nur eine Kirche...
erinnert noch an das Kinderheim in Köln-Sülz, das ehemals hier beheimatet war und von 1917 - 2010
für insgesamt 22500 Kinder ein Zuhause bot.
Zu Beginn galt das Kinderheim als eines der modernsten und es war zeitweise das größte Waisenhaus in Europa. Außer dem Kinder- und Säuglingsheim gab es ein Krankenhaus, eine achtklassige Heimschule, eine Turnhalle, ein Schwimmbad, ein Lehrlingsheim, die Wäscherei, die Gärtnerei und einen Schweinestall.
1923 wurde die Kapelle eingeweiht, darunter war der Festsaal eingerichtet.
Im Krieg wurden 90 % der Heimstätten zerstört, die Kinder waren vorher schon evakuiert worden. In den Jahren
1949 – 1955 wurden das Kinderkrankenhaus und das Säuglingsheim wiederhergestellt, sowie das Lehrlingsheim und Aufnahmegebäude neu gebaut. Die Wohngruppen und die Schlafsäle wurden verkleinert - ab 1950 bestehen die Gruppen aus 15 Kindern mit einer Nonne, einer Mitarbeiterin und einer Hauswirtschaftskraft. Die Kinder schlafen überwiegend in 4-Bett-Zimmern.
Wie viele Heime dieser Art ist auch das Sülzer Kinderheim überschattet von Euthanasie in der Nazi-Zeit.
Friedrich Tillmann war von 1940 – 1942 Direktor und Leiter der Zentraldienststelle T4. Die „Aktion T4“ stand für die organisierte Ermordung von mehr als 70.000 psychisch, geistig und körperlich behinderten Menschen.
Als der ehemaligen Direktor nach dem Krieg deswegen zur Rechenschaft gezogen werden sollte, stürzte er sich von einem Kölner Hochhaus.
Auch gibt es einige Beschwerden von Ehemaligen, die von strenger Erziehung, schweren Strafen bis hin zu Missbrauch und Misshandlungen berichten. Erst ab den 70er Jahren wurde das pädagogische Konzept verändert und liberalere Erziehungsmethoden eingeführt. Trotz allem war das Sülzer Kinderheim für viele Kinder eine Heimstatt, wo sie mit anderen Kindern in familienähnlichen Verbänden ihre Jugend verlebten. Nur wenige der Kinder waren Waisen,
ca. 44 % wurden als unehelich Geborene in das Heim abgeschoben und haben Familie im traditionellen Sinne nie kennen gelernt.
Heute ist auf dem Gelände des früheren Kinderheimes ein neues Wohngebiet entstanden, wo überwiegend Familien mit Kindern wohnen. In Erinnerung an die ca. 22500 Kinder, die zwischen 1917 und 2010 hier im ehemaligen Kinderheim Sülz gelebt haben, hat man den Platz um die Kirche umbenannt in
"Platz der Kinderrechte".
https://web.archive.org/web/20160406100448/http://www.suelz-koeln.de/?p=4168
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderheim_S%C3%BClz
https://kinderheim-koeln-suelz.de/?p=2865
Fotobock 21/02/2021 20:52
So sieht sie schlicht aus. lg BarbaraBrigitte Specht 21/02/2021 10:19
Gut mit einem informativen Text dazu gezeigt!Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir!
L.G. Brigitte
oilhillpitter 21/02/2021 8:11
Kirche, das ist nicht so mein Ding.Liebe Grüße Peter
Heide G. 21/02/2021 7:56
eine interessante Geschichte zum Bild!Rubie 21/02/2021 1:43
Sehr gut gezeigt.LGRubiesmokeonthewater 21/02/2021 1:01
So eine wechselvolle Geschichte dieses Ortes.LG Dieter
homwico 21/02/2021 0:25
Schön gezeigt in der Gesamtansicht.LG homwico