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Mercedes W 154, the story behind the picture........

Mercedes W 154, the story behind the picture........

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Günter Biener


Premium (Pro), Neuss

Mercedes W 154, the story behind the picture........

Mercedes W 154, Chassis Nr.15, Goodwood Revival 2012
Grand Prix Rennwagen der legendären Silberpfeilära von 1934-1939
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3 Liter V 12 mit zwei Rootsgebläsen, etwa 475 PS bei 8.000 U/min; vier über Stirnräder angetriebene Nockenwellen; Verbrauch 100 L/100 Km; 2 Tanks mit insgesamt 400 L Spezialkraftstoff;
Transaxle mit de Dion Hinterachse und erstmals 5 Ganggetriebe; Höchstgeschwindigkeit mit Nürburgringübersetzung ca. 310Km/Std.; Gewicht ca. 900 Kg.

Die Historie von Chassis Nr. 15 liest sich wie ein Krimi von John Le Carré:
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Der 3. September 1939, fünfzehnter Geburtstag des Jugoslawischen Thronfolgers Peter der II., wurde u.a. mit einem Grand Prix in Belgrad gefeiert. Zwei Tage zuvor am Freitag, dem 01. September 1939, während des zweiten Trainings, überrollten deutsche Panzer die polnische Westgrenze. Der zweite Weltkrieg begann.

Beim Grand Prix in Belgrad waren lediglich zwei Werksrennwagen von Mercedes (W 154, Chassis Nr. 15 und Chassis Nr. Nr. 7) neben einigen Werkswagen von Autounion und einem nicht mehr konkurrenzfähigen Bugatti Typ 51 mit dem Fahrer Bosko Milenkovic genannt. Die Mercedes wurden von Manfred von Brauchitsch und Herrmann Lang, die Autounion von Tazio Nuvolari und HP Müller pilotiert.

Die deutschen Teams erwogen, aus Belgrad abzureisen. Nach Intervention des jugoslawischen Promoters und Zustimmung aus dem deutschen Konsulat in Belgrad konnte der Grand Prix dennoch mit deutscher Beteiligung stattfinden.

Von Brauchitsch führte das Rennen zunächst an. Seine äußerst ambitionierte Fahrweise führte jedoch in Runde 16 auf einer ansteigenden Rechtskurve vor dem französischen Konsulat zu einem folgenschweren Dreher, bei dem der Motor abstarb. Die Führung von 13,8 sec auf den Autounion von HP Müller war dahin. Von Brauchitsch startete das Auto, indem er es gegen die Rennrichtung anrollen ließ. Dabei musste er HP Müller und Tazio Nuvolari auf ihren Autounion passieren lassen. Nach einem weiteren turbulenten Rennverlauf mit diversen Drehern und Reifenschäden konnte Tazio Nuvolari das Rennen mit einem Vorsprung von 7,6 sec. vor Manfred von Brauchitsch mit Chassis Nr. 15 gewinnen.

Die Ära der Silberpfeile, die sich über einen Zeitraum von 1934 bis 1939 erstreckte , war zu Ende. Sieben Jahre vergingen, bis Grand Prix`s wiederaufgenommen werden konnten.

Chassis Nr. 15 und Nr. 7 wurde wie die übrigen Mercedes Silberpfeile zunächst in Stuttgart Untertürkheim aufbewahrt. Nach den ersten Bombardements 1942/1943 beschloss man, sämtliche dort untergebrachten Silberpfeile paarweise auf andere Standorte zu verteilen. Chassis Nr. 15 und Nr. 7 kamen nach Eisenstadt in Österreich. Angehörige der Sowjetarmee „verschleppten“ sie dann nach Braila in Rumänien.

Josef Roman und sein Sohn Tibor, zwei begeisterte rumänische Autoenthusiasten und Rennfahrer retteten die Autos vor der Verschrottung auf einem Schrottplatz in Braila. Die Rennwagen waren in rumänischem Staatsbesitz und dem Cluj Railways Sports Club übertragen worden, der den Roman`s jedoch gestattete, sie zu reparieren und mit ihnen Rennen zu fahren.. Josef Roman verunglückte mit Chassis Nr.15 bei einem Bergrennen im rumänischen Feleac schwer. Seine Genesung dauerte etwa zwei Jahre.

Josef Roman musste später sein Haus verkaufen, um die Autos schließlich für 2000 rumänische Lei erwerben und vor einer erneut drohenden Verschrottung bewahren zu können.

Chassis Nr. 7 wurde in 1971 für US $ 80.000, die an die rumänische Regierung gingen, zwei neue Mercedes und einen neuen VW Käfer verkauft . Chassis Nr. 7 befindet sich zwischenzeitlich im Besitz von Arturo Keller (Besitzer der wohl weltweit spektakulärsten Sammlung historischer Automobile)in Kalifornien.

Die Jagd auf das zwischenzeitlich wieder reparierte Chassis Nr. 15 durch eine Vielzahl von „Experten“ begann. Nach turbulenten Verhandlungen mit diversen Interessenten und Problemen das Auto aus Rumänien heraus zu bekommen, wurde es schließlich im Jahr 1988 für DM 400.000 und einen neuen VW Golf an Dr. Biliciurescu, der eine Firma für Dentalausstattungen im schweizerischen Neuchatel betrieb, verkauft. Dies war nur möglich, nach dem der Demokratisierungsprozess in Ungarn die Auswanderung von Tibor Roman und seiner Frau Erszebert, dem zerlegten Chassis Nr. 15 und etwas Porzellan möglich machte. Nach mehreren Klagen anderer Interessenten, die Ansprüche auf Chassis Nr.15 stellten, ging es nach Restaurierung durch die Firma Technosim AG in Birsfelden, Schweiz, in 1999 an das Liechtensteiner Unternehmen Singing Horse AG. In 2000 wurde Chassis Nr. 15 dann über die Symbolic Motor Car Co., Kalifornien, an den japanischen Sammler und Händler Yoshiyuki Hayashi verkauft. Symbolic initiierte dann einen schnellen Weiterverkauf an einen enthusiastischen Sammler für $ 10 Mio., der unverzüglich eine Million Anzahlung hinterlegte.

Zu diesem Zeitpunkt betrat wieder ein alter Interessent, der Engländer Jerry Churcher, die Bühne, dessen Klagen auf Herausgabe von Chassis Nr. 15 bisher von diversen angerufenen Gerichten bereits abgewiesen worden waren. Er bezichtigte die vorgenannten als Haie, Drogenhändler und Mafiosi, und verklagte sie vor dem Superior Court of California. In 2003 erfolgte der Richterspruch, nach dem Jerry Churcher sämtliche Ansprüche auf Chassis Nr. 15 verwehrt wurden. Er wurde ferner verurteilt, £ 1 Mio. Schadenersatz an Hayashi, und jeweils $ 250.000 an Symbolic und einen weiteren beauftragten Agenten zu zahlen. Ferner musste er die Kosten des Verfahrens von $ 416.478 und 40 Cent begleichen.

Chassis Nr.15 befindet sich zwischenzeitlich im Besitz der „Collier Collection, Naples, Florida“.
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(Quelle: herausragende Recherche des Motor Sport Magazine, UK, Volume 89 Number 2 2013, von Doug Nye)

Chassis Nr. 15 und Chassis Nr. 7 (Startnummern 6 und 2) konnte man beim Goodwood Revival 2012 mit weiteren Mercedes und Autounion Silberpfeilen in mehreren Demonstrationsläufen bewundern.
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Den vorgenannten sei Dank für die Erhaltung und Pflege dieser technischen Kulturgüter

Comentarios 1

  • TOMO11 24/01/2013 15:48

    Die Geschichte liest sich wie ein Krimi. Spannende Lektüre zum exzellenten Bild. Grosses Kompliment an Dich für diese Aufnahme und Recherche.
    LG Thomas

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Carpeta Spa 6 hours 2012
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