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Reibekuchen aus Kartoffeln und Möhren mit Apfelkompott

Reibekuchen aus Kartoffeln und Möhren mit Apfelkompott

3.046 11

Heike T.


Free Account, Köln

Reibekuchen aus Kartoffeln und Möhren mit Apfelkompott

Man gehe zu einem Apfelbaum und pflücke dort die Äpfel die so freundlich lächeln.
Behutsam packe man sie ein und trage sie nach Hause.
Dort gönne man ihnen ein schönes Bad, mit Massage, und helfe beim Entkleiden. Bei Äpfeln ist es üblich dass man sich erst nach einem Bad entkleidet, und diese Tradition sollte respektiert werden.
Sollten Flecken oder Löcher, gebohrt von unwissenden Insekten, zutage treten entferne man sie sanft. Man entferne die harten Kerne und das Kerngehäuse.
Danach schneide man makellose Würfelchen und lege diese in einen schönen Topf, wie es der edlen Würfel würdig ist.
Man biete ein Getränk an. Bei mir bekamen die schönen Würfel einen Cocktail aus Apfelsaft, Orangensaft und Zitronensaft. Und weil ich Zimt gerne mag gab ich auch meinen Gästen etwas ab. Ein bisschen Zucker kam zur Stärkung noch hinzu, aber nur ein wenig, denn meine Gäste hatten schönen Fruchtzucker mitgebracht und das wollte ich als Gastgeschenk natürlich entsprechend würdigen.
Nun mache man es den edlen Würfeln im Topf warm.
Sie schwimmen! Sie stoßen zusammen!
So geht das nicht, also stelle man mit dem Zauberstab Einigkeit her: eine Melange aus Püree und darin eingebetteten Würfelchen.
Dann fülle man diese Melange in ausgekochte Gläschen und lasse sie Vakuum ziehen.
So müssen die Gäste keinen Schaden fürchten.
Wer daran glaubt dass diese leckere Melange mehr als wenige Wochen bleiben wird kann die Gläser noch im Backofen sterilisieren (einkochen, 110 °, 30 Min. Auf ein tiefes Blech mit Wasser stellen, aber UNBEDINGT ein Handtuch unter die verschlossenen Gläser legen, die könnten sonst wackeln im kochenden Wasser und vor Angst zerspringen. Und nur Unterhitze nehmen, NIEMALS was anderes!!!)

Allein mir fehlt der Glaube!
Nun gönne man seinen Gästen einen Schlaf bis zum nächsten Tag, schließlich haben sie ja schon viel erlebt.

Kartoffeln haben Freunde, und das sind Möhren. Freunde sollte man nicht trennen. Also sei man auch hier beim entkleiden behilflich, dann reibe man einen Teil fein und einen Teil grob, so dass eine sanfte Masse entsteht. Ein wenig fein geschnittener Schnittlauch muss noch hinzu, damit die Möhren ihr Grün nicht missen.
Auch fein geriebene Zwiebelchen kommen hinzu, und der Zwiebel Freund ist der Knoblauch, also auch ein klein wenig in die Masse geben.
Doch was ist das? Meine Gäste drohen zu ertrinken! Sofort leiste ich erste Hilfe und drücke das Wasser heraus, so dass die Party weiter gehen kann.
Ein bisschen Mehl verbindet, auch ein wenig Ei passt gut zu dieser bunten Truppe. Salz, Pfeffer, Muskat geben der Party erst richtig Pfiff!
Nun vermenge man alles, so haben alle eine Chance sich richtig gut kennenzulernen.
Längst ist eine (wunderbare) Pfanne mit Öl bereit, nicht zu heiß, der Teig könnte sonst erschrecken. Man gebe jeweils einen Esslöffel Teig in das Öl und streichele ihn ein wenig so dass er sich willig ausbreitet und hinlegt. Das alles optimal ist kann man hören: das Öl wird singen (und nicht etwa brüllen)
Nach der 2. Strophe kann man den Puffer dann wenden und sich bis zur Fertigstellung an seiner Form! seiner Farbe! seiner Konsistenz! seinem Duft! erfreuen.
Längst ist Küchenkrepp vorbereitet um überschüssiges Öl liebevoll abzutupfen.

Man wecke das Apfelmus freundlich aus seinem Schlafe und erwähne, dass bald Zeit für die große Gala ist.

Nun folgt der Auftritt der Stars: man nehme den schönsten Teller im Haushalt und arrangiere die Stars gefällig, das Bühnenbild wird abgerundet durch etwas Grün.

Hach! Meine Gäste sind ein Teil von mir! Um diese Bindung zu festigen dürfen sie sogar in meinen Mund!
Und dass sie unsere Nähe auch spüren versichern sie mir mit einen freundlichen "krrrck!" wenn ich etwas abbeiße.
Hach! Außen kross, innen saftig! Welch` Harmonie!

Ich glaube, die lade ich mal wieder ein ;o)

Comentarios 11

  • † Elli61 22/09/2013 15:55

    Wow! Ein tolles Rezept, liebe Heike - vor allem so poetisch! Bin mir nur nicht so sicher, ob ich die Möhren im Reibekuchen mag....muss ich mal probieren :-)
    LG
    von Elli
  • Marianne Hüsch 19/09/2013 22:08

    Sehr guter Text und TOP die Aufnahme
    lg Marianne
  • Reporterin Karlchen 18/09/2013 20:13

    dieses rezept ist einmalig :-)))) das solltest du dir patentieren lassen, der text ist zu gut !!!!
    zu dem bild: mir hätte es besser gefallen, wenn die schärfe von vorn nach hinten verlaufen wäre. oder das gesamte motiv scharf
    viele grüße
    ursula
  • Axel Sand 17/09/2013 23:17

    Nicht mein Fall, aber gut fotografiert haste.
    Gruß
    Axel
  • Reinhold Müller 17/09/2013 18:13

    Ein appetitliches Foto, das Du mit einer wunderschönen Geschichte "dekoriert" hast.
    LG Reinhold
  • Astrid Wiezorek 17/09/2013 17:39

    Wow, was für eine Schreibleistung. Und bei jedem weiteren Satz lief mir mehr das Wasser im Mund zusammen.
    Sieht lecker aus.
    LG Astrid
  • Astrid Hallmann 17/09/2013 16:26

    Hallo Heike,
    jetzt sehe ich die Zubereitung mit ganz anderen Augen.
    Darf ich mir Dein Rezept für eine Freundin mopsen.
    Ansonsten sehe ich es so wie Gitti, gemein, blöd, zu scharf und und so VERFÜHRERISCH.
    Mir läuft die ganze Zeit schon das wasser im Mund zusammen.
    Wenn ich Kartoffeln hätte, würde ich sofort welche machen :-)
    lg.Astrid
  • Brigitte Niestrath 17/09/2013 12:16

    Hallo Heike ;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))
    Ich habe noch nie ein so erotisches Rezept gelesen, lach
    Zusätzlich zu dem Wasser im Mund entsteht eine Gänsehaut ;-)
    Dieses Bild ist so entsetzlich gemein, total blöd, viel zu scharf, und die Perspektive unmöglich ;-))))
    Ich hätt beim fotografieren garantiert meine Kamera vollgesabbert ;-)))
    Liebe Grüße von Gitti
    P.S. So, und jetzt mach ich einen Apfel nackig und vernasch ihn ;-))
  • Ursel von der Küste 17/09/2013 11:52

    was für eine wunderschöne rezeptgeschichte ...
    mein kopfkino ist in voller aktion, sogar der duft zieht durchs zimmer ... lecker ...
    meine rezepte sind ähnlich ...
    ich brate die reibe kuchen in butter da ich den oelgeschmack nicht mag ... dafür liebe ich den apfelmus mit stücke.
    lg
    ursel
  • EG NRW 17/09/2013 11:07

    Reibekuchen habe ich am Samstag noch bei uns
    in der Stadt auf dem Michaelsmarkt gegessen! Sie
    lachten mich an - wie deine auch auf dem Bild -
    und ich hatte noch nichts gegessen! Ich bekomme
    schon wieder Hunger!!!
    Gruß Elke
  • Karla3 17/09/2013 11:05

    Also ich würde die jetzt sooo gerne probieren, spüre förmlich wie es knackt beim abbeissen...mmmhhhh...schleck, da haste was angestellt - und ich muss jetzt gassi gehen und dann zur Arbeit!
    lg Karla