwas fragte. Wäre ich dann nicht selbst wie einer, der sein Geheimnis wahren will.
die Idee ist gut umgesetzt: in einem verlassenen Haus liegt eine Stoffpuppe, es ist staubig, dunkel, geheimnisvoll, wie eine Erinnerung an die Kinderzeit
LG Manfred
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Dirk-Christian 20/01/2013 18:49
Dein dramatisch in SW ins Bild gesetzte Motiv weckt sämtliche Muttergefühle, sogar meines als Mann ...Schutzlos wie sein Spielzeug irrt womöglich ein kleiner, süßer Schatz im kalten Regen umher, weinend, nach seiner Mutter rufend. Wer weiß, wie lange schon.
Liebe Grüße
Christian
Andrea de Leeuw 02/10/2012 23:27
Ein sehr treffender tekst..........danke für den hinweis........................................... Franz Kafka, Heimkehr (Aug. 1920)Ich bin zurückgekehrt, ich habe den Flur durchschritten und blicke mich um. Es ist meines Vaters alter
Hof. Die Pfütze in der Mitte. Altes, unbrauchbares Gerät, ineinanderverfahren, verstellt den Weg zur
Bodentreppe. Die Katze lauert auf dem Geländer. Ein zerrissenes Tuch, einmal im Spiel um eine Stange
gewunden, hebt sich im Wind. Ich bin angekommen. Wer wird mich empfangen? Wer wartet hinter der
Tür der Küche? Rauch kommt aus dem Schornstein, der Kaffee zum Abendessen wird gekocht. Ist dir
heimlich, fühlst du dich zu Hause? Ich weiß es nicht, ich bin sehr unsicher. Meines Vaters Haus ist es,
aber kalt steht Stück neben Stück, als wäre jedes mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, die
ich teils vergessen habe, teils niemals kannte. Was kann ich ihnen nützen, was bin ich ihnen und sei
ich auch des Vaters, des alten Landwirts Sohn. Und ich wage nicht, an der Küchentür zu klopfen, nur
von der Ferne horche ich, nur von der Ferne horche ich stehend, nicht so, daß ich als Horcher überrascht werden könnte. Und weil ich von der Ferne horche, erhorche ich nichts, nur einen leichten Uhrenschlag höre ich oder glaube ihn vielleicht nur zu hören, herüber aus den Kindertagen. Was sonst in
der Küche geschieht, ist das Geheimnis der dort Sitzenden, das sie vor mir wahren. Je länger man vor
der Tür zögert, desto fremder wird man. Wie wäre es, wenn jetzt jemand die Tür öffnete und mich etwas fragte. Wäre ich dann nicht selbst wie einer, der sein Geheimnis wahren will.
K. Albrecht 02/10/2012 19:03
Guck mal: Kafka, ´Heimkehr"!Gruß
K.
ManFox 17/09/2012 19:16
die Idee ist gut umgesetzt: in einem verlassenen Haus liegt eine Stoffpuppe, es ist staubig, dunkel, geheimnisvoll, wie eine Erinnerung an die KinderzeitLG Manfred
Sabine Hanse 13/09/2012 21:29
Oh nein! Das arme Ding... ich hoffe, du hast ihn gerettet ;)))) Sehr dramatische Aufnahme übrigens. Gefällt mir!Liebe Grüße
Sabine