Orchis Canariensis
aufgenommen in Tenerife, am 8.3.2012 (Montanas Negras)
Die Orchis Canariensis kommt auf den westkanarischen Inseln vor (nicht in Lanzerote und nicht in Fuerteventura). Die Pflanze ist nahe verwandt mit dem Atlas-Knabenkraut (das in Tunesien und Nordalgerien steht, nicht in Marocco). Die kanarische Variante wurde zuerst von John Lindley (1799-1865) beschrieben, dem „Vater der Orchideenkunde“. Klassisch ist auch die Beschreibung bei Webb & Berthelot (Phytographia Canariensis III (Section 3), S. 303-04). Der von den beiden großen Naturforschern angegebene Standort unterhalb von Los Organos existiert noch heute. Doch dort ist die Orchis Canariensis sehr viel zarter, und trägt nur etwa 6 bis 12 Blüten. - Eugène Bourgeau hat die O. C. auch noch im Barranco Añavigo bei Guimar / Arafo gefunden (frischer Vulkan, Kalk!).
Die Pflanze ist in Teneriffa recht selten und ich habe mich riesig gefreut, als sie 2008 an einem neuen Standort auftauchte: in der luftfeuchten Zone unterhalb des Volcan Garachico. Weiträumig steht sie in dieser Gegend nur hier – ein einziges, sehr kräftiges Exemplar (mit etwa 50 Blüten!). In jedem Jahr habe ich sie wie eine Göttin besucht. Weil die anderen Exemplare in Tenerife sehr viel weniger Blüten tragen, muss die Orchis Canariensis hier einen optimalen Standort gefunden haben. Dies kann an Kalkspuren liegen, die im Untergrund der jungen Vulkane vorhanden sind. Jedenfalls bevorzugt die Verwandte der Orchis Canariensis, das Atlas-Knabenkraut, in Nordafrika basische Böden!
Hier ist noch einiges unklar, was wohl niemals geklärt werden kann, denn im Winter 2012 / 2013 ist die O.C. von ihrem neu eroberten Standort verschwunden. Geraubt, um zu sterben. Seither verfluche ich alle Orchideenliebhaber. Zum Teufel mit Ihnen!
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