Parallelwelt...
Homosexualität und / oder die Neigung zum weiblichen ist in Myanmar ein absolutes Tabu und in nicht nur in der Öffentlichkeit strengstens verboten. Homosexualität wird als „unnatural offence“ bewertet und ist damit strafbar was die Problematik noch unterstreicht. Für viele dieser Menschen ist solch ein Natfest nahezu die einzige Möglichkeit sich auszuleben. Nicht selten endet ein solches Natfest für den Transvestiten im Totalrausch. Sie wissen das es nur diese Möglichkeit gibt ihre Identität auszuleben und sie wissen das immer weniger Menschen an die Kraft der Nats glauben. Die heutige Generation sieht Transvestiten eher als Belustigung und verkennt dabei die eigentliche soziale Dramatik. Nur wenige, wie z.B. in Yangoon oder Mandalay üblich, werden von der aufstrebenden Mittelklasse finanziert. Um sich das Einkommen zu sichern und die Bedeutung ihrer Rolle zu unterstreichen sind die meisten Transvestiten als Schamanen tätig was im Einklang mit dem Probleme lösenden Geisterglauben steht.
Verboten und doch geduldet durch die Gesellschaft, werden homosexuelle nicht selten in diese Rolle des Natmediums gedrängt, oftmals nicht des Glaubens an den Natkult wegen, sondern um die eigene Identität auszuleben. Für den auswärtigen Besucher ist dann ein Natfestival meist ein spektakuläres Ereignis, für die Tänzer dagegen eine Form sozialer Freiheit was sich in der dramatischen Intensität eines Natfestes niederschlagen kann.
Bago, Myanmar 2007
P.S.: Die unscharfe Frau im Vordergrund ist die Auftraggeberin des Natfestes, die Aufnahme war mehr oder weniger nicht anders zu realisieren da hinter mir ein Spülbecken war...
† wovo 01/06/2007 22:16
+ + + +Willy Brüchle 24/04/2007 15:16
Ein Nat- Fest habe ich leider nicht mitbekommen, aber doch einige Transvestiten gesehen. Typischer Auftritt war im Kostüm auf dem Fahrrad mit Transistorradio; wenn jemand bereit war, zu spenden, wurde das Rad angehalten und die Tanzvorführung begann. MfG, w.b.Brigitte Dunkel 23/04/2007 20:17
Eine sehr gute Dokuserie mit sehr guter ausführlicher Information. Ich habe am Mt. Popa auch - eher durch Zufall - ein Natfest erlebt, aber es ist mir nicht gelungen, die genauen Hintergründe dessen zu erfahren und mich nur gewundert, wie betrunken diese(r) Tänzer(in) war, weil ich sowas eigentlich in Burma sonst nicht beobachtet habe. Durch deine Info ist diese Lücke jetzt geschlossen. Danke Henry!HG Brigitte
Christian Fürst 23/04/2007 8:03
interessant, dass es sowas da offen gibt. dachte zunächst an DrogenMarc Erpelding 21/04/2007 18:31
Super stark!!! Erinnert mich an Bilder von Nan Goldin! Ausgezeichnet.LG, Marc
Johannes Berghoff 21/04/2007 16:13
Hervorragende Dokumentation! Mir gefällt Dein Stil. Wenn du das nächste Mal den Rucksack packst sag' mir vorher Bescheid... :)Viele Grüße
Johannes
Ilona Stemme 21/04/2007 14:21
Spannendes Foto und sehr informativer und interessanter Text dazu. Das ist wirklich toll von dir.Nette Grüße von Ilona
D Wen 20/04/2007 0:59
Gute Info über die Parallelwelt in Myanmar.Ein gelungenes Zeitdokument.
Viele Grüße
Dieter
Matthias Pöltl 19/04/2007 19:12
in Verbindung mit dem Text ist es eine wunderbare Dokumentation.......Grüße
Matthias
Manfred Jochum 19/04/2007 12:24
Sehr spannendes, gutes Bild.Sehr interessante Beschreibung auch! Bei vielen Fotografen nehme ich mir die Zeit nicht, umfangreiche Beschreibungen zu lesen, aber unter Deinen Bildern lese ich sie immer mit Begeisterung.
Manfred
Gerlind Arnold 19/04/2007 12:05
Interessante Info.Gruß Gerlind
Tanjung-Pinang 19/04/2007 11:55
Danke für Deine tollen Informationen.Da kann man viel über diese Länder lernen.
lg monika
D. Hermann 19/04/2007 11:50
Tolle Reportage.Cheers
Gernot Kerth 19/04/2007 11:49
sehr beeindruckend !lg g.