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Britta Würdemann


Free Account, Lemwerder

Reiseroute

2. Wochen hinter dem Lenkrad

Die folgende Fotoserie erzählt über unseren Sommerurlaub 2006.
Schottland & mehr - eine Reise zu vielen eindrucksvollen Orten.

Ich hoffe Ihr habt auch ein bisschen Spaß daran - obwohl die Zeit für so richtig gute Fotos leider fehlte.


Zum Abschluss die ganze Geschichte unserer Adventure Tours 2006

Der Start der Reise stand schon unter keinem guten Stern. Die Kinder wollten eigentlich gar nicht mit und hatten auch Angst vor den 11 Stunden auf der Fähre. Wir waren schon nach 2 Stunden in Groningen. Alles gut gelaufen. Vor Amsterdam wurde der Verkehr etwas zähfließender – Gott sei Dank, darum hatte ich nur 100 Sachen drauf, als es plötzlich knallte und Denise 15 cm tiefer saß. Toll! Reifenplatzer! Schnell rechts ran, Warnwesten an und das gesamte Gepäck (2 Koffer, 3 Säcke mit Zelt, Matratzen, Schlafsäcken, etc.) raus, dann kamen wir endlich an das Warndreieck und den Reservereifen ran. Der Reifen war Ruck Zuck gewechselt, wieder alle Klamotten eingeräumt und weiter ging’s. Puh, geschafft. Die Kinder redeten nur noch von bösem Omen und ähnlichem und wollten umdrehen (sie hatten nicht ganz unrecht - wie sich später herausstellte). Dann gegen 16 Uhr erreichten wir endlich Rotterdam (Check-In Fähre 19 Uhr) und stehen mitten in dem dickstem Stau. Für die letzten 15 km haben wir dann 2 Stunden gebraucht, Aber! Wir haben’s geschafft, um 18.40 waren wir an Bord. Die Kabinen sahen ganz gut aus, aber ich hätte die Betten, die man aus der Decke herunterlassen kann wahrscheinlich nicht gefunden. Als die Fähre in Hull anlegt, und es nieselte sagt ein Mann noch „Original englisch weather“. Da lächeln wir noch. Als wir von der Fähre runterfahren - Platzregen. Na Toll, das kann ja ein super Urlaub werden. Kurz darauf lockerten die Wolken auf, und es begann der schöne Teil des Urlaubs. Wir haben Scabarough besichtigt, eine kleine Stadt mit schönem Strand und vielen Wellenreitern. Sind dann weiter Richtung Edinburgh gefahren. Zwischenstopp in Jedburgh – Fotos von der „Abbey“ machen. Da es Abend wurde wollten wir uns ein Bed and Breakfast suchen, dass es ja angeblich an jeder Ecke, sehr günstig gibt. – Das haben aber Leute erzählt, die nicht in den Ferien fahren und keine Kinder haben. Die BandB’s waren alle ausgebucht und als wir dann endlich was gefunden hatten, war es viel zu teuer. Das billigste war bei über € 110,00 für eine Nacht. Da wollten wir doch lieber zelten, der erste Campingplatz war voll, da in Edinburgh gerade ein Festival war. Aber auf dem zweiten haben wir dann ein Platz für die Nacht gefunden. Nächsten Tag Besichtigung von dem Haus von Sir Walter Scott! Großer schottischer Dichter und Autor (Ivanhoe, Rob Roi). War sehr beeindruckend. Danach Mittag in Edinburgh. Schnell weg aus dem Straßengewirr und zum Falkirk Wheel und weiter hoch in die Highlands. Dank eines netten BandB’s-Anbieter mit einem kleinem Schloß als Haus, haben wir dann die Travelodge entdeckt, für nur 50 GBP. Nächsten Tag nach Inverness die Stadt vor dem Loch Ness – hässliche Industriestadt. Besichtigung des Culloden Battlefields. Dann beginnt wieder die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Jugendherberge, Travelodge und 2 Campingplätze ausgebucht. Wir fahren weiter, der Loch Ness in Abendstimmung – wundervoll und wir finden einen Campingplatz auf einer Reiterfarm in den Highlands mit einer wundervollen Aussicht. Morgens war es etwas nieselich, aber wir waren auch fast in den Wolken. Beim Zeltabbau war es wieder trocken. Weiter ging’s nach Fort William am Loch Ness, Loch Lochy ( Besichtigung der Inverlochy Castle Ruine) und diversen anderen Lochs vorbei immer mit diesen hohen Bergen im Hintergrund und fast immer Sonnenschein. Mittag am Ben Nevis dem höchsten Berg Schottlands und weiter Richtung Glasgow. Übernachtung im Milton Inn, teuer aber wenigstens wir haben was. Überall liest man nur „No vancancies“. Morgens Besichtigung von Auchentoshan einer Distillery - mit Whiskyprobe vorm Mittag. Mittag in Glasgow – eine Millonenstadt. Weiter nach Gretna Green. Wir finden gleich ein Zimmer im Days Inn – gehört wie Travelodge zu einer Autobahnmotelkette und ist genauso günstig. Den Abend besichtigen wir dann in Ruhe noch Gretna Green. Nächsten Tag Besichtigung des“Hadrian Wall“ und eine Klosterruine. Mittag in Lancaster. Abends sind wir dann in Blackpool, finden nach kurzer Suche wieder so ein Inn, es beginnt zu gewittern. Nächsten Tag in die „Rummelstadt“, es regnet, ist aber warm (Das war der einzige Tag, an dem wir eine Jacke brauchten, sonst sind wir nur im T-Shirt rumgelaufen). Wir essen erst mal etwas und die Wolken reißen auf, als wir dann auf dem Rummel sind, scheint die Sonne schon wieder. Die Kinder drehen ein paar Runden, wobei der „Rollercoaster“ ein Vermögen (rund 10 EUR/P.P.) kostet, wie so alles in dem Land. Dann fahren wir durch bis Holyhead. Ankunft 20 Uhr. Check-In für die Fähre nach Irland (wo eine 3 Stunden Fahrt ohne Kabine fast soviel kostet wie eine 10 Stunden Fahrt mit Kabine, Schock!) ist um Mitternacht. Brote schmieren und Zeit totschlagen. Dann Abfahrt 2.55 – Ankunft Dublin 7 Uhr. Dublin ist keine schöne Stadt. Wir fahren durch bis zum Atlantik nach Sligo. Einkaufsbummel. Ankunft bei Klaus (Schulfreund) Samstag 15 Uhr. Tolles Haus (mit 2 Gästezimmern), nette Frau und einen süßen Hund, den meine Tochter am Liebsten mitgenommen hätte. Abfahrt Sonntag 16 Uhr. In Galway machen wir einen Einkaufsbummel und reservieren im Travelodge ein Zimmer für Limerick, wo wir dann auch um 21 Uhr ankommen. Nächsten Tag Besichtigung des Bunratty Castle, riesige Räume und sehr enge Treppen. Weiter über Tipperary nach Rosselare. Fähre rüber nach Fishguard 21 Uhr – Ankunft 0.45. Nachtfahrt weiter nach Stonehenge, dazwischen mal 2 Stunden versucht neben der Autobahn zu schlafen. Ankunft Stonehenge 8 Uhr – Öffnung 9 Uhr. Da man die Steine von der Straße aus sehr gut sieht, haben wir uns die Wartezeit und den Eintritt gespart und haben einfach so ein paar Fotos gemacht. Gleich weiter nach Porthsmouth. Dort liegt die HMS Victory und die HMS Warrior. Für die Besichtigung des Hafens und eins der beiden Schiffe soll ein Familienticket GBP 32,00 kosten für beide Schiffe dann schon GBP 50,00 (€ 75,-). Das haben wir uns und nur von außen ein paar Fotos von den Schiffen gemacht. Weiter geht’s nach Brighton – bei strahlendem Sonnenschein ist der weiße Pier ein toller Anblick, aber die Stadt war total überfüllt. Kurzer Gang ans Meer und weiter Richtung London. Da wir ja so gut wie gar nicht geschlafen hatten, wollten wir nur noch das nächste Travelodge erreichen und mal wieder richtig ausschlafen, gegen 16. Uhr kamen wir auf die M25 der Motorway rund um London, an dem das Travelodge liegt. Wir wären spätestens um 17 Uhr da und hätten uns einen schönen Abend gemacht – wären da nicht plötzlich diese komischen Laute aus dem Motor gekommen. Ich konnte gerade noch links ranfahren (direkt vor eine SOS-Säule) und dann war Feierabend – mit dem schönen Urlaub. Nun beginnt eine höllische Odyssee! Es fing noch recht harmlos an. Nach kurzer Zeit kamen die Highway-Officer und fragten gleich nach meiner ADAC-Karte. Die haben dann den AA angerufen, der uns dann nach ca. einer Stunde auch abgeschleppt hat. Die Leute haben sich viel Mühe gegeben, eine Werkstatt und eine Bleibe für uns zu finden. Die Diagnose war – eine neue Wasserpumpe für „nur“ GBP 180,-. Viel Geld, aber nützt ja nichts. Gegen 21 Uhr waren wir dann endlich im Zimmer und konnten endlich schlafen. Aber wir haben wohl etwas zu gut geschlafen, denn Fabienne muss mal wieder geschlafwandelt sein. Sie hat am nächsten Morgen erzählt, dass Sie plötzlich am anderen Flurende aufgewacht ist und dann ewig an unsere Tür geklopft und gerufen hat, aber nur die Nachbartüren gingen auf , nicht unsere. Dann ist sie (so schlau wie sie ist mit ihren 10 Jahren) runter zur Rezeption gegangen und hat gefragt „have you a schlüssel“. Da sie die Handbewegung dazu gemacht hat (und Barfuß und im Schlafanzug war), wussten die gleich was sie wollte und haben sie ins Zimmer gelassen. Ich weiß zwar, dass sie früher auch schon schlafgewandelt ist, aber ich habe gedacht sie hat das geträumt, doch die Dame an der Rezeption hat es später bestätigt, es war kein Traum. Am nächsten Tag ging dann das rum telefonieren los. Toll das die ADAC-Zentrale für Notrufe in England – in Frankreich sitzt. So schnell wie das Geld durchrasselte konnte man gar nicht gucken. Nach Einbau der Wasserpumpe wurde festgestellt, dass die Zylinderkopfdichtung hin ist, kostet GBP 500,00 und dauert 4-5 Tage. Wenn es länger als 3 Tage dauert hätte der ADAC uns und das Auto zurückbringen müssen. Plötzlich hieß es dann vom ADAC aus Frankreich (nicht die Werkstatt!!!), dass wahrscheinlich der Motor schon einen mit bekommen hat und es sich um einen Totalschaden handelt und wir das Auto verschrotten lassen müssen, unsere Heimreise wird bezahlt. Wir würden auf keinem Fall mit dem Auto bis nach Hause kommen. Was tun!
Erst einmal meine Werkstatt in Germany angerufen. Die sagt, dass ist Quatsch, den Motor kriegt man so leicht nicht kaputt, man muss nur den Ventilator überbrücken und gut aufs Kühlwasser aufpassen. Sollten wir uns nun auf diese Ferndiagnose verlassen? Ich musste unterschreiben, dass wir auf eigenes Risiko losfahren und der ADAC uns nicht noch mal abschleppen lässt. Aber wir habens gewagt, haben den Ventilator überbrücken lassen und haben dann Parkplatzhopping gemacht. Anfangs alle 10 km eine Pause (wegen Stadtverkehr), später dann alle 20 km. Man kann die Strecke da lang werden. Am meisten Angst hatte ich durch den Tunnel der Themse zu fahren, wenn da das Auto abfackelt...
Aber nach fast 3 Tagen haben wir’s geschafft und waren zuhause.Das Auto wurde repariert und hat auch wieder TÜV bekommen - also von wegen schrottreif. Die ADAC Plus Mitgliedschaft habe ich natürlich gleich gekündigt.
Und da sagen die Kinder der Urlaub war langweilig.
Aber nicht nur das Auto hat gelitten. Im nachhinein habe ich dann noch erfahren, dass mein vermeintlicher Muskelkater im linken „Kupplungsbein“, eine Thrombose ist, aber durch sofortige Behandlung ist es noch mal gut gegangen. Also nächstes Mal (falls es ein nächstes Mal gibt) – Kompressionsstrümpfe tragen.

Insgesamt bin ich rund 4400 km gefahren

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