Over and out: Borgward

Over and out: Borgward

[Gründer-Enkel Christian Borgward am Steuer des Borgward BX7 TS • IAA Frankfurt, 15. September 2015]

Auf der IAA 2015 wurde die legendäre Bremer Automarke Borgward mit viel Euphorie wiederbelebt:

Ende 2022 verkündete jedoch ein chinesisches Gericht die Insolvenz von Beiqi Foton Motor, Peking.
Dies war nach 1963 die zweite Pleite in der Geschichte der Firma Borgward.
Beiqi war die SUV-Sparte von Foton, das im chinesischen Markt nach wie vor mit Daimler Trucks liiert ist.

Von 2015 bis 2022 baute Beiqi Foton die Borgward-SUVs für den chinesischen Markt.
Die vier schrittweise vermarkteten BX-Modelle verkauften sich ab 2016 in China ziemlich gut:
im ersten Jahr 30.015 SUV, im vierten Jahr (2019) 45.321, dann brach der Absatz auf 3.530 (2021) ein.
Aus einer E-Motorisierung der SUVs sowie der E-Sportlimousine Isabella (IAA 2017) wurde leider nichts mehr.

2019 hatte das chinesische Startup-Unternehmen Ucar die Aktienmehrheit an Beiqi übernommen.
In Bremen wollte Ucar eine deutsche Fertigung aufbauen, ATU sollte den Service für deutsche Kunden leisten.
Gebaut wurde nichts. Für Ucar war Deutschland nur eine Marketingblase, um die Marke in China aufzuwerten.
Gegen Ucar Chef Lu Zhengyao und den Ex-Daimler-Manager Ulrich Walker wurden Betrugsvorwürfe erhoben.

Nun soll in den kommenden Tagen die Borgward Trademark Holding GmbH die Markenrechte verhandeln.
Sie hält die Rechte und Patente an "Borgward", "Lloyd", "Goliath", "Isabella" und "Hansa".