Reschensee im Winter
Der Turm im Stausee und das versunkene Altgraun
Der aus dem Wasser ragende, aus dem 15.Jahrhundert stammende romanische Kirchturm der Pfarrkirche von Altgraun kündet von der Tragik, die sich hier 1950 durch die Errichtung eines Stausees abgespielt hat.
Durch den Bau des Staudamms vor St.Valentin wurde der Wasserspiegel der alten Naturseen von Reschen und Graun um 22m angehoben. Der Stausee speist das Kraftwerk von Schluderns, das rund 250 Millionen kWh jährlichen Strom erzeugt.
Dem Stausee wurden durch gewaltsame Enteignung seitens des Energiekonzerns Montecatini in Maland 523 Hektar nutzbarer Boden und 163 Häuser geopfert.
Die seit 1147 nachgewiesene Dorfsiedlung Graun mit Kirche und Friedhof und seinen 107 schönen und freskogeschmückten Häusern, vor allem im Weiler Arlund, wurde zur Gänze gesprengt und überflutet, Altreschen mit Pitz verlor 47 Gebäude und St. Valentin 9 Baulichkeiten im Bereich der Stockerhöfe.
Die 700 Einwohner von Altgraun lebten vom Erlös aus der Aufzucht von über 1000 Stück Braunvieh, aber auch von der Ausübung des Gastgewerbes und verschiedener Handwerke.
72 Familien mit rund 500 Personen waren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die restlichen Familien haben sich in Neugraun angesiedelt.
(entnommen von einer am Ufer aufgestellten Gedenktafel)
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