Oliven & Marmelade

Oliven & Marmelade

Oliven & Marmelade
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Ich war so froh, in gleich zweierlei Hinsicht eine zweite Chance zu bekommen, denn zum einen hat mir der Eigentümer eine zweite Durchfahrt zu dem Gelände erlaubt und zum anderen war der Himmel erneut (zumindest visuell) klar. Am Vorabend, bzw. in der Nacht, bin ich an meiner Müdigkeit gescheitert, die sich zu dem Zeitpunkt aufgrund von Schlafmangel akkumuliert hatte und ihr Recht einforderte. Aber das Gebiet hatte mich einfach in seinen Bann gezogen.
„Oh, das ist toll. Und DAS erst! Nee, das glaube ich jetzt nicht – wie schön ist das denn?
Ja, Wahnsinn, da könntest Du das und das und das machen. Ist das herrlich!“
Die Gedankengänge überschlugen sich ähnlich, wie beim Einkaufen mit Hunger. Da kommst Du mit eingelegten Oliven, Marmelade, Blumenkohl und Lakritz heim und hast, als überaus unterdurchschnittlich begabte Küchenfee, keinen blassen Schimmer, wie Du das alles miteinander kombinieren sollst. Hauptsache haben – und so etwas ist selten gut.
Nun ist es auch so, dass ich nur durch die großzügige Unterstützung meiner (im positiven Sinne) durchgeknallten Schwester zu einem fahrbaren Untersatz komme, der mich an solche Orte trägt.
Soll heißen, es ist alles mit Aufwand verbunden, die Gelegenheiten sind eher spärlich gesät und daher will ich immer das Optimale heraus holen. Denn weiß ich denn, wann ich wieder eine solche Gelegenheit bekomme?
Ich entschied mich hier für einen Aufnahmestandort ganz oben auf dem Hügel. Den Tod, auf die echten Spiegelungen im See zu verzichten, musste ich von dort oben allerdings sterben. Die in diesem Bild sind ehrlicherweise nen büschen fantasiert.
Und als wäre mein Entscheidungsstress nicht schon heftig genug: Da hinten war diese Allee und immer, wenn ein Auto kam, wurden die Bäume so schön angestrahlt. Also, kam zu eingelegten Oliven, Marmelade, Blumenkohl und Lakritz auch noch Ketchup hinzu.
Den Ketchup allerdings musste ich lange suchen, denn Autos kamen sehr selten vorbei.
Mein Trost: Es gibt ja doch Menschen, die sich die Bilder auf großen Monitoren anschauen und nicht nur im Briefmarkenformat bei Instagram. Und für jene dürfte es in einem solchen Übersichtsbild doch einiges zu entdecken geben. Zudem habe ich immer noch den Spielraum, Teile des Bildes anders miteinander zu kombinieren (nebenbei ein Vorteil der Panoramatechnik, denn die erhöhte Auflösung solcher Bilder macht Ausschnitte möglich).
Das hier ist allerdings eine lupenreine Überblendung – alles an seinem Platze(bis auf die Spiegelungen im See).
Und vielleicht schaffe ich es ja trotzdem, dem Eigentümer des Geländes und meiner Schwester zum Dank aus den vielfältig unmöglichen Zutaten ein Gericht zu kreieren, welches sie mir nicht sofort wieder mit Schmackes ins Gesicht speien.
Die Chancen stehen, denke ich, ganz gut, denn mit Pixeln kenne ich mich doch deutlich besser aus, als mit Oliven & Marmelade!

nachgeführt | Einzelaufnahmen | Überblendung | Panorama
(TRACKED | SINGLES | BLEND | PANORAMA)

Boden (19.07.2023)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 1600 • n=f/4 • 45“
Panorama • 1 Reihe • 6 Einzelbilder • Hochformat
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 16mm

Himmel (19.07.2023)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 3200 • n=f/4 • 180“ (nachgeführt)
Ausschnitt aus einem Panorama • 2 Reihen • 9+5 Einzelaufnahmen • Hochformat
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 16mm

Nachführung:
Omegon Minitrack LX3

Bearbeitung:
PTGui • Photoshop