Reschensee

Reschensee

Während des Faschismus - im Jahre 1939 - reichte der italienische Großkonzern "Montecatini" ein Projekt ein, den Reschen- und Graunersee um 22 Meter zu stauen. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig übergangen.
Der Zweite Weltkrieg verzögerte dann allerdings das bereits angefangene Bauvorhaben. Die Bewohner des Oberen Vinschgaues glaubten damit, dieses Schreckgespenst für immer los zu sein. Doch zur Bestürzung der betroffenen Einwohner wurde 1947 - nur zwei Jahre nach Kriegsende - von Seiten der Montecatini bekannt gegeben, dass die Arbeiten am Stauprojekt unverzüglich wieder aufgenommen werden.
Im Sommer war es dann endgültig soweit: Die Schleusen wurden geschlossen und der Reschensee gestaut. 677 Hektar Grund und Boden wurden überflutet, beinahe 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt, und die Hälfte davon zur Auswanderung gezwungen. Die Entschädigungen waren äußerst bescheiden.
Heute steht der alte Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert im Reschensee unter Denkmalschutz und ist sowohl Wahrzeichen als auch Mahnmal der Gemeinde Graun.