4.502 0

Preußische T 18

Die Gattung T 18 war die letzte für die Preußischen Staatseisenbahnen entwickelte Tenderlokomotive. Sie wurde ursprünglich für den Verkehr auf Rügen als Ersatz für die Baureihen T 12 und T 10 vorgesehen. Sie entstand als 1912 eine Lokomotivtype konzipiert wurde, mit der Schnell- und Personenzügen in grenznahen Gebieten oder im Pendelverkehr auf kürzeren Strecken befördert werden sollten. Die Bauart einer Tenderlokomotive mit symmetrischem Fahrwerk wurde vorgesehen, weil diese im Gegensatz zu Schlepptender-Lokomotiven vorwärts und rückwärts gleich schnell und bei Fahrten in Gegenrichtung ohne die Notwendigkeit einer Drehung auf der Drehscheibe betrieben werden konnte. Ihre Leistung und Höchstgeschwindigkeit sollte etwa der P 8 entsprechen. Robert Garbe entwarf diese 2'C2'-Tenderlokomotive für 100 km/h mit 17 t Achslast und ließ sie bei den Stettiner Vulkan-Werken bauen. Sie erhielt die Bezeichnung T 18.

Insgesamt wurden in den Jahren von 1912 bis 1927 534 Fahrzeuge hauptsächlich von der Stettiner Maschinenbau AG Vulcan und ab 1923 auch von Henschel sowie ab 1925 von HANOMAG gebaut. Es gingen allein 458 Maschinen an die Preußischen Staatseisenbahnen beziehungsweise die Deutsche Reichsbahn. Die Württembergischen Staats-Eisenbahnen erhielten 1919 20 T 18, die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen ebenfalls 1919 27 T 18, die Eisenbahnen des Saargebietes von 1922–1925 27 Exemplare und die Eutin-Lübecker Eisenbahn sogar erst 1936 und 1939 zwei Exemplare.

Die Reichsbahn übernahm 460 Fahrzeuge aus Preußen und 20 von den Württembergischen Staats-Eisenbahnen in die Baureihe 78 mit den Betriebsnummern 78 001–282 und 78 351–528. Davon stammte die 78 093 aus Elsaß-Lothringen und die 78 146–165 aus Württemberg. Später reihte sie hier noch Maschinen der Saar-Eisenbahnen als 78 283–328 und der Eutin-Lübecker Eisenbahn als 78 329 und 330 ein.

Die Deutsche Bundesbahn übernahm 424 Fahrzeuge und die Deutsche Reichsbahn in der DDR 53 Exemplare. 1968 waren nur noch 35 Maschinen im Besitz der Deutschen Reichsbahn in der DDR. Die Deutsche Reichsbahn stattete 1965 eine große Zahl ihrer Fahrzeuge mit Giesl-Schornsteinen und Witte-Windleitblechen aus. Ab 1968 wurden die Lokomotiven der Deutschen Bundesbahn in die Baureihe 078 umgezeichnet, 1970 zeichnete die Deutsche Reichsbahn der DDR ihre Loks um als Baureihe 78.1.

Die PKP übernahm Lokomotiven diese Typs unter der Bezeichnung OKo 1.

Die Deutsche Bundesbahn baute mehrere 78 für den Wendezugverkehr für den Einsatz z.B. zwischen Frankfurt und Wiesbaden um. Da der Lokführer im Steuerwagen nur die Bremse selbst bedienen konnte, erfolgte die Bedienung des Reglers und der Steuerung auf Signale des Lokführers durch besonders geschulte Heizer. Die letzten Lokomotiven wurden bei der DB Mitte der 70er Jahre im Bahnbetriebswerk Rottweil ausgemustert. Die Abschiedsfahrt war, gleichzeitig auch die für die Baureihe 38 (Preußische P 8), am 31. Dezember 1974. Veranstalter waren die Eisenbahnfreunde Zollernbahn e.V. Die Fahrt war sogar der Tagesschau einen Bericht wert.
Die 78 468 (Bild) gehört der Stadt Oberhausen und ist betriebsfähig. Betrieben wird sie vom Eisenbahn Tradition e.V. Lengerich
http://you.eisenbahnwelt.de/media.php?type=photo

Comentarios 0