Nymphenbad und Wasserspiele
Bei einem Rundgang auf der Terrasse des Zwingers kommt hier zu diesem Brunnen, der hinunter zum Nymphenbad führt.
Das Nymphenbad gehört zu den schönsten barocken Brunnenanlagen. Von Französischem Pavillon, Bogengalerie, Festungswall sowie einem Anbau der Sempergalerie umsäumt, bildet es einen nach oben offenen, hoch ummauerten Raum mit quadratischer Grundfläche. Das Nymphenbad ist kein Bad im eigentlichen Sinne, eher ein Wassertheater oder Grottensaal. Darüber hinaus erinnert die Gestaltung der Seitenwände mit ihrem plastischen Schmuck an ein antikes Nymphäum. Das heutige Nymphenbad ist eine vergleichsweise zurückhaltend kleine Ausführung der ursprünglich beabsichtigten Wasserspiele. In den Planungen zum Zwinger war eine große Ringkaskade vorgesehen.
Das Wasser läuft aus einem Brunnen, der sich oben auf dem Wall befindet, über einen gestuften, künstlichen Wasserfall in das Nymphenbad herunter und wird dort in einem großen halbrunden Becken aufgefangen. Zwei Johann Christian Kirchner zugeschriebene Figurenpaare, links Triton und Nereide, rechts Neptun und Amphitrite, flankieren die Wasserkaskade oben auf dem Wall. Sie zeigen, dass „dem Temperament Kirchners […] keine Zügel angelegt waren“.[42] Auf halber Höhe stehen blasende Tritonen beidseits der Kaskade, die dort von einem schrägen in einen gestuften Verlauf übergeht. Sie sind ein Werk Johann Benjamin Thomaes.[43] Die beschädigten Originale befinden sich heute im Albertinum. Zu beiden Seiten hin schließen je ein Brunnen mit Wasser speiendem Delphinkopf dieses Wasserkunstwerk ab und leitet zu Treppen über, die durch einen Torbogen im Halbrund vom Nymphenbad auf den Wall führen. Ebenfalls noch an der Stirnwand des Nymphenbads befinden sich ganz links und ganz rechts je eine Nische mit auf dekorativen Sockeln stehenden Nymphen. Diese Nischen mit Nymphen setzten sich auf den beiden Längsseiten insgesamt sieben Mal fort. Die der Wasserkaskade gegenüberliegende Seite bildet der Französische Pavillon, durch dessen Portal ebenfalls Zugang zum Nymphenbad besteht. In der Mitte des Nymphenbads befindet sich ein Wasserbecken mit profilierter Einfassung.
Sogenannte „Spielende Nymphe“ (Paul Egell zugeschrieben, Kopie des Originals aus dem 18. Jahrhundert)
Sechs der Nymphenfiguren auf der Südwestseite und die Wasser speienden Delphine gehen noch auf Balthasar Permoser und seine Schüler zurück. Nymphen für die Nischen schufen Kirchner, Thomae und Egell; so stammt die Nymphe mit dem Blumenstrauß von Kirchner.[42] Von Egell stammt die Figur der spielenden Nymphe, die schon den Stil für die folgende Mannheimer Epoche aufweist.[63] Thomae schuf die Nymphe, die ihr Gewand über die Schulter hebt.[43] Diese Skulpturen aus dem Barockzeitalter sind in der Gegenwart durch originalgetreue Kopien ersetzt.
Alle übrigen Skulpturen des Nymphenbades stammen aus der Zeit der Restaurierung des Zwingers in den 1920er und 1930er Jahren unter Georg Wrba. Es sind „freie, am Naturalismus der 1920er Jahre orientierte Arbeiten“.[64] Eine Nymphe (Südecke) ist eine Nachschöpfung im Stil Permosers aus der Zeit nach 1945.
Der Betrieb des Nymphenbades erforderte einen beachtlichen technischen Aufwand, da es zu jener Zeit keine elektrischen Pumpen gab. Das Hauptproblem bestand darin, ausreichende Wassermengen auf das Niveau des oberen Wallbereichs zu heben. Dafür war eine aufwändige Installation klassischer Wasserkunst nötig. Zu diesem Zweck baute der Modellmeister Andreas Gärtner in den unweit gelegenen Turm des Wilsdruffer Tores einen kupfernen Wasserbehälter ein, der mit Wasser aus dem Gorbitzer Brunnen durch ein Schöpfwerk gefüllt wurde. Über eine Röhrfahrt gelangte das Wasser vom Turm in die Wasserspiele des Zwingers.
Dazu gehörten das noch heute erhaltene Nymphenbad, ferner Kaskaden an den Langgalerien beidseits des Kronentors, weitere Brunnen, Springbrunnen und einige Vexierwasserspiele, etwa im Grottensaal des Mathematisch-Physikalischen Salons und an der unteren Treppe des Wallpavillons angelegt. Auch auf den beiden ins Nymphenbad herabführenden Treppen wurden Benutzer ursprünglich nassgespritzt.
Die Wasserspiele verursachten ständige und nicht unerhebliche Unterhaltungskosten.[66] Ein angestellter Grottierer hatte den laufenden Betrieb zu überwachen und für die Instandhaltung der technischen Anlagen zu sorgen.
Quelle: Wikipedia
diesunddas 24/09/2016 7:15
Hallo Edwin, sehr schön der Blick durch den Brunnen - hätte ihn allerdings vorne etwas aufgehellt -man könnte meinen die Figuren stehen dicht an dicht. danke für die Information. gruß Vilja
Hans-Joachim Maquet 22/09/2016 12:03
Edwin, sehr schön - dort muss man einfach gewesen sein,wenn man im Zwinge rumspaziert. Das barocke Dresden
hat für die Touristen viel - sehr viel zu bieten.
LG Hans-Joachim