Ottmar Niessen


Premium (World), Meerbusch

Massai-Junge


Maasai-Junge, kurz vor der Beschneidung.
Aufgenommen in Tansania.
Der Junge läuft zu unserem Auto und will sehen wer wir sind.
univie.ac.at:
Mit 16 beginnen die Jungen mit der Jagd, um dem Ältestenrat zu beweisen, dass sie bereit sind, Krieger zu werden. Entscheidet dieser, dass das Volk neue Krieger braucht, beginnt bei „alle[n] Massai eine neue Beschneidungsperiode“ durch „die Zeremonie des Embolata Okiteng, wörtlich: ‚den Stier bei den Hörnern packen. ‘“ (ebd.: 58) Diese Zeremonie wird aber nur bei dem Stammesgebiet der Ilkeekonyokie durchgeführt und eröffnet diese Periode für alle Massai. Danach wird im ganzen Land die „Alamal Lengipaata-Zeremonie“ gefeiert. Dabei bekommen die Jungen einen „Generationsnamen“ von einem Laibon, den sie zuvor aus der Generation ihrer Väter ausgewählt haben. (ebd.)
Ein Laibon kennt magische Praktiken, kann zu Gott sprechen und um Regen bitten. Außerdem kann er Krankheiten heilen und stellt Glücksbringer und Medizin für die Krieger her. Er muss grundsätzlich vor Überfällen um Rat gefragt werden und in Bezug auf die Kenntnisse aller Zeremonien ist er der erste Ansprechpartner. (Sharman 1979: 16ff)
Während dieser Zeremonie bemalen die angehenden Krieger, die auch Moran genannt werden, ihre Körper mit weißer Farbe und ihr Haar mit Ockerfarben. Außerdem tragen sie eine Kopfbedeckung aus Straußenfedern. Dann müssen sie eine Nacht im Freien verbringen. (Saitoti 1981: 58) Nun dürfen sie Ratssitzungen abhalten und aus diesem Grund wählen sie einen Alaigwanani, der eine Art Vertreter darstellt. Dieser soll ihre Angelegenheiten gegenüber den Älteren vertreten und vermitteln. Dieser Vertreter muss bei allen Zeremonien und Versammlungen anwesend sein und er wird sehr geachtet.
Nach dieser Zeremonie beginnen die Beschneidungen, dessen Zeitpunkt aber von den Familien festgesetzt wird. Meist werden zuerst die älteren, später die jüngeren beschnitten.

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