nur eine Rose als Stütze
Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luft
unter den Akrobaten und Vögeln:
mein Bett auf dem Trapez des Gefühls
wie ein Nest im Wind
auf der äußersten Spitze des Zweigs.
Ich kaufe mir eine Decke aus der zartesten Wolle
der sanftgescheitelten Schafe die
im Mondlicht
wie schimmernde Wolken
über die feste Erde ziehen.
Ich schließe die Augen und hülle mich ein
in das Vlies der verläßlichen Tiere.
Ich will den Sand unter den kleinen Hufen spüren
und das Klicken des Riegels hören,
der die Stalltür am Abend schließt.
Aber ich liege in Vogelfedern, hoch ins Leere gewiegt.
Mir schwindelt. Ich schlafe nicht ein.
Meine Hand
greift nach einem Halt und findet
nur eine Rose als Stütze.
Hilde Domin
Manfred Schneider 08/09/2024 12:13
Feine Arbeitlg manfred
ilsabeth 07/09/2024 11:59
Ich weiß nicht, was ich schöner finde, weil sich Wort und Bild in meiner Vorstellung bereits vereint haben.So schön alle beide und sie zusammen!
Susacu 07/09/2024 11:09
Wunderschön poetisch…so ein sanftes Bild und ein passendes Gedicht dazuLG susanne
Wellenteilchen 07/09/2024 10:31
Duftig und schönes Gedicht - klasse! Viele Grüße, MartinGuess whA 07/09/2024 9:14
Wunderschöne ArbeitConnieBu 07/09/2024 8:58
Ja. Hilde Domin. Beim Titel schon erkannt ...Was für eine fantastische Arbeit. Bild und Text könnten nicht besser aufeinander abgestimmt sein. Bin sehr begeistert.
LG Connie