Moulay Idriss – „Heilige Stadt“ in Marokko
Wir haben die heiligste Stadt Marokkos, Moulay Idriss, erreicht. Hier befindet sich das Grabmal Moulay Idriss I., der als Heiliger verehrt wird. Ein leuchtend weißes Häusermeer umschließt die Moschee und das Mausoleum. Nicht-Muslimen ist der Zutritt zu Grab und Grabmal strengstens untersagt. Der quer über die Gasse hängende Balken markiert die Grenze zwischen dem weltlichen Bereich und dem verbotenen heiligen Bezirk, der den Muslimen vorbehalten ist.
Uns bleibt nur der Blick in den prachtvollen Gang und auf die Gläubigen, die ihn betreten dürfen. In Moulay Idriss scheint das 21. Jahrhundert noch keinen Einzug gehalten zu haben. Touristen sind nicht allzu gern gesehen, der Ort ist aber eine bedeutende Pilgerstadt.
Pilgerfahrten spielen im Islam eine bedeutende Rolle und gehören zu den fünf Geboten des Glaubens: Anerkennung der Einzigartigkeit Gottes, Verrichtung der Gebete fünfmal am Tag, das Geben von Almosen, Fasten im Ramadan, einmal im Leben eine Pilgerfahrt nach Mekka. Die Reise nach Mekka und der damit verbundene Titel des „Hadj“ bzw. „Hadja“ ist das Lebensziel jedes gläubigen Muslims. Jahrelang wird gespart, um es zu verwirklichen und die Familien sind beteiligt, um den älter werdenden Eltern die Reise zu ermöglichen. Die Rückkehr eines „Hadj“ wird gefeiert und er wird sehr verehrt.
Marokkaner, die sich die Reise nicht leisten können, unternehmen stattdessen mehrfach Fahrten zu den Heiligtümern im Lande - nach Moulay Idriss oder zum Grab von Moulay Idriss II. in Fès. Jedes Jahr wird hier ein mehrere Wochen dauerndes Wallfahrtsfest gefeiert, das mit Abstand bedeutendste in Marokko, dann quillt der Ort fast über von Pilgern.
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