Regulierbarer Wasserfall
Canon PowerShot S30
Dieser Wasser fall hat fixe "Dienstzeiten" (eine Nachtruhe und eine Mittagspause)
Während der Nachtruhe und der Mittagspause fließt dort nur sehr wenig Wasser - dieses wird erst im "Vollbetrieb" unter vorheriger Ankündigung lauter Sirenen über den Wasserfall geleitet.
Der Wasserfall von Marmore (7 km von Terni / Umbrien entfernt, die Bundesstraße Valnerina entlang), in einem Rahmen von einzigartiger Schönheit, ist ein auf die römische Epoche urückzuführendes Werk.
Im Jahre 290 v. Chr. beorderte der Konsul Curio Dentato einen Kanal abzustechen (Cavo Curiano), um die Staugewässer des Velino ins reatinische Tal abzuleiten, indem er sie bis zum Felsen von Marmore lenkte von wo aus er sie dann ins darunterliegende Flußbett der Nera stürzen ließ, durch einen 165 m hohen Wasserfall. Zur damaligen Zeit wurde die Durchführung dieses Werks als großes Ereignis gefeiert, was wesentlich dazu beitrug das Ansehen Roms unter den umbrischen Völkern, erst seit kurzem unter römischer Vorherrschaft, zu steigern. Aber der Volksgeist zog die Vorstellung einer mythologischen Entstehung vor: nach Erzählungen soll sich die Nymphe Nera in einen Hirten namens Velino verliebt haben, so ließ Juno sie aus Mißgunst in einen Fluß, die Nera verwandeln. Aus Verzweiflung darüber stürzte sich Velino vom Felsen Marmore, um sich mit der Geliebten für immer zu vereinen: auf diese Weise sei dieser Sprung der Legende nach verewigt worden.
Schon immer hat die Anziehungskraft und Schönheit dieses Wasserfalls Dichter und Künstler inspiriert: Das Motiv wurde von unzähligen italienischen und ausländischen Malern abgebildet; Virgil scheint auf den Wasserfall hinzuweisen, im Zitat des siebten Buches der Äneis,als er das Tal der dunklen Wälder, den Fluß, der sich durch dunkle Wälder schlingt, sich rauschend über große Steine zwängt um sich dann hinabzustürzen beschrieb. Auch G.Byron besingt in seinem Childe Harold's Pilgrimage den Wasserfall als eines der ergreifendsten Schauspiele, welcher er sich auf einer seiner unzähligen Reisen erfreuen konnte.
Seit zirka 50 Jahren wird das Gewässer des Wasserfalls Stromkraftwerken zugeführt; der Wasserreichtum der gesamten Zone ist Schwerpunkt und gleichzeitig Ursprung der industriellen Entwicklung des ternanischen Gebietes, von großer Bedeutung sind die Eisen- und Stahlindustrien sowie die elektrochemischen- und Stromwerke.
Peter Schmid 11/09/2002 22:13
Danke für Eure Anmerkungen!Das mit den "Mittagspausen" und der "Nachtruhe" des Wasserfalls stimmt wirklich.
vom 1. November bis 15. März hat er überhaupt nur an Sonn- und Feiertagen von 15 - 16 Uhr "Dienst" ;-)
siehe dazu auch:
http://www.argoweb.it/ternano/marmore.ge.html
lg Peter
Heinz Markytan 11/09/2002 22:02
Was für eine Zeit. Jetzt kann man sich auch auf Wasserfälle nicht mehr verlassen. Na wenigstens geht er nach einem Zeitplan vor.Gruss Heinz
Gabriele Willig 11/09/2002 18:37
Hallo Peter,danke für die beiden Bilder und die ausführliche Erklärung. Regulierbare Wasserfälle begegnen mir hier zum ersten Mal.
Gruß, Gaby.
Petra Dindas 11/09/2002 15:34
... Wasserkraft mit Wasserkunst, in einem sehr interessanten Rahmen!!! gezeigt!grüße die d@rk rose
Peter Schmid 11/09/2002 14:22
@ Christian: da habe ich leider keine Ahnung. Thüringen kenne ich leider nicht.lg Peter
Christian Pichler 11/09/2002 14:02
Gibt es sowas nicht auch in Thüringen?Christian
Blende EinsAcht 11/09/2002 13:52
wow. ganz schöner unterschied! mir gefällt das rechte besser.... viel powervoller und dynamischer... schöner vergleich!lg
barbara