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_MiRo_


Premium (Basic), Ismaning

Paper Life

Wir sehen einen Kiosk, der mit gedruckten Auslagen so voll ist, dass das Gebäude dahinter nur erahnt werden kann aber nicht mehr sichtbar ist. Von den Auslagen sehen wir grell und bunt eigentlich nur die jeweiligen Cover. Die Inhalte sind vorwiegend für Erwachsene bestimmt und decken vielfältigste Bereiche menschlichen Lebens ab.
Die Auslagen liegen im Tageslicht und sollen den Verkauf fördern.

Im Dunkel des Kioskinneren sehen wir eine Frau vertieft in die weitere Optimierung der Auslagen. Sie betreibt den Kiosk scheinbar virtuos verantwortlich entsprechend aller Erfordernisse.

Von dem, was hinter dem Kiosk steht, sehen wir nichts. Ist es der Strand von Santander, das Tourismusbüro, die Stadt, Verlage, Franchisegeber oder gar die Bank von Santander?

Ein Junge mit einer Brille, welche grün hinter seinen Ohren hervorblitzt, sieht den Kiosk räumlich aus einer ähnlichen Perspektive wie wir. Er sieht die Frau, sie könnte seine Großmutter sein, am Kiosk. Wie wird sie mit ihm umgehen?

Als wiederkehrende Form dominiert das Rechteck. Formal erscheint der Kiosk als Kaskade vielfältig ineinander verwobener Rechtecke. Der bis zur Unkenntlichkeit mit Auslagen belegte Kiosk und das Rechteck wiederkehrend zur Organisation sind Aspekte ökonomischer Optimierung.

Das Bild zeigt einen Kiosk im Jahr 2015. Als Konsequenz der Digitalisierung sind Printmedien auf auf dem Rückzug. Vor und in unseren Köpfen wird weiterhin das Rechteck als Rahmen den medialen Konsum einschließlich seiner Bilder dominieren.

Bilder und alles Gedruckte sind kläglicher Versuch ein Stück vom Leben festzuhalten. Das Drama des Lebens ist, dass jeder Augenblick flüchtig ist.

Überarbeitet dank der Kommentare von "Halligan" und "allphone". Danke dafür!

Comentarios 17

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