"Melrose Place" in Brandenburg
[Die Mühlen in Müllrose, Landkreis Oder-Spree, Brandenburg • 3. August 2024]
Der Name Müllrose kommt nicht von den Mühlen dort, sondern von Altsorbisch "Melorad(s)".
Er bedeutet "kleine Furt", die an dem Punkt des Schlaubetals liegt, wo es sich zu einem See verbreitert.
Dort haben sich schon nach der Stadtgründung um 1260 die ersten Mühlen angesiedelt.
Ein paar Kilometer nördlich liegt Frankfurt, wo die Kaufleute ("Franken") die Oder nach Osten durchquerten.
Der Vergleich mit der US-TV-Serie "Melrose Place" drängt sich auf, weil der Ort 1448 Melrose hieß.
Das sechsstöckige Backsteingebäude beherbergt die größte Getreidemühle in Ost-Brandenburg.
Der ehemalige Volkseigene Betrieb wurde 1992 privatisiert und nennt sich heute Oderland Mühlenwerke.
Die großen Wassermühlwerke an dieser Stelle wurden bereits 1275 urkundlich erwähnt.
Mit der Industrialisierung durch die Dampfmaschine wurde auch eine Schneidmühle errichtet.
Das Konzept, die Dampfturbine mit einem Porzellanwalzwerk zu koppeln, war absolut neu.
Hierfür erhielt die Getreidemühle auf der Weltausstellung in Wien 1873 eine Goldmedaille.
1887 wurde eine 300-PS-Turbine eingebaut, wodurch in einem Gang gemahlen werden konnte.
Für diese Weltneuheit reisten sogar Mühlendrektoren aus den USA an.
anne47 11/08/2024 0:58
Die Mühlen mahlen heute anders als noch vor 200 Jahren. Was wird denn dort gemahlen?LG Anne