Nr. 13

Nr. 13

Neun Jahre ist der Upload meines letzten Bildes nun her.
Ein Bild, welches wie so viele auf einer Fototour mit meinem Vater entstanden ist.

Dann änderten sich meine Interessen zunehmend. Ich stieg in das Berufsleben ein; die Fotografie verlor ich nahezu gänzlich aus den Augen.

Doch irgendwie blieb der Blick für Motive bis heute. Einen halbwegs brauchbaren Fotoapparat hat heute jeder in Form eines Smartphones ständig dabei. In letzter Zeit merkte ich verstärkt, dass Handyfotografie nicht dem Fotografieren mit einer richtigen Kamera entspricht.

Wir leben in einer Zeit, in der wir zunehmend und dauerhaft mit der ganzen Welt vernetzt sein können. Wir stehen den ganzen Tag über in einer Flut an Informationen. Sicher ist es toll, jederzeit seine Liebsten zu erreichen, und diese an tollen Momenten mit Bildern teilhaben zu lassen. Aber nimmt uns diese ständige Vernetzung nicht einen großen Teil unseres Sinnes für das Wesentliche? Unseren Blick für das, was vor unserer Nase passiert?

Der Überfluss an schnellen, wenig überlegten Knipsereien, die sich eh nie wieder jemand ansieht...

Die dauerhafte Druckbetankung mit Informationen aus aller Welt auch abseits der Tagesschau...

Eigentlich unterliegen wir jeden Tag einer vollkommenen Reizüberflutung.

Vor kurzem hatte ich das Glück, eine Spiegelreflexkamera in den Händen zu halten. Ich denke, dass diese Erfahrung mein Interesse zur ernsthaften Fotografie aufleben ließ.
Ich versuche damit, Ruhe in meinen Alltag zu bekommen und mich auf Eindrücke in meiner Umgebung zu konzentrieren. Es geht nicht um Masse, sondern um bedachte und wertvolle Ergebnisse. Nicht darum, 400 schnelle Fotos mit Automatikbearbeitung zu knipsen, sondern Motive zu entdecken und festzuhalten.
Einige dieser Versuche werde ich hier archivieren. Ich denke, es ist eine schöne Ergänzung zu den alten Fotos.