Luchs – Kindergarten und eine Zaun-Fata Morgana
Diese beiden jungen Luchse brauchen nicht viel in ihrem „Felsen – Kindergarten“. Für gewagte Sprünge und lange Nachlaufspiele genügen oft ein herunterfallendes Blatt oder unvorsichtige Insekten.
Wildpark „Alte Fasanerie“ Klein Auheim, August 2010.
Auf dem Foto sind deutlich Teile des grünen Maschendrahtzauns zu erkennen – und die sollen auch trotz Photoshop und Co. so bleiben. Der Zaun wirkt so, als sei er im Hintergrund – wo jedoch aus diesem Blickwinkel k e i n e r ist. Die Abbildungen können also nur vom Vordergrund stammen. Fotografiert habe ich mit angeschraubter Sonnenblende direkt am Zaun. Kann mir jemand erklären, was hier optisch genau passiert ist und wie sich diese Reflexe vermeiden lassen? Andere Fotografen berichten vom gleichen Phänomen mit abgeschraubter Sonnenblende.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 3.2 bei 1/125stel Sekunden, ISO 640, Belichtungskorrektur minus 0.7, Bildstabilisator eingeschaltet, aus der Hand, 50 % Ausschnitt, durch grünen Maschendrahtzaun.
Nachtrag: Hier ein weiteres Foto aus meiner Luchs - Serie, auf dem der grüne Maschendrahtzaun kaum zu erkennen ist
Philipp Leibfried 09/09/2010 23:17
Süß!Das mit dem "Zaunmuster" hatte ich auch schon des öfteren - ich glaube das tritt nur bei hellem HG auf, und wahrscheinlich läßt es sich nicht verhindern. Ich vermute, daß es nichts mit Brechung zu tun hat, sondern mit (riesigen) Zerstreuungskreisen. Wenn eine oder mehrere Zaunmaschen im Bild sind (und bei dem Frontlinsendurchmesser eines größeren Teles ist das eigentlich immer der Fall), dann "verschwinden" sie aus dem Vordergrund nur deshalb, weil sie durch die extreme Unschärfe riesige Zerstreungskreise bilden. Irgendwie - frag mich bitte nicht wie - wirken sich diese Zerstreuungskreise aber auf die Wiedergabe heller Bildteile aus, die viel weiter hinten liegen.
Naja 'ne Erklärung ist das nicht wirklich :-)
HG Philipp
Sabine Streckies 01 09/09/2010 13:06
Hallo Candy,normalerweise reichte mir diese Erklärung. Aber wäre es nicht schon fast ein Lottogewinn, wenn mehrere Fotografen bei hunderten Bildern immer wieder den (verflixten) Knoten träfen?
Grübelnder Gruß nach Weimar
Rheinhilde
Andreas Rinke 09/09/2010 8:13
Ein entzückendes Duo, die beiden :-)Diese Gittermuster im Bokeh habe ich auch gelegentlich, wenn ich durch einen Maschenzaun fotografiere und die Optik nicht durch eine Lücke des Zauns passt. Wie sich das erfolgreich vermeiden lässt, weiß ich leider auch nicht...
LG Andreas
Willy Brüchle 08/09/2010 18:37
Selbst wenn der "Knoten" nicht in der Mitte war, hast du noch die Draht- Karos im Bildfeld gehabt. Ich nehme in solchen Situationen die Gegenlichtblende ab und gehe auf Kontakt mit dem Draht. MfG, w.b.Sabine Streckies 01 08/09/2010 17:12
Hallo Willy,es gibt jede Menge ähnlicher Luchs - Fotos, auch mit geringfügig anderer Aufnahmeposition. Ich habe immer versucht, den "Knoten" nicht genau in der Optik zu haben und denke, dies ist auch überwiegend gelungen. Auch wenn man den "Knoten" voll erwischt, wüßte ich nicht, weshalb es dadurch zu den "Zaunspiegelungen" in ihrer Gesamtheit kommen sollte. Du kennst das Gehege ja auch - auf diesem Foto ist mehr Zaun, als es dort in Wirklichkeit gibt ; + )
Fotografenkollegen (mit anderen Objektiven) beklagen auch mit Stativ und ohne Sonnenblende das gleiche Problem.
Gruß
Rheinhilde
Willy Brüchle 08/09/2010 17:03
Hübches Pärchen. Mit dem Zaun hast du wahrscheinlich nicht genau durch die Lücke gezielt, sondern den Knoten vor der Optik gehabt, dann kann das passieren. MfG, w.b.Sabine Streckies 01 08/09/2010 16:10
Hallo Wolfgang,bitte Nachhilfe ; + )
Was sind Beugungserscheinungen unter Berücksichtigung der gegebenen Aufnahmedaten?
Die Lichtreflexe der Bäume haben meiner Meinung nach nichts mit dem deutlich sichtbaren Zaunmuster zu tun.
Gruß
Rheinhilde