Nachts sind alle Falter grau...40

Nachts sind alle Falter grau...40

Familie: Noctuidae (Eulenfalter)
Unterfamilie: Hadeninae
Art: Gelbflügel-Raseneule (Thalpophila matura)

...aber zum 40. stell ich mal eine hübsch gemusterte Eule vor;-).
Es handelt sich um die Gelbflügel-Raseneule oder auch Gelbflügel-Wieseneule(Thalpophila matura). Der englische Name Straw(Stroh) Underwing bezieht sich genau wie die deutsche Bezeichnung auf die gelben Unterflügel, welche man leider auf dem Foto nicht sehen kann.
Der lateinische Name matura bedeutet so viel wie eilen und gibt eventuell einen Hinweis auf die sehr große Flugaktivität dieser Art. Das Wort Thalpos kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Wärme oder Hitze und philos ist der Freund- sehr passend für diese wärmeliebende Art, wie ich finde.
Auch diese Art hat wieder ein großes Verbreitungsgebiet. Man kann die markante Eule von Nordafrika durch ganz Europa bis ins südliche Norwegen und Finnland antreffen. Im Osten kommt Thalpophila matura bis nach Südrussland und Kleinasien vor und macht auch vor dem Kaukasus nicht halt.
Dieser sehr flugaktive Nachtfalter bevorzugt ganz eindeutig trockenwarme Biotope, wie Wacholderheiden, Wälder auf Sandböden und Sandmagerrasen. Wesentlich seltener ist die Eule in wechselfeuchten und warmen Wäldern oder gar in Siedlungsgebieten anzutreffen.
Die Falter fliegen jährlich in nur einer Generation von Mitte Juli bis Anfang September. Vor allem im Oktober und November hat man die Chance, mal eine Raupe zu entdecken. Die Raupen ernähren sich von Gräsern, wie Pfeifengras- oder Süßgrasarten, wichtig ist nur, dass die Gräser auch im Winter wenigstens teilweise grün bleiben. Die Raupe frißt bei milder Witterung auch im Winter noch weiter, allerdings fast immer nachts. Gegen Ende des Jahres häuten sich die Raupen ein letztes Mal, graben sich aber erst im März oder April tief in den Boden ein und liegen dort noch mehrere Wochen als sogenannte Präpupa. Die eigentliche Verpuppung erfolgt erst im Juni oder Juli.
Leider geht auch diese Art immer mehr zurück und ist in manchen Gebieten bereits gefährdet. Talpophila matura leidet vor allem am starken Rückgang von extensiven, warm-trockenen Wiesengebieten.

Wie immer würde ich mich über angehängte Raupenfotos zu dieser Art freuen.

Einen wunderschönen Spanner hat die Kathrin dieses Mal wieder herausgesucht