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Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Nutrias

Nutrias
Es ist nicht meine Pflicht zu erwähnen, wo ich war.
Es ist nicht meine Pflicht zu erklären, wann ich wo war.
Es ist nicht meine Pflicht zu beschreiben, was ich tat oder ließ.
Es ist nicht meine Pflicht aufzuzählen, womit ich was tat oder ließ.
Es ist nicht meine Pflicht, gute Ergebnisse zu erzielen –
oder besser zu sein als andere.
Es ist meine Pflicht, Euch zu warnen vor den Geräuschen der Nacht.
Seid auf der Hut vor ...
.
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Nutrias!

Es gibt Spezies, die geben irgendwie immer die gleichen Laute von sich, wie z.B. die Rehe, deren Bellen an eine Mischung von husten und kotzen erinnern. Auch Fasane gehören zu diesen verlässlichen Kandidaten.
Jedoch gibt es auch die Stimmungs- und Stimmwunder der Fauna, die die verschiedensten Laute in den verschiedenen Jahreszeiten unter Einfluss der verschiedensten Gemütszustände und Hormonpegel von sich geben.
Dachse sind mit zuerst zu nennen, Füchse auch nen büschen und – wie ich nun weiß – Nutrias.

Bei dem Maisfeld neben mir dachte ich sowieso schon an den Film „Signs“ und bemerkte zufrieden, dass sich zwischen dem Feld und mir ein Graben befand. Meine Phantasie schalte ich nachts gerne aus, aber dieses Maisfeld – diese Wand – ließ sie dann doch ein wenig zappeln.
Dabei war es anfangs ja noch ruhig!

Dann (nachts ist immer alles plötzlich) ertönte eine Art Jaulen, das sich wie das Bellen von Füchsen anhörte, aber irgendwie nicht richtig. Über 5 Minuten hinweg bewegte sich dieses Gezeter durch das Feld von links nach rechts. Dann Stille. Dann Geraschel im Graben (leider nicht mit Wasser gefüllt, wie sonst). Geraschel kommt und geht. Und kommt wieder und da turnen doch zwei Tiere rum und die quicken! Schweinchen? Wildschweinchen? Moooment! Wenn das kleine Ferkel sind, DANN ist auch die Mama in der Nähe und DIE hat keinen Humor, von dem sie wüsste! „Ferkelchen“ verschwinden wieder im Maisfeld und nach einer kurzen Zeit ging das mit dem Gejaule wieder los.
Darauf folgte dann wieder ein Moment der angespannten Stille, bevor ich ein deutliches Grunzen vernahm! Raschelfolie raus und hinter das Fahrrad geflüchtet – Adrenalin-Depot geöffnet!
Ich machte mich auf die Begegnung mit einer Rotte Wildschweine gefasst und bemerkte erneut befriedigt, dass da ja immerhin noch dieser Graben war!
Und dann kamen wieder Tiere aus dem Maisfeld – quasi in gestrecktem Galopp in den Graben hinein.
Da musste ich dann aber doch mal leuchten und was ich sah, erstaunte mich sehr:
Es waren Nutrias!
Ziemlich sicher Nutrias, denn die Schwänze waren spitz und sie waren irgendwie zu groß für Bisamratten. Wie schnell die sein können an Land!
Nutrias! Hallelulja! Adrenalin-Depot wieder zu!

Ich habe recherchiert und bin auf zahlreiche Berichte gestoßen, dass Nutrias so einiges an Lautäußerungen auf Lager haben.
Aber, so viel das Internet auch weiß, das mit dem Grunzen konnte ich nicht eindeutig verifizieren.
Vielleicht waren da ja doch noch Füchse und Wildschweine unterwegs?!
Wie auch immer: Ich habe es überlebt!

Die helle Scheibe links im Bild würde ich Euch gerne als UFO verkaufen, aber es ist "nur" Andromeda – unsere Nachbargalaxie!

Himmel:
ISO 1600 • n=f/4
8 x Hochformat • 3 Reihen (4+3+1 Bilder) • 4 x 120" (nachgeführt und gestapelt)

Boden:
ISO 1600 • n=f/4
5 x Hochformat • 4 x 90" (gestapelt)

Kamera:
Canon EOS 500D
Objektiv:
Canon 18-55mm @ 18mm

Nachführung:
Omegon Mini Track LX2

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