Mühlheimer Wald: Sternmieren – Eichen – Hainbuchenwald 16
Im Stadtwald von Mühlheim im Kreis Offenbach gibt es trotz der Nähe zu den naturverbrauchenden Großstädten Frankfurt und Offenbach (noch) viele Juwelen.
Eine davon ist der Sternmieren – Eichen – Hainbuchenwald, ein großartiger Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze. Auch als Mensch kann man – wenn man denn will – hier in eine ganz andere Welt gelangen und darin eine Zeit lang „abtauchen“ ….
Untenstehend eine prima Information zu Sternmieren – Eichen – Hainbuchenwäldern und ihre große Bedeutung:
„An Standorten mit feuchtem Boden – z.B. in höheren Auenbereichen, etwas entfernt vom Gewässer - können sich Eichen-Hainbuchenwälder entwickeln. Wie der Namen schon sagt sind die dominierenden Baumarten die Stieleiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus), aber auch andere Baumarten wie Feld-Ahorn (Acer campestre), Esche (Fraxinus excelsior) oder Hasel (Corylus avellana) können vereinzelt auftreten.
Im Frühjahr kann der Boden von Frühblühern, wie dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa), großflächig bedeckt sein. Weitere typische Pflanzenarten der Krautschicht sind noch Große Sternmiere (Stellaria holostea), Wald-Segge (Carex sylvatica), Kleine Goldnessel (Lamium galeobdolon), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama) und Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis).
Als Waldlebensraum sind auch Eichen-Hainbuchenwälder Lebens- und Brutraum für viele einheimische Vogelarten. Insbesondere wenn das Alter der Bäume hoch ist und alleine aufgrund der Baumstammdicke erst die Anlage von Nisthöhlen durch Spechte ermöglicht. Vögel können beispielhaft Schwarzspecht, Grünspecht, Mittelspecht und Kleinspecht, Hohltaube, Trauerschnäpper, Kernbeißer, Pirol, Sumpfmeise, Waldlaubsänger, Schwarzstorch und verschiedene Greifvogelarten sein.
Selbstverständlich leben auch viele Insektenarten in diesem Lebensraum. Besonders hervorzuheben sind zwei optisch ebenso beeindruckende wie seltene Käferarten, welche sich in alten, abgestorbenen Eichen entwickeln: Der Heldbock (Cerambyx cerdo) und der Hirschkäfer (Lucanus cervus).
Intensive forstwirtschaftliche Nutzung oder Förderung standortfremder Baumarten kann diesen Lebensraum unmittelbar beeinträchtigen; auch das Entfernen von Totholz schadet den Lebewesen in diesem Lebensraum. Darüber hinaus wirken sich Eingriffe in den Wasserhaushalt negativ auf die Artengemeinschaften aus.
Der Erhalt eines hohen Anteils von Totholz ist für viele Tierarten dieses Lebensraumes wichtig, deshalb sollten auch bei forstwirtschaftlicher Nutzung Parzellen erhalten bleiben in denen stehendes und liegendes Totholz gefördert wird. Generell ist für unsere Wälder eine abwechslungsreiche Altersstruktur anzustreben.“
https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/waelder/subatlantischer-oder-mitteleuropaeischer-stieleichenwald-oder-eichen-hainbuchenwald-carpinion-betuli/
Hessen, Südhessen, Mühlheim am Main, 20.04.20.
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/24-70 VR.
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