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Reise ins Ungewisse..

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Reise ins Ungewisse..

Geheimprojekt „Laura“

In der Nähe von Schmiedebach, einer Gemeinde der Stadt Lehesten, wurde in der Zeit von September 1943 bis Kriegsende mit Hochdruck an der Errichtung unterirdischer Fertigungs und Lagerstätten der V-2 Raketentriebwerksproduktion gearbeitet. Ursache für die Errichtung einer derartigen Anlage war die Vernichtung der Raketenversuchsanstalt in Penemünde in der Nacht vom 17.zu 18. August 1943 durch englische Bomber. Im Zuge der Dezentralisierung entstand auch der „Mittelbau-Dora“ bei Nordhausen.

Eines der beiden Vorwerke des Mittelbau Dora war das „Vorwerk Mitte“ in der Nähe von Schmiedebach bei Lehesten. Das gewählte Gelände, die Schiefergrube „Oertelsbruch“, wurde zum Aufbau eines Rüstungsbetriebes von der SS beschlagnahmt. Die Grube lag im so genannten „Fröhlichen Tal“. Im September 1943 wurde das KZ-Außenlager „Laura“ mit 209 Häftlingen aus dem Stammlager „Buchenwald“ gegründet. Nach nur sechs Monaten Bauzeit war das Rüstungswerk errichtet. Zu Beginn war dieses Werk als Fabrik für die V-Waffen gedacht. Es wurde aber eine Anlage für die Tests der Triebwerke der V-2. Die Triebsätze kamen,aus dem Mittelwerk „Dora“ fertig montiert zum Probelauf nach Laura, wurden getestet, die Mängel wurden beseitigt, um anschließend zum Versand bereitzustehen.

Zum Zeitpunkt der Übernahme des Bergwerks durch die SS bestanden die unterirdischen Anlagen aus ca. 7km Stollen und 54 Abbauräumen mit einer Fläche von gesamt 400 m². Im Verlauf des weiteren Ausbaus wurden weitere Räume mit bis zu 600 m² Gesamtfläche von den Häftlingen in den Fels getrieben. Die beim Aufbau des Lagers und der Betriebsstätte umgekommenen Häftlinge wurden zurück in das Stammlager Buchenwald transportiert. Die entkleideten Leichen wurden zu mehreren in Holzkisten geworfen und mit LKW’s abtransportiert. Auf der Rückfahrt brachten die Leichenwagen Kleidung und Verpflegung in das Lager. Die Häftlingstransporte kamen meistens direkt aus dem Lager Buchenwald mit der Bahn. Fast jede Woche kamen unter schwerster SS Bewachung Häftlingstransporte nach Laura.

Als Hauptunterkunft diente den Häftlingen eine schon bestehende Scheune, in der bis zu 700 Häftlinge wie Tiere zusammengepfercht wurden. In drei Etagen übereinander, in Holzverschlägen, kaum 2m hoch, bei schlechtesten hygienischen Bedingungen lagen kranke und gesunde Häftlingen auf engstem Raum zusammen. Krankheiten wie Tuberkulose Ruhr und Diphtherie waren an der Tagesordnung. Bis zur Fertigstellung dieser Behausung waren die Häftlinge in Spalthütten untergebracht. Die SS quartierte sich in Wohngebäuden außerhalb des dreifachen Zaunes ein, der das Lager umgab .Im Dezember 1943 war die Belegschaft von Laura mit 1194 Häftlingen die Höchste in der Geschichte des Lagers.

Kurz vor Kriegsende erging der Befehl , die noch fertiggestellten Gaskammern in Laura in Betrieb zu nehmen und mit der Vernichtung der Häftlinge zu beginnen. Dieser Befehl wurde vom damaligen Kommandanten Leutnant Leible verweigert. Am 13. August 1945 kam gegen 3.00 Uhr der Abmarschbefehl und gegen 7.00 Uhr wurde das Lager verlassen. Die Häftlinge mußten sich zum Bahnhof Wurzbach schleppen,dort wuden sie Güterwagons gepfercht und über Hof, Regensburg und Ingolstadt in das KZ Dachau zur ihrer Vernichtung geschickt. Der Lagerkommandant und einige weitere SS-Leute blieben im Lager und erwarteten den Einmarsch der Amerikaner.

Nach der Übernahme drch die alliierten Besatzer führten diese bis 1948 mit dem noch vorhandenen Unterlagen und verbliebenen Triebwerken weitere Tests durch, welche auch einen Teil der Grundlage für die späteren Raketenprogramme bilden sollten. Schlußendlich wurde das Stickstoff- und Sauerstoffwerk sowie weitere Anlagen von der sowjetischen Besatzungsmacht abmontiert. Die unterirdischen Anlagen wurden gesprengt. Der Eingang zu den V-2 Prüfständen und zum Werk wurde verschüttet.

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