Made in Germany (4)

Made in Germany (4)

Die berühmte Agfa Synchro-Box, die auch Box 600 genannt wurde.

Boxkameras waren in den 30er- bis 50er-Jahren sehr populär und vermutlich der weitest verbreitete Kameratyp jener Zeit. Es gab sie von vielen verschiedenen in- und ausländischen Herstellern zu sehr niedrigen Preisen.

Die Agfa Synchro-Box wurde von 1951 bis 1957 hergestellt und kostete ca. 14,-- DM. Die Bezeichnung „Synchro-Box“ kam daher, weil auf der Oberseite der Kamera ein spezielles synchronisiertes Blitzgerät befestigt werden konnte.
Als Verschlusszeiten standen 1/30sec. und B zur Verfügung. Dadurch war die Gefahr von Verwacklungsunschärfe sehr groß. Ferner konnten zwei Blendenwerte eingestellt werden, nämlich f/8 und f/11. Die Verstellung der Blende erfolgte durch einen Metallschieber an der rechten Gehäuseseite.

Gefüttert wurde die Box mit dem Rollfilm 120, der acht Aufnahmen im Format 6 x 9cm ermöglichte. Der Filmtransport erfolgte mit dem silbernen Drehknopf an der Gehäuseseite. Da es keine Doppelbelichtungssperre gab, konnte es leicht zu Doppelbelichtungen kommen. Beim Weiterspulen des Films bis zum nächsten Bild musste der Fotograf ein kleines Sichtfenster an der Rückseite der Box beobachten. Dort erschien irgendwann die nächste Bildnummer auf der Papierrückseite des Rollfilms.

Die Box hatte zwei Sucher, jeweils einen für Hochformat- und Querformataufnahmen. Das Objektiv bestand aus nur einer Linse und hatte eine Brennweite von 110mm.

Boxkameras sind durchaus auch für Sammler interessant. Da es zahlreiche Modelle aus mehreren Jahrzehnten gibt, dürfte es kaum einen Sammler geben, der alle Boxen des Weltmarktes sein Eigen nennen kann.