Rhonegletscher

Rhonegletscher

Planen sollen Gletscher vor der Sonne schützen

Dort, wo die Rhone entspringt, wird der Eispanzer jedes Jahr dünner. Schutz-Planen sollen diesen Prozess stoppen.

Was macht der Mensch, wenn er friert? Genau, er deckt sich zu. Das Ganze funktioniert aber auch umgekehrt – zumindest bei Gletschern. Zudecken, damit er schön kühl bleibt.

Es ist kein Geheimnis, dass die Erwärmung der Erde für die Eispanzer in den Alpen und auch an den beiden Polen ein Problem ist. Seit einiger Zeit bedient man sich deshalb in den Alpen eines aufwendigen Tricks. Man schützt Gletscher mit gigantischen Abdeckfolien vor der sommerlichen Sonneneinstrahlung.

Besonders betroffen von der Sommer-Schmelze ist der Rhone-Gletscher in der Schweiz. Im Durchschnitt hat er sich seit 1874 jährlich um 8,5 m zurückgezogen und dabei etwa 25 cm pro Jahr an Eisdicke eingebüßt.
Experten gehen davon aus, dass der 11.500 Jahre alte Gletscher im Jahre 2100 verschwunden sein wird. Noch düsterer sind die Prognosen für Gletscher unterhalb von 3000 Metern. Sie soll es bis 2050 nicht mehr geben. Die Abdeckungen werden den Prozess verzögern, aber nicht aufhalten können.

Die österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb erklärte auch, warum das so ist: „Diese Abdeckungen lösen nicht das Klima-Problem im alpinen Raum. Zum Klimaschutz tragen solche Maßnahmen gar nichts bei.“ Durch die mediale Präsenz sensibilisieren sie höchstens die Menschen immer wieder für das Thema.

Untersuchungen im gar nicht mehr ewigen Eis des Rhone-Gletschers haben ergeben, dass die Frost-Riesen hypersensibel auf kleinste Klimaänderungen reagieren. So hat sich vor sechs, sieben Jahren ein Gletschersee gebildet, wo dies noch vor Jahrzehnten absolut undenkbar war.
Quelle: BZ Berlin