Polarisationsmikroskopie: Minette aus dem Odenwald
Als Minette werden einerseits oolithische Eisenerze, andererseits bestimmte lamprophyrische Ganggesteine bezeichnet. Die Minette ist ein vorwiegend grünlich-graues bis schwarzes, manchmal auch bräunliches, mesotypes, seltener melanokrates Ganggestein mit porphyrischer Textur. Größere Einsprenglinge sind Minerale der Phlogopit-Biotit-Reihe, gelegentlich auch Amphibol. Als kleinere Einsprenglinge fungieren diopsidischer Augit und Olivinpseudomorphosen. Die dichte Grundmasse besteht aus den bereits genannten Mineralien sowie Sanidin und untergeordnet Plagioklas. Die Struktur der Grundmasse ist variabel, ihr panallotriomorphes bis panidiomorphes Feldspat-Teilgefüge kann eisblumenartig entwickelt sein. Auch globulitische und sphärolithische Texturen sind öfters vorhanden. Die Glimmereinsprenglinge zeigen manchmal fluidale Einregelung.
Mineralbestand: Biotit, Klinopyroxen, Orthopyroxen, Orthoklas, wenig Plagioklas, Erz, Apatit, Karbonat, Talk.
Gesteinsdünnschliff (25 µm Dicke). Oben: einfach linear polarisiertes Licht; unten: gekreuzte Polarisatoren.
Alte Dünnschliffsammlung (Voigt & Hochgesang, Göttingen), Schliff 153, Rosenbusch II, Ganggesteine, Lamprophyrische Gesteine. Bezeichnung bei Rosenbusch: Minette.
Fundort: Zweiter Tunnel der Weschnitzthalbahn, oberhalb Weinheim, Odenwald.
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