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Mitglieder des Friedrichstadtpalast-Ensembles (1)

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Mitglieder des Friedrichstadtpalast-Ensembles (1)

[Leipziger Platz • CSD Berlin, Finale der Berlin Pride, 27. Juli 2024]

Wo viele Tänzer engagiert sind, dürfte die LGBT-Vielfalt stärker vertreten sein als woanders.
Das ausgeprägte Körperbewusstsein geht oft einher mit vielfältigeren sexuellen Identitäten.

Was bedeutet was? Es ist kompliziert. Hier die aktuellen Definitionen:

"cis·gender" ist, wessen "diesseitiges Geschlecht" mit dem sozialen Geschlecht übereinstimmt.
Mit anderen Worten: Die bei der Geburt festgestellten äußeren Geschlechtsmerkmale haben sich bestätigt.
"Cis-Mann" und "Cis-Frau" trifft auf die meisten Menschen zu, ohne Rücksicht auf ihre sexuelle Orientierung.

Bei wem sich diese Geschlechtsmerkmale später nicht bestätigt haben, ist "trans·gender".
Darunter sind demnach alle Personen zusammengefasst, die ihr soziales Geschlecht gewechselt haben:
"trans Frauen" wechseln von Mann zu Frau, "trans Männer" von Frau zu Mann.
Dieser Wechsel wird durch geschlechtsangleichende Operationen und Hormongabe herbeigeführt und begleitet.
Das ursprüngliche, über die Chromosomen XX (m) und XY (w) definierte Erbgut bleibt unberührt.

"Transsexuelle" oder "Intersexuelle" weisen die äußeren Merkmale beider Geschlechter auf.
Sie bezeichnen sich selbst als "she·male", also "männliche Sie" – Frau mit Penis.
Sie bleiben in der Regel, was sie sind, weil sie die soziale Rolle annehmen und Partner finden.

Als "nichtbinär" oder "enby" bezeichnen sich Menschen, die sich als weder männlich noch weiblich empfinden.
Sie zeichnen sich oft durch feminin schöne Gesichter und unweiblich-androgynen Körperbau aus.
Prominente Aktivistin ist die EU-"Partei"-Abgeordnete Sibylle Berg.

Martin, Sibylle, Käthe
Martin, Sibylle, Käthe
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"Transvestiten" sind dagegen Männer, die ihre Präferenz ausleben, sich als Frauen zu kleiden.
Sie nennen sich selbst "cross·dresser" oder "sissy" und benutzen Brustimitate und Perücken.
Die Kunstform "Travestie" hat damit nichts zu tun. Dies ist eine Parodie und keine Präferenz.

"queer" und "LGBT" (Lesbian, Gay, Bi, Trans) beziehen darüber hinaus die sexuelle Orientierung ein.
Die oben genannten Geschlechter-Identitäten werden zusätzlich nach der Partnerwahl bewertet.
Lesbisch und Gay/Schwul steht für Homosexualität, Bi für gleichzeitige Homo- und Hetero-Präferenzen.
"Cis-Männer" und "Cis-Frauen" können demnach das andere und/oder das eigene soziale Geschlecht lieben.
Trans-Personen haben es schwer, einen Wechsel zu managen und ihre Orientierung zu finden.

Dann ist da noch die Diskussion um das biologische Geschlecht. Das ist und bleibt binär!
Es hat nichts mit den empfundenen geschlechtlichen Identitäten und Orientierungen zu tun.
Es wird einzig und allein durch die Keimzellen (Gameten) bestimmt, die der Körper für die Fortpflanzung bildet:
Männliche Gameten sind Spermien, weibliche Gameten sind Eizellen.

Das biologische Geschlecht ist außerdem in den Chromosomen XX (m) und XY (w) ausgeprägt.
Nach einer "operativen Geschlechtsangleichung" lässt sich damit immer noch das Geburtsgeschlecht bestimmen.

Leider begreifen viele übermotivierte und bildungsferne Aktivisten diese Unterscheidung nicht.
Dem entgegen "verwechseln" AfD, Religionen und andere Spinner biologische uns soziale Geschlechter.
Sie reduzieren die Vielfalt auf "es gibt nichts anderes als Mann und Frau, wie Gott sie erschuf".

Und dann gibt es da noch begriffliche Schwierigkeiten, die vor allem Journalisten haben:
Beim "coming·out" werden einem Menschen seine statistisch abnormale Orientierung samt Präferenzen bewusst.
Und beim "outing" setzt er die Mitmenschen darüber in Kenntnis.

Comentarios 13

  • ralf mann 01/08/2024 20:46

    Ich kann nur etwas über Schwule sagen, weil es da erste Erfahrungen in der Grundschule gab. Einer der Mitschüler fiel durch seinen Gang auf, zum Fasching kleidete er sich als Dame und später wurde er Schauspieler. Auch in der Verwandtschaft hatte ich zwei schwule Cousins, der eine wurde Architekt und der andere Modedesigner. 
    Meist ergreifen Schwule Tätigkeiten, wo eine gewisse Kreativität gefordert und notwendig ist. Der Architekt hatte einen Türken als Freund, und um ihm nahe zu sein, hatte er seine Schwester geheiratet, welche Lesbe war. Alle Eltern und die 500 Hochzeitsgäste wurden oder ließen sich gern täuschen. Das war Anfang der 90er, heute ist es Gottseidank kein Problem mehr, wer mit wem zusammen sein will. Gruß Ralf
    • smokeonthewater 01/08/2024 22:46

      Ich denke, jeder hat in seinem Bekanntenkreis schon rein statistisch solche Orientierungen. Mein bester Freund seit der Abiturzeit ist heute mit einem Franzosen verheiratet und lebt in Kalifornien.
  • Zwecke 01/08/2024 19:07

    Ich hab von diesen Dingen wenig Ahnung, da sind mir die Worte von Sahra verständlicher und schließe mich deshalb ihrer Meinung an.
    MfG Horst
  • The Great Potoo 01/08/2024 8:58

    Vielleicht bin ich zu alt, auf jeden Fall finde ich das alles sehr kompliziert. Ich kann aber nachvollziehen, dass solche Zuordnungen für manche Identitätsstiftend sein mag. In der Begegnung mit anderen Menschen sind mir persönlich aber andere Dinge wichtig, als solche Einordnungen. Wenn es jemandem in einer Begegnung wichtig ist, sich einer Gruppe zuzuordnen, versuche ich dem aus Respekt gerecht zu werden. Für mich sind alle Personen, denen ich begegne erst einmal Menschen. Im Gespräch, und Handeln achte ich dann eher auf den Charakter, und das Verhalten, eigentlich nie auf das Geschlecht. Und auch, wenn mir solche Veranstaltungen etwas zu schrill sind, finde ich es wichtig, dass diese Leute ihr buntes Leben den rückwärts gewandten Gestrigen entgegen stellen, und ein Zeichen setzen gegen dem Mief, der lange genug dieses Land geprägt hat. Ui, ist vielleicht noch etwas früh für solch eine Analyse, nur ein paar Gedankenfetzen, bevor der Tag so richtig startet.
    • smokeonthewater 01/08/2024 22:43

      Den Betroffenen ist aber die Einordnung und Sichtbarkeit wichtig. Für mich als "straight cis man" steht das Problem nicht, und selbst das Gendern halte ich für übertrieben, weil es die Unterschiede betont und nicht das gemeinsame Merkmal "Mensch" heraushebt. Vom sprachlichen Unsinn ganz abgesehen.
  • Marina Luise 01/08/2024 7:38

    Danke für diesen aufklärenden gut verständlichen Text! Zu meiner Jugendzeit gab's nur Männer, Frauen und 'Zwitter'. Dann noch Homosexuelle und Lesben und 'verkleidete Tranvestiten'. Aus.
    • Marina Luise 02/08/2024 7:49

      Stimmt - es war niht bekannt oder nur von wenigen und es wurde nicht drüber geredet!
    • smokeonthewater 02/08/2024 15:07

      Die Begrifflichkeiten haben sich alle zehn Jahre gewandelt. Inzwischen gibt es einen Konsens in der wissenschaftlichen Systematik, aber irgendwie will jeder Betroffene seine eigene Kategorie darstellen. Da kann es mit der Toleranz schnell vorbei sein. Wenn dann noch die Paraphilien dazukommen, isses ganz aus. :-))
    • Marina Luise 02/08/2024 15:38

      Das musste ich jetzt erst mal googeln. - Und ja - da kannste recht haben!
      Ja leider wird das jetzt so aufgeblasen, dass es irgendwann platzt - doof das! :(
    • smokeonthewater 02/08/2024 23:32

      Paraphilien? Es ist nicht alles erlaubt oder möglich, was manchen gefällt.