Perspektiva V
Ich sah den Wald sich färben
Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wusst' es kaum, warum.
Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: deine Freude
Ward so des Windes Raub.
Dein Lenz, der blütenvolle,
Dein reicher Sommer schwand;
An die gefrorne Scholle
Bist du nun festgebannt.
Da plötzlich floss ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wandervogel war es,
Der nach dem Süden zog.
Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.
Es mahnt' aus heller Kehle
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiss, o Menschenseele,
Nicht, das du Flügel hast.
(Emanuel Geibel)
Ángel de la destrucción 17/11/2008 14:09
Ich danke Dir sehr meine Liebe :-)Sei ganz lieb gegrüßt...
Angel
Anoli 16/11/2008 22:50
Wunderschön......auch der Text!LG Ilona
Ángel de la destrucción 15/11/2008 12:44
Dankeschön :-)Ganz liebe Grüße...
Angel
bri-cecile 14/11/2008 18:10
Die "Schräglage" des Fotos hat eine spannende Wirkung!!Ein sehr verheißungsvolls Licht auf dem Weg, das beflügelt...!!!
LG bri-cecile