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Reisebericht :  Teil 17- „Nahe an meinem Lebensende“

Reisebericht : Teil 17- „Nahe an meinem Lebensende“

3.093 21

Markus A. Bissig


Premium (World), CH - 7206 Igis (Graubünden)

Reisebericht : Teil 17- „Nahe an meinem Lebensende“

Reisebericht : Teil 17- „Nahe an meinem Lebensende“


Sonntag, 10. September 2006

Nach dem kalten Toilettengang war klar die Ansage „schon wieder gutes Hochlandwetter“ angebracht. Raus aus den Schlafsäcken!
Durch diese Wetterlage motiviert, fuhren wir nochmals in die Kreppuhraun Region nordöstlich vom Kverkfjöll Massiv, die wir am zurückliegenden 8.9.06 schon bei heftigen Sturmwinden bestaunten. (Details im Teil 14)

Nach längerer, sehr abwechslungsreicher und nicht immer einfachen Geländewagenfahrt erreichten wir den Pistenendpunkt. Da ich niemals im isländischen Hochland die offiziellen Pisten verlasse, und so auch keine neuen Fahrspuren in die sehr empfindliche Erdoberfläche ziehe, wurden unsere Beine zum weiteren Bewegungsmittel.

Durch die lange abgemachte Aufenthaltszeit konnte ich auch eine interessante Erkundungswanderung durchführen, diese führte mich auch in eine Schlucht hinein.

Am Boden lag eine fest gepresste Mischung aus Eis und Schnee. Durch die Schluchtverengung dachte ich, diese Mischung sei auf dem Schluchtgrund aufgeschüttet. So bewegte ich mich weiter in die lange Schlucht hinein. Nach zirka 300 Laufmetern hörte ich völlig unerwartet fliessendes Wasser. Wo läuft dieser Bach durch? Dieser Gedanke schoss mir sofort durch den Kopf. Die Antwort hatte ich Sekunden später vor mir. Die vermeintlich sichere Eis – Schneeunterlage hatte einige Meter vor mir ein riesiges Loch, der Bach dürfte gegen 30 Meter tiefer liegen. Konkret, ich stand auf einer gigantischen unstabilen Brücke aus Eis und Schnee.



L e b e n s g e f a h r !



Noch nie hatte ich in meinem Leben eine so völlig unerwartete Lebensbedrohung empfunden. Der Puls schoss in die Höhe und der Körper reagierte auch entsprechend.
Und genau in dieser Situation spielte wieder meine „innere Ruhe“. Schon fast unglaublich, ich nahm mir noch die Zeit absolut ohne Bewegung an Ort und Stelle zu verbleiben.
Vielleicht sind es 30 Sekunden oder gar eine Minute gewesen, spielt ja keine Rolle.
Lebensgefahr zu erleben, wirklich keine tägliche Situation für mich.
Bald habe ich 30 Islandtouren, viele davon im Hochland, erlebt. Und immer wieder sehe ich neue Gefahren die in der Natur verborgen sind. Diese Schlucht hat meine Sinne entscheidend geprägt!

In Dankbarkeit, die isländische Natur hat mein Leben noch nicht beendet!

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Auf der Rückfahrt schaltete ich nochmals einen längeren Fotohalt ein. Ein Bach, den wir auf der Hinfahrt schon durchquerten, versprach kreative Fotoimpressionen.
Dort entstand die obige Arbeit.

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Noch einige Infos zur Fotografie:

Auftrag:
Foto- und Erlebnisreise „Island Hochland“ 2006

Aufnahmedatum:
10.09.2006

Aufnahmeort:
Island / Region Kreppuhraun nordöstlich vom Kverkfjöll Massiv
„Himmel und Wolken Reflektionen auf dem Hochlandbach“

Technik:
Digitale Spiegelreflexkamera
Brennweite: 100mm (KB Basis / Faktor x1.5)
Bildausschnitt: Nachträgliche Maskierung in das schon bei der Aufnahme bestimmte Zielformat.
Stativ
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Bald folgt Teil 18 „Die Ruhe am blauen Fluss“

Markus A. Bissig

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Link zum den bereits veröffentlichen Teilen des Reiseberichts:
http://home.fotocommunity.de/mabissig/index.php?id=6450&g=238593
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Bei Interesse:
Bildimpressionen und Informationen über meine anstehenden Reisen:
http://home.fotocommunity.de/mabissig/
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Die Informationen können keine Vollständigkeit aufweisen, für ihre Richtigkeit kann keine Haftung übernommen werden.

Comentarios 21

  • J. Und J. Mehwald 01/01/2007 21:43

    Wie dieser Ausflug ausgeht, kann man ja erahnen, wenn man weiß, dass Du dieses Bild ja einiges später eingestellt hast, aber Du hast es spannend beschrieben und bestimmt noch spannender erlebt.
    Wir freuen uns mit Dir über den geglückten Ausflug und erfreuen uns an diesem sehr schönen abstrakt wirkenden Bild.
    Ein frohes Neues Jahr.
    Es grüßen Dich Jutta und Jürgen.
  • Renate Möller 03/12/2006 20:42

    Ich verfolge Deinen Reisebericht Island mit Interesse. Die Fotos dazu sind dabei eher dokumentarischer Natur, die das zeigen, was Du beschreibst.
    Mit diesem Bild ist Dir allerdings ein Top-Shot gelungen, gut, daß Du für diese Reflexe im Bach noch Aufmerksamkeit hattest -nach Deiner Grenzerfahrung.
  • Irene K. 03/12/2006 19:21

    deine Beschreibung ist beeindruckend - man spürt und fühlt fast ein wenig mit, wenngleich der Puls bei uns am PC nicht zu jagen beginnt.
    Das sind Erlebnisse, die das ganze Denken und Fühlen prägt.
    lg Irene
  • C. Termeer - Fotografie 02/12/2006 22:32

    Durch deine Nr. 18 werde ich zu Nr. 17 zurückgeführt und möchte betonen: Nix Lebensende, wir brauchen dich noch!!!! Und nicht nur wir, die wir deine Buddies und vielleicht Kursteilnehmer sind, darf ich mal vermuten....- Aber wunderbar menschelnd, dass auch du dann nicht erst noch ein Foto schießt, ehe du den geordneten Rückzug antrittst....

    Zum Foto: toll, dieses Dreigstirn der Farben, welches Licht, Schatten und Wasser hier bilden. Da dürftest du doch mit deiner Liebe zur Abstraktion wieder ganz in deinem Element gewesen sein. VG C.
  • Matthias Frei 02/12/2006 21:52

    boah, ganz krass, dein erlebnis... ich freue mich, dass du davongekommen bist!
    lg matthias
  • Christian Kreuzer 02/12/2006 20:24

    Malerische Natur...
    herrlich(st) abstrahiert - klasse!

    Gruss Christan
  • Lydia S. 02/12/2006 16:38

    Wahnsinn...! so schnell kann es gehen... schön, dass du die Situation im Griff hattest und heil wieder da raus gekommen bist...
    Wieder eine wunderschöne Impression...
    l.g.
    lydia
  • Markus A. Bissig 02/12/2006 14:17

    @
    Annette Arriëns
    Antonella Scimone
    Christian Camenzind
    Dieter Schweizer
    Manuel Schauer
    Frank Neumann Nürnberg
    Ruth Bernegger
    Wolf I
    Thomas Heid
    Doc Martin
    Peter Ackermann

    Mein Dankeschön für Euere Zeilen!
    Ja, meine Schutzengel (in welcher Form diese auch über uns stehen) sind auch in diese Schlucht mitgekommen.

    @
    Christian Camenzind
    Nachdem ich meine Gedanken auf den Rückzug einstellte, bewegte ich mich einfach vorsichtig rückwärts um nach einigen Meter die Körperdrehung einzuleiten. Dann im normalen Gehtempo weiter Richtung Schluchtausgang.

    Euch allen ein schönes Adventswochenende und Grüsse aus Graubünden:
    Markus

  • Peter Ackermann 02/12/2006 12:14

    Grafisch sehr beeindruckend!
    Viele Grüße!
    Peter
  • † Doc Martin 01/12/2006 21:08

    Ein sehr schönes Reflexmuster, das Du da aus der Wasserobefläche herausgeschnitten hast, Markus...
    LG martin
  • der T O M 01/12/2006 21:07

    Kreativ mit der Natur umgegangen, es zeigt das die Natur selbst ein Kunstwerk ist die in ihren Einzelheiten nur entdeckt werden will.

    Routine ist des Entdeckers Tod und ihr glückliches Ende schärft die Sinne für die Zukunft !
    Fleissige Schutzengel hast Du, denk ab und zu an sie.

    LG, Tom

  • Wolf I 01/12/2006 20:07

    oh, das geht ja unter die Haut die geschichte,, gottseidank is es gut ausgegagen... Lg Wolf
  • Ruth Bernegger 01/12/2006 17:49

    Hallo Markus
    beim lesen deiner Geschichte bekam ich Hühnerhaut!!!!Deine innere Ruhe war dieses mal Gold wert, aber du hast deinen " Schutzengel" schon richtig gefordert.
    LG Ruth
  • Frank Neumann Nürnberg 01/12/2006 17:44

    Ein sehr schönes Bild!
    Toll (entschuldige das platte Wort) daß Dich Deine Instinkte gerettet haben.
    LG Frank
  • Manuel Schauer 01/12/2006 17:39

    Die Schönheit und Faszination der Natur kann einem manchmal auch schnell einen Schrecken einjagen.
    Gruß
    Manuel