Nachts sind alle Falter grau...33
Familie: Noctuidae (Eulenfalter)
Unterfamilie: Hadeninae
Art: Tholera decimalis (Weißgeriptte Lolcheule)
Die Weißgerippte Lolcheule ist mMn wieder mal ein Beispiel dafür, daß Eulen keinesweg immer langweilig braun oder grau aussehen. Man muß eben nur genauer hinschauen, dann zeigen die meisten ein ganz eigenes, feines Muster aus verschiedenen Elemente. Ein Hauptmerkmal der Weißgerippten Lolcheule ist - wie der Name bereits andeutet - die weiß gezeichneten Längsadern. Dieses Muster gibt es zwar mehr oder weniger stark ausgeprägt auch bei einigen wenigen anderen Arten, wie bspw. Sideridis-Arten, bei diesen sind die Querbinden aber ebenfalls weiß und nicht dunkel wie bei Tholera decimalis. Zwischen der Wellenlinie am Flügelhinterrand und der folgenden äußeren Querbinde liegen einige dunkle pfeilförmige Flecke. Auffällig ist außerdem die buschig "behaarte" Hinterleibsspitze, die über die Flügel hinwegragt. Die Männchen haben deutlich gekämmt Antennen, was sich auch im englischen Namen Feathered Gothic niederschlägt (frei übersetzt: Gefiederte Gothik-Eule - was auch immer das Wort Gothic hier zu suchen hat).
Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von 32-45mm.
Die Weißgerippte Lolcheule fliegt von Anfang August bis Ende September in einer Generation. Man findet sie auf Wiesen, Weiden, in Auen, in grasigen Sandgebieten, sowie in Garten-und Parkanlagen.
Die Eier werden im Flug über Gräser abgeworfen. Die Überwinterung erfolgt als junge Raupe, teilweise auch als Eiraupe (also schon fertig entwickelt, aber noch im Ei). Im März des nächsten Jahres schlüpfen die Raupen bzw. beginnen zu fressen. Sie ernähren sich von verschiedenen Grasarten, u.a. Borstgras (Nardus stricta) und Echtem Schafschwingel (Festuca ovina) - ein anderer deutscher Name lautet daher auch Große Raseneule. Im jungen Stadium fressen sie an den Blättern und ziehen später in Bodennähe um, um sich an den Stengeln genüßlich tun. Laut Koch werden auch die Wurzeln befressen, so daß es in einigen Gebieten zuweilen zu Schäden an den Pflanzen kommen kann.
Die Raupen sind im letzten Stadium von braun-grauer Grundfärbung. An den Seiten und in der Mitte auf der Oberseite tragen sie deutlich abgesetzte, durchgehende, beige-weiße Längsstriche.
Die Weißgeriptte Lolcheule ist derzeit in keinem Bundesland gefährdet. Sie gilt als allgemein häufig und fliegt gerne ans Licht.
Das abgelichtete Tier stammt wie so oft aus einer Lichtfalle, aus der wir sie später umgesetzt und fotografiert haben :-).
Vor scheinbar endlos langer Zeit war dieser hübsche Geselle dran:
Alles Liebe, Kathrin
Macro-Jones67 06/12/2010 18:29
Ich kenne sie auch unter dem Namen Große Raseneule.In unserer Gegend ist sie auch sehr häufig am Licht zu beobachten.
Dein Foto von ihr ist Klasse gelungen.
BG Mario
leau 03/12/2010 19:03
klasse Makro!lg Laura
Monty Erselius 03/12/2010 0:54
Hey Kathrin,also mir gefällt die Aufnahme wirklich gut. Und es ist Dir wieder gelungen, mir etwas über die Art zu berichten, was ich bisher noch nicht wusste. Ich danke Dir dafür:-)
Alles Liebe, Monty
Rainer Rottländer 01/12/2010 18:59
Klasse Macro, beeindruckende Serie, genauso deine Beschreibungen. Respect!LG Rainer