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Puddelstahl

Detail der Eisenbahnbrücke Griethausen / Niederrhein

Die Brücke am Fluss Teil II      ( reload )
Die Brücke am Fluss Teil II ( reload )
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Die Griethausener Eisenbahnbrücke (auch Altrheinbrücke) bei Kleve-Griethausen ist die älteste noch erhaltene Brücke der Eisenbahn im deutschen Abschnitt des Rheines. Sie wurde 1865 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft mit Errichtung der Linksniederrheinischen Strecke von Köln über Neuss, Krefeld und Kleve zu den niederländischen Nordsee-Häfen gebaut und führte über einen toten Rheinarm in Richtung Elten und weiter nach Zevenaar in den Niederlanden. Der Rheinstrom wurde von einem Trajekt überquert.

Das gesamte als Stahlbau errichtete Brückenbauwerk erstreckt sich über eine Länge von 485 Meter bei einer Spannweite der Hauptöffnung von 100 Meter. Die große Länge erklärt sich aus dem im Flusstal frei zu haltenden Querschnitt für die Ableitung des Hochwassers. Das stärkste Stahlprofil an der Hauptbrücke war ein Winkelprofil mit den Maßen 110 × 110 × 15 Millimeter und Blech mit den Abmessungen 5.100 × 1.750 × 10 Millimeter. Mit diesen Materialien ist die für heutige Verhältnisse sehr feingliedrige Ausführung der Brücke zu erklären. Weiterhin ist der Werkstoff der Brücke bemerkenswert, da er aus Puddelstahl besteht. Das Material zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Gehalt an Kohlenstoff und einen hohen Gehalt an Phosphor aus. Beides beeinflusst in Verbindung mit geringen Kupfer- und Nickelanteilen die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs mit der Wirkung, dass die Brücke so gut wie nicht rostet, obwohl der letzte Schutzanstrich vor nunmehr 75 Jahren aufgetragen wurde. Der Korrosionsschutzmechanismus der heute produzierten, phosphorlegierten wetterfesten Baustähle funktioniert auf ähnliche Weise. Wetterfeste Stähle bilden unter der Rostschicht eine dünne Sperrschicht aus festhaftenden Phosphaten oder Sulfaten, welche dem Material die Witterungsbeständigkeit verleiht.

Während die Fährverbindung über den Rhein bereits 1912 eingestellt worden war, wurde der Personenverkehr über die Brücke nach Griethausen noch bis 1960 und der Güterverkehr zu einer in Spyck, direkt am Rhein liegenden Ölmühle bis 1987 durchgeführt. Danach wurde die Strecke einschließlich der Brücke stillgelegt. Seit einiger Zeit existieren Überlegungen, auf der gesamten Brücke einen Radweg anzulegen. Ihr hervorragender Unterhaltungszustand würde das Vorhaben sehr kostengünstig gestalten.

Quelle: Wikipedia

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