Luisens-Sitz
Und wenn sich jemand fragen sollte, warum Luisenburg, so findet er die Antwort auf dem Schild im Bild am großen Felsen. Dort steht unter der Einmeiselung "Luisens-Sitz":
Seh'n wir den milden Strahl der holden Frühlings Sonne
An diesem Fels Coloße glüh'n,
So denken wir des Bliks der sanften Huld und Wonne
Mit dem Louise heut uns Glüklichen erschien,
Und bey dem Fels Coloße denk wir
An unsere Treu und Lieb zu Ihr.
im Junius 1805.
Nach dem Besuch der Preußischen Königin Louise wurde die "Luxburg" in Luisenburg umgetauft. Das preußische Königspaar hat dafür etwas Geld zum Ausbau des ersten bürgerlichen Landschaftsgartens geben müssen.
Der Text zeigt wie andere Einmeiselungen auch, wir befinden uns im Zeitalter der Romantik und das Fichtelgebirge galt damals als das "Urgebirge" schlechthin. Seine Granitfelsen glaubte man direkt dem Erdinnern entsprungen.
Die Alpen waren damals noch keine Konkurrenz, so dass die Mittelgebirge als "hoch" erschienen. Und wenn man durch das Labyrinth der Luisenburg klettern wollte, musste jeder seine adelige Haltung aufgeben und sich bücken und kriechen. Das war die romantische Antwort auf die französische Revolution: Adel und Bürger krochen gemeinsam durch das Felsenlabyrinth.
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