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Mandala I

aus dem Veranstaltungsprogramm der Ruhrtriennale:

Die Streuung des Mandala

Mönche aus dem Königreich Bhutan streuen ein Sandmandala in die Jahrhunderthalle
Als Höhe- und Endpunkt des diesjährigen Festivals wird die Ruhrtriennale ein großes Sandmandala aus der Drugpa-Kagyü-Schule des bhutanischen Buddhismus von sechs Mönchen aus Bhutan streuen lassen. Das Mandala ist in der buddhistischen Tradition ein zentrales, zu visualisierendes, religiöses Meditationselement und nicht nur seine Betrachtung, sondern – sofern es aus Sand gefertigt ist – vor allem das Streuen selbst ist eine wichtige Meditationsübung und -schulung. Mit Mineralfarben vermischter Sand wird in großer Kunstfertigkeit in filigranste Formen ausgestreut. In nahezu reiner Gestalt vereinen sich so Spiritualität und Kunst. Der Vorgang des Streuens erstreckt sich über mehrere Tage. Die Mönche sitzen teils über viele Stunden am Tag in gebückter Haltung auf dem Boden und lassen mit bewegungsloser Hand den farbigen Sand durch ihre Finger rinnen.

Dem Himalaya-Königreich Bhutan, dem es auf so beispielhafte Weise gelingt, Tradition und aufgeklärte Denkweise miteinander zu verbinden, und das mit Ideen wie dem Bruttonationalglück (gross national happiness) weltweit für Aufsehen, Impulse und produktive Diskussionen sorgt, soll mit diesem Mandala besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

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