R.I.P. (Return into Pieces)

R.I.P. (Return into Pieces)

Das war's dann! Dies ist jetzt schon ein historisches Foto, denn es zeigt den letzten offiziellen Einsatz einer Lok der SNCB-Baureihe HLE20. Mit dem heutigen Sylvestertag 2013 ist diese Reihe nun endgültig in den Ruhestand getreten, nachdem jetzt die HLE13 wieder die Zulassung für Luxemburg erhalten haben, nachdem ihnen vorübergehend diese aufgrund von einem Umbau in der Sicherungstechnik seitens der SNCB entzogen worden war. Die drei verbliebenen Exemplare der HLE20 stehen jetzt in Stockem, wo sie ihrer baldigen Verschrottung entgegensehen.

Dabei war die HLE20 die Paradelok der SNCB, gebaut bei Brugeoise&Nivelles und ACEC in 25 Exemplaren, die man bei ihrer Indienststellung 1975 spöttisch die Serie mit den 25 Prototypen nannte, weil man auf ausgiebige Versuchsfahrten verzichtete. Aus diesem Grunde hatten die Loks dieser BR am Anfang auch sehr viele Ausfälle und Schäden. Nachdem diese jedoch behoben waren, wurden diese Loks als sehr zuverlässige und starke Zugpferde auf den Steigungen durch die Ardennen zwischen Arlon, Namur und Brüssel vor den EuroCities und den schweren Güterzügen unverzichtbar. Die Sechsachser leisteten 5150 kW bei einem Gesamtgewicht von 110 Tonnen, was ihnen eine maximale Zugkraft von 314 kN bescherte und womit sie eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen konnten. Weil sie so viel Leistung erbrachten, war es nicht gestattet, sie in Mehrfachtraktion bei voller Leistung einzusetzen, um ein Abreissen der Kupplungen zu verhindern.
Weil ab 2007 in Luxemburg das Sicherungssystem MEMORII+ zwingend vorgeschrieben wurde, rüstete die SNCB die 2001 - 2007 mit diesem System aus. Seit dieser Zeit kamen nur mehr diese 7 Loks auf der Ardennenlinie nach Luxemburg zum Einsatz. Die anderen Loks wirden dem BW Antwerpen zugestellt, wo sie in Flandern vor Güterzügen zwischen Antwerpen und Zeebrugge eingesetzt wurden, bis zu ihrer Ausmusterung in diesem Jahr 2013.