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JensBachmann


Free Account, Harzvorland

~ Raud ~

Um aus der Reihen von grünen Polarlichtbildern auszubrechen möchte ich ein Bild des überirdischen Lichts zeigen, bei dem andere Farbspektren bildbestimmend sind.…

Aufgenommen Ende September 2011 während einer verregneten Trekkingtour im nordischen Riesengebirge, genauer am Pass Morkaskaret. In diesen Tagen plagten uns viele Regenschauer und dichte Wolken, die Gipfel der Hurrungane Zinnen sahen wir nicht ein einziges Mal. Wir legten einen Ruhetag ein da es morgens nach regenreicher Nacht zu Murenabgängen in der Nähe kam. Glücklicherweise bildete sich am späten Abend eine recht stabile Wolkenlücke im Lee des Hurrungane Massivs genau über unseren Zelten. In der Hoffnung auf Erleuchtung schaute ich oft prüfend aus dem kleinen Lüfter meines Einpersonenzeltes gen Nachthimmel. Und plötzlich huschten tatsächlich helle Flecken in hoher Geschwindigkeit über den Himmel. Anfangs gar nicht wie ein typisches Polarlicht, nur farblose, rasende Lichtflecken. Sofort bin ich raus dem Daunensack um den nächsten Stunden einer drohenden Genickstarre nachzuhelfen.

Die Kamera, anfangs mit mäßigem Weitwinkel, wurde einfach senkrecht nach oben auf das Stativ gesetzt und regelmäßig ausgelöst. Das Ergebnis sind Aufnahmen die mit der Wirklichkeit zwar wenig zu tun haben, da die Belichtungszeiten von mehreren Sekunden die Dynamik der Lichter immer verändern, aber dafür ganz interessante Formen aufdecken.

Das rötliche Licht entsteht bei starken Lichtstürmen in Höhen größer als 200km durch die Anregung der dort vorhandenen Sauerstoffatome. Unter 200km wird es dann grün. Lila ist Stickstoff. Nur durch die starke Aktivität war es überhaupt so weit südlich (~ 62°) sichtbar. Natürlich lässt sich durch den gewählten Weißabgleich auch ein ganz anderer Farbeindruck schaffen, mein Ziel war es der Erinnerung(!) an die Farben möglichst nah zu kommen.

Bearbeitung: LR4, Basis Camera Neutral, Sättigung -15, Weißpunkt erhöht, WB

Aufnahmedaten: 16mm (~ 24mm KB), f/3.5, ISO500, 10sec, Stativ, Kabelfernauslöser

Danke fürs Anschauen! [...]

LG
Jens

Mehr nächtliche Lichterscheinungen:
http://www.primordial-landscapes.com/gallery/nightlight/

Comentarios 10

  • Myrdia 21/05/2013 19:17

    Wunderschön anzuschauen!
    Ich beneide dich für das Glück dieser Farbexplosion.
  • Alwina ll. 25/03/2013 15:07

    Genial...feine Aufnahme...ein Naturphänomen das seines gleichen sucht. Gruss Angel
  • JensBachmann 08/03/2013 11:11

    Hallo Willi,
    danke auch für Deinen Kommentar. Freut mich, dass es Dir gefällt!
    Gruß
    Jens
  • Willi von Allmen 06/03/2013 15:43

    Absolut faszinierend.

    Erstens das Bild
    Zweitens deine Schilderung
    Drittens das Glück das hierzu nötig ist.

    Vielen Dank!
    lg Willi
  • JensBachmann 04/03/2013 18:39

    Danke für Eure Kommentare!

    @ Peter: Wünsche eine schöne Reise in den Norden.

    Schwieriger ist das rote Licht auch nicht wirklich zu fotografieren. Eher empfinde ich die behutsame Nachbearbeitung als schwierig. Aber "behutsam", das kommt hier nicht wirklich an.
    Knallen und bollern muß der "shot"... ;)

    LG
    Jens

    PS: Habe mal den Bildtitel angepasst...
  • Anna und Martin 04/03/2013 15:26

    Sehr beeindruckend.

    lg Anna und Martin
  • Joachim Irelandeddie 03/03/2013 21:11

    Das sieht gigantisch aus, eine herrliche Aufnahme ist das!

    lg irelandeddie
  • PeLeh 03/03/2013 12:31

    Sehr schön. Gefällt mir sehr.
    Viele Grüße Peter
  • André-Bessaker 03/03/2013 12:17

    Cooles Foto, da hast du ja genau darunter gestanden!
    Gefällt mir super!

    @Peter
    Rote PL sind zwar seltener, aber nicht schwieriger zu fotografieren. Wir haben hier schon PL geknipst, die waren grün und auf dem Bild waren plötzlich rote Anteile mit drauf. Manchmal sieht die Kamera mehr als wir... ;-)

    Gruß André
  • Peter Silje 03/03/2013 12:05

    Fein, fein.
    Besonders weil die roten PL ja eher
    selten zu sehen sind und wohl sicher
    auch schwieriger festzuhalten sind.
    Hoffe auf stabiles Wetter; bin nächste Woche im Norden.
    VG aus dem Harz
    Peter