PARTENHEIM, Kr. Alzey-Worms, evangelische Pfarrkirche (ehem. St. Peter)

PARTENHEIM, Kr. Alzey-Worms, evangelische Pfarrkirche (ehem. St. Peter)

Zu einem aufwendigem Neubau dieser rheinhessischen Dorfkirche kam es bald nach einem verheerenden Brand 1435, bei dem lediglich die in der Kirche aufgewahrten Hostien sowie der untere Teil des Chorflankenturmes erhalten blieben. Seitdem Wallfahrtskirche. Der hohe und weite Chor, bestehend aus einem kurzen Joch und einem 5/8-Polygon, wurde als erstes erbaut, zwischen 1435 und 1440. Das Formengut ist typisch für die sog. Frankfurter Schule. Das durch einen engen und niedrigen Triumphbogen geradezu abgeschnürte Hauptschiff mit nochmals niedrigerem südlichen Seitenschiff ist deutlich einfacher gestaltet. Der Turm wurde Ende des 15. Jahrhunderts aufgestockt, 1747 noch einmal erhöht und mit einer barocken Haube versehen.
Im Inneren schöne Wandgemälde, u. a. an der Nordwand des Hauptschiffs die 10 Ägyptischen Plagen und die Zehn Gebote; nach der Freilegung 1967 stark und 1990 nochmals restauriert.

Aktuellere weiterführende Literatur habe ich jetzt nicht gefunden, daher als Angaben zwei "Klassiker":

FRIEDHELM WILHELM FISCHER, Die spätgotische Kirchenbaukunst am Mittelrhein 1410–1520 – an charakteristischen Beispielen dargestellt, nach Schulen geordnet und mit historisch-topographischen Darstellungen verknüpft (Heidelberger Kunstgeschichtliche Abhandlungen N.F. Bd. 7), Heidelberg 1962, S. 101–104, Tafelabb. 43, 44;
JOACHIM GLATZ, Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, 38), Mainz 1981 (zugl.: Mainz, Univ., Diss., 1977), S. 303–308, Abb. 76, 77.

Die EXIF-Daten sagen das meiste. Zu Ergänzung: Ein Novolflex Quadropod erleichterte die Positionierung zwischen den Kirchenbänken ganz erheblich. Die Bearbeitung war nicht unaufwendig, denn die Dunkelheit des Schiffs und die Helligkeit des Chorraums mussten ein wenig aneinander angepasst werden, so dass die Details nicht im Schatten verschwinden und die Fenster nicht überstrahlen: verwendet wurden Nikon Capture NX2 und Photoshop CS5.1.