Meine diesjährigen InnoTrans-Highlights # 1

Meine diesjährigen InnoTrans-Highlights # 1

Zugegeben, es ist schon ein bisschen her, dass ich hier etwas gezeigt habe. Kurz gesagt: Die Zeit hat mir in den letzten Wochen schlichtweg gefehlt. Nun habe ich zwei Wochen Urlaub, in denen ich einige „Altlasten“ aufarbeiten möchte. :-)

Der Aktualität wegen möchte ich jedoch zuerst einige Aufnahmen von meinem diesjährigen InnoTrans-Besuch zeigen. Am frühen Dienstagmorgen ging es zusammen mit einem Freund in einem der beiden am Zugschluss des CNL 459 „Canopus“ mitgeführten Sitzwagen von Bad Hersfeld nach Leipzig, ehe auf einen ICE 1 nach Hamburg-Altona umgestiegen wurde. Mit der S-Bahn erreichten wir nach etwa 20 Minuten Fahrtzeit dann die Station Messe Süd. Unser Ziel: Das Freigelände mit mehreren hundert Meter Gleislänge, die komplett „ausgebucht“ waren.

Oben zu sehen ist die zweite Lokomotive vom Typ TRAXX AC3 (LM) von Bombardier, die 187 002-1. Nachdem man im vergangenen Jahr die
187 001-3 auf der Transport- und Logistikmesse in München als (leider) noch weitgehend leeren „Dummy“ präsentierte waren bei dieser in Berlin gezeigten Lokomotive die „Innereien“ augenscheinlich komplett. Das „Herzstück“, der 240 kW leistende Dieselmotor war allerdings nicht zu sehen. Nur eine komplett abgeschlossene Geräteeinheit mit dem dezenten Hinweis auf den „Last Mile“-Diesel offenbarte es dem geneigten Besucher, wo das Dieselaggregat zu finden ist, mit dessen Hilfe kurze oberleitungslose Fahrtabschnitte (z.B. Gleisanschlüsse in Industrie- oder Hafengebieten, Abstellgleise oder Umschlagbahnhöfe für den Kombinierten Ladungsverkehr bzw. den Umschlag Schiene Straße) befahren werden können.

In diesem Jahr sollen bereits weitergehende Tests erfolgen, ehe man im kommenden Jahr in die Versuchsfahrten einsteigen will. Erster Kunde über fünf Lokomotiven ist das Unternehmen Railpool aus München, welches drei Loks in den Schweizer Alpen bei der BLS platzieren konnte. Hier werden die Maschinen einem (vermutlich) äußerst anspruchsvollen Versuchsprogramm unterzogen.

Falls sich jemand über die anscheinend nicht vollständig Ausnutzung der Seitenflächen für die Werbung wundert: Bei näherem Betrachten fällt der „Rahmen“ auf, welcher sich um die Werbung legt. Die ist nämlich keine Klebefolie wie weit verbreitet, sondern eine Art Lkw-Plane, welche wie eine Gardine über den gerippten Seitenaufbau gespannt wird. Der Vorteil: Das „Anbringen“ neuer Nutzeranschriften oder Werbungen ist binnen weniger Stunden erledigt, wodurch sich die Stillstandszeiten wesentlich reduzieren lassen.

Und was sind das für zwei Einrichtungen links oben neben der Griffstange zum Führerstand? Das kleine blaue „Kästchen“ ist die für Fahrten in der Schweiz und Österreich vorgeschriebene Rückschaueinrichtung, eine Kamera. Und das weiße darüber: Eine Anzeigeeinrichtung, dass die Lokomotive im Funksteuerbetrieb gefahren wird. Wie und ob sich elektrischer Betrieb, Last-Mile-Diesel und Funkfernsteuerung im späteren Betrieb zusammenbringen lassen darf mit einer gewissen Spannung erwartet werden. Funkfernsteuerungen in „großen“ Elektrolokomotiven sind hingegen nichts Neues oder gar Ungewöhnliches: MRCE Dispolok bzw. vormals Siemens Dispolok hatte bereits mit den ES 64 U2-080 bis -082 drei Maschinen gebaut, welche alle bis heute bei der österreichischen CargoServ im Einsatz stehen.

Mehr über den neuesten Sproß der TRAXX-Familie kann man (allerdings in englisch) hier nachlesen:
http://www.railcolor.net/index.php?nav=1408878&lang=1

Hier noch eine Aufnahme vom