Romantik am Fluss... (2. Bearb.) - ...ein Abend an der Weser... (Mit Kompositions-Diskussion)
...erlebt man nicht, wenn man mal "eben schnell" an die Weser fährt,
den Sonnenuntergang "konsumiert" und dann gleich wieder nach Hause fährt...
Wahre innere Ruhe, das Gefühl einer inneren Erfülltheit gewinnt man nur,
wenn man sich - wie ich es getan habe - mehrere Stunden am Fluss aufhält,
den Sonnenuntergang er-wartet...
...ich spürte, wie sich die stille Kraft der treibenden Wassermassen
auf mich selbst übertrug, durch die eigenen Adern floss... -
...wie die Lichtfarben des Abendhimmels die eigene Traumwelt färbten...
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hinweis: Es empfiehlt sich die Betrachtung bei abgedunkeltem Raum -
dafür auch den schwarzen Rahmen,
um die gedämpfte Lichtatmosphäre zu erhalten und mehr noch zu verstärken...
Zur Analyse der Komposition siehe meine Ausführung
unter der Anmerkung von H. Howe... !
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- siehe zum Vergleich die alte Fassung:
- siehe auch weitere stimmungsvolle Weserbilder:
Petra Runge 30/09/2014 15:11
Hallo Klemens,bei dieser heftigen Diskussion und Bildbetrachtung fühle ich mich fast schon eingeschüchtert, meine bescheidene Meinung kund zu tun.
Also, die Stimmung ist natürlich fantastisch, die Landschaft wunderschön. Solche Momente erlebt man in der Regel nicht zufällig, genau wie Du schreibst. Du hast Dir diesen Ort ausgesucht und den Sonnenuntergang erwartet, in der Hoffnung auf ein tolles Schauspiel und ein Naturerlebnis. Nun, Du wurdest nicht enttäuscht, wie wir sehen. Du hast auch den Moment, mit dem Paddler gut abgepasst, um ihn in das Bild, an genau passender Position, zu integrieren. Die Frage, warum so viel Himmel und unten, bei den Gräsern etwas knapp, stellt sich mir allerdings auch. Ob es anders möglich war, ohne ins Wasser zu fallen, kann ich nicht beurteilen, aber ich vermute schon. Dabei stört mich weniger der mittige Horizont, als viel mehr die halben Gräser. Es bleibt natürlich dennoch ein wunderschönes Bild.
Noch ein Nachtrag (ich habe gerade die erste Fassung gesehen): Ist besser jetzt, auch der Rahmen!
LG Petra
Blumenwesen 20/09/2014 18:37
Die 1. Fassung dieses Bildes gefiel mir genau so gut! Die Natur als solches fasziniert immer wieder. Die Ruhe, die dieses Bild ausstrahlt gefällt mir sehr. Auch ist der schwarze Rahmen sehr passend dazu finde ich.Gruß Blumenwesen
KLEMENS H. 17/09/2014 10:47
@ Corry DeLaan:...genau, Corry, ich seh´ das "auch so..." -
wenn es nach dir ginge,
könnte der Himmel noch viel weiter sein -
so wie in deinen zauberhaften WW-Motiven... ;-))
Weil ich damals die Verwendung (m)eines Stativs
möglichst "vermied",
konnte die Belichtung nur BIS zur blauen Stunde reichen... ;-))
LG Klemens
Corry DeLaan 17/09/2014 9:57
Die vielen langen Texte zu lesen fehlt mir die Zeit.Für mich ein sehr schönes, ruhiges Bild, bei dem nicht nur die Farben sondern auch Stimmung und Komposition stimmig sind. Der Horizont ist m.E. nicht zu mittig, abschneiden würde ich nichts, denn die Weite nach oben wird gebraucht.
LG, Corry
H. Howe 16/09/2014 21:39
Hallo Klemens,so sang- und klanglos möchte ich mich nicht aus der Affäre stehlen.
Unser Probetörn ist heute sehr gut gelaufen und der Wetterbericht sagt das Wetter hält.
Also wird der Rest der Saison noch richtig ausgenutzt. So weit die Segel tragen.
Doch jetzt Zur Sache:
Es ist nicht schlimm wenn man nicht immer einer Meinung ist, aber ich denke es hat doch ein gutes Ende gefunden und ich danke für die letzten angenehmen Worte.
Ich kenne ja die Meinungsvielfalt wenn ich Wokshops über Bildgestaltung gehalten habe. Leider habe ich mich in den letzten Jahren verzettelt und erzähle mehr über Photoshop.
Meine eigenen Bilder sind dem entsprechend auch oft nur Anschauungsmaterial. Das streben nach der höheren Fotokunst hat abgenommen.
Aber es ist schon so ok wenn ich jetzt nicht zum Oberlehrer abgestempelt werde.
Dein streben nach dem guten bis perfekten Bild kann ich nur anfeuern. Mach weiter so. Genieße die schöne Zeit bis ein Bild entsteht und teile den Erfolg mit Freunden und Gleichgesinnten.
Beim Durchforsten Deiner Bilder ist mir aufgefallen, das Du sehr viel Wert auf Stimmungen legst, oft erkenne ich eine Sichtweise die Vielen verborgen bleibt.
Ein Blick in die Kulturlandschaft die zum Genießen einlädt. Es ist deutlich das Streben nach Harmonie zu spüren.
Einige Bilder zeigen ein weiches, zärtliches Verhältnis zur Landschaftsfotografie.
Alles in allem mit eigener Handschrift und immer wieder sehenswert.
So nun eine schöne Zeit, ich bin dann mal weg.
Herbert
KLEMENS H. 16/09/2014 17:25
Hallo Herbert,auch wenn Du Vieles am Bild "vorbei" geschrieben hast,
war es doch eine Bereicherung
und ich danke dir sehr dafür... !
Du wirst letzten Endes festgestellt haben,
dass wir sehr Vieles gleich sehen und verstehen.
Ich hatte anfangs nur den Eindruck,
dass Du mich auf einfache Regeln "festnageln" wolltest,
das hat mich dann
bei meinem fachlichen Ehrgeiz gepackt... ;-))
Natürlich habe ich nicht erwartet,
dass Du noch so viel schreiben würdest
und erwarte es auch nicht weiterhin.
Gespiegelte Fotos sind mir nicht neu
und sind auch nicht gegen meine Überzeugung -
es kommt nur darauf an,
ob sie DOKUMENTE bleiben sollen
oder ob sie eine allgemeine Stimmung
oder eine bestimmte (künstlerische) AUSSAGE haben sollen -
in meinen Ordnern
wirst Du Bilder in beiden Funktionen finden...
Die gespiegelte Version meines Bildes oben
ist für mich zunächst sehr ungewohnt -
würde mir aber ebenfalls sehr gut gefallen,
vielleicht sogar etwas besser (weil ungewohnt...) ;-))
BEVOR ich deine Frage
nach der (Links-) Händigkeit beantworte,
sage mir bitte unvoreingenommen,
wie Du darauf gekommen bist... ;-))
Viel Spaß auf deiner morgigen Segeltour -
und komme heil wieder... !
das würde mich sehr interessieren
LG Klemens
H. Howe 16/09/2014 0:42
Hallo, KlemensDie Flasche Wein ist eine gute Idee.
Und ich beneide Dich für die Ruhe und Geduld wie Du beschreibst, welche Du bei einem Motiv aufbringst.
Mit der digitalen Fotografie hat diese intensive Auseinandersetzung oft ein schnelles Ende.(bei mir auch oft)
Ich sollte doch mal wieder die Plattenkamera nehmen und ein paar Filme belichten.
Das Gerät zwingt zur Ruhe. So viel dazu.
Was die fc an geht, so ist es mir egal wieviel Anmerkungen da unter meinen Bildern gemacht werden, weil ich selber sehr schreibfaul bin.
Was wir jetzt hier diskutiert haben, kann Dir mit diesem Bild eine Titelseite einbringen. Denn Titelbilder sind fast immer viel beschrieben. So ist die fc nun mal.
Es ist bestimmt auch nicht uninteressant für einige Zaungäste die solche Bilder nur mangelhaft interpretieren und die Fahrtrichtung des Paddlers geklärt haben wollen.
Ich bin ja mit so viel Schreiberei schon über meinen Schatten zwei mal gesprungen.
Schuld war das schlechte Wetter hier im Norden. Da hab ich mir die Zeit genommen und es war eine sehr interessante Abwechslung oder Aufklärung.
So schnell werde ich auch nicht wieder so viel Zeit haben, um mich so ausführlich daneben zu benehmen.
Tut mir leid das ich so schnell das Gespräch abwürge. Es gibt so viele schöne Dinge auf der Welt.
Denn morgen werde ich wieder einmal Segeln gehen. Nicht nur am Ufer stehen, sondern mitten drin.
Die Woche darauf bin ich dann nicht erreichbar. Aber keine Angst ich schaue schon mal wieder rein.
Dann bekomme ich bestimmt die Antwort auf meine Frage ,ob Du Linkshänder" bist?
Übrigens: Auch wenn es vollkommen gegen Deine Überzeugung ist, spiegle die Flusslandschaft mal.
Aufsteigende Linien (hier der Fluß) sind sehr positiv und angenehm zu betrachten.
LG Herbert
KLEMENS H. 15/09/2014 22:39
@ H. Howe:Herbert, Du scheinst lieber zu philosophieren
als zu analysieren... ;-))
>>>Klemens ich glaube wir reden hier anneinander vorbei.>Das nun ausgerechnet ich das mit dem Horizont
ein klein wenig anders sehe
ist ganz allein meine Auffassung.
H. Howe 15/09/2014 14:57
Klemens ich glaube wir reden hier anneinander vorbei.Denn man handelt nicht erst intuitiv nachdem man "1.000 Bilder gesehen hat.
Man ist nicht erst schöpferisch nach dem man die genannten 1.000 Bilder begriffen hat, oder erst nach einer Auseinandersetzung über den Lernprozess.
Das ist grundlegend falsch.
In jedem von uns schlummern Talente die nicht immer mit dem Verstand erklärbar sind.
Beschäftige Dich mal mit Autisten.
Diese Menschen haben eine Auffassungsgabe und Interpretation wozu wir "normalen Menschen" Jahre brauchen oder es nie lernen können.
Es gibt darüber einen schönen Filmbericht. Es ist erstaunlich wozu Menschen ohne künstlerische Vorkenntnis fähig sind.
Dein persönliches Kunstverständnis und Deine Art der Interpretation ist ein Spiegel Deiner Wahrnehmung und nicht das schöpferische Lernergebnis aus 1.000 Bildbetrachtungen.
Du kannst nur so wahrnehmen wie Du gestrickt bist (mal einfach gesagt).
Denke nur daran, Du hättest mit zwei, drei Personen an dem abgebildeten Fluß gesessen.
Jeder hätte die Situation anders wahr genommen. Also interpretiert auch jeder anders.
Und dies ist keine lapidare Allgemeinbildung.
Würden wir dies alles ganz genau wissen, gäbe es keine Fehler.
Wieso schreibst Du:"Mir ist also trotzdem nicht immer gleich bewusst,
warum ich mal die eine (fast) mittige ...oder ein anderes Mal eine (betont) pointiert gelagerte
Komposition bevorzuge:
Warum weißt Du das nicht? Befrage Dein Gefühl oder setz Dich intensiver damit auseinander.
Intuition funktioniert auf der Gefühlsebene nicht über den Verstand, also befrag Deine Gefühle genauer.
Klemens Du währst der richtige Partner für die Großformat-Fotografie. Da lernst Du Dich mit dem Motiv genauer auseinanderzusetzen.
Schon der Preis eines 8x10" Negativs und die Folgekosten bis zum Positiv zwingt zur Überlegung. So ganz nebenbei lernst Du dann auch die Regeln, denn Mißerfolge kosten im Großformat richtig Geld (nicht zu verwechseln mit Vollformat). Jede falsche Belichtung tut weh. Und glaub mir Du wirst bestimmt nicht zum Erfüllungsgehilfen von Regeln. Doch das ist Vergangenheit.
Du wirst es lernen wann ein Bild spannender oder ruhiger sein muß.
Der Ausdruck "Ich weiß nicht warum" sollte hier nicht auftauchen, denn dafür sind ein Großteil Deiner Bilder zu gut.
Bei der Flußlandschaft hast Du überzeugt und sehr umfassend erklärt: "Ich wollte das so..."
Das nun ausgerechnet ich das mit dem Horizont ein klein wenig anders sehe ist ganz allein meine Auffassung.
Das hat nichts mit Dir oder Deinem Bild zu tun. Es ist ganz allein Meinung.
Deswegen ist noch lange nicht Dein Bild, ich zitiere:" unharmonisch,...fehlerhaft."
Sieh das bitte mal von der Seite.
Bei manchen Bildern von Dir habe ich oft das Gefühl Du bist Linkshänder.
Es sind gute Bilder aber nur ein Tick anders.
Schreib mal ob ich Recht habe, ich irre mich auch gerne,
LG Herbert
KLEMENS H. 15/09/2014 10:24
Hallo Herbert,alles, was Du schreibst, Herbert,
weiß und sehe ich genauso wie Du.
Während ich aber in vielen Argumenten erläutert habe,
warum für mich die Gestaltung DIESES Bildes,
so wie so hier ist,
stimmig und eben auch begründet ist,
(Auch "gebrochene" Regeln sollten begründet sein), :-))
antwortest Du mir zum weiteren Male mit Allgemeinwissen...
Sage mir, bitte, WARUM Du hier in DIESEM Bild
irgendetwas als "nicht stimmig", "unharmonisch" ,
ja für "fehlerhaft" hältst, dann möchte ich dir ebenfalls
ganz KONKRET darauf antworten,
(wenn das dann nicht schon vorher gesagt war...) ;-))
Zum Bauchgefühl:
Wenn Du 100.000 Bilder gesehen hast,
und es ist etwas davon "hängen geblieben";
(was in der heutigen Zeit der Bilderflut
und des Sekunden-Konsums immer unwahrscheinlicher wird)
nenne ich das bestenfalls "Bauchgefühl" -
...hast Du dich aber mit 1.000 Bildern intensiv beschäftigt,
evtl. auseinander gesetzt und etwas dabei gelernt,
erst dann spreche ich von "Erfahrung".
Aus dieser kann man dann schöpfen,
nicht immer bewusst, aber in "Intuition"... -
d.h. so kann man "schöpfen",
"schöpferisch" tätig, kreativ sein...
Lerne ich Regeln kennen ohne sie verstanden zu haben,
WARUM sie WIE wirken,
wende ich sie seelenlos wie ein ProZessor an,
daraus können durchaus ästhetische Produkte entstehen -
aber eine persönliche Handschrift, einen eigenen Stil
haben sie nicht - und ein Erlebnis, eine persönliche Botschaft
vermitteln sie ebenfalls nicht...
LG Klemens
André Reinders 14/09/2014 22:21
Zur Komposition muß man nicht mehr viel sagen, durchdacht und gut gemacht. Was macht das Bild mit mir? Für mich sieht es aus, als paddle der Sportler aus dem Bild heraus. Das zweite was mir auffiel: gegen den Strom! Für mich paddelt er gegen die Strömung. Was auf den ersten Blick romantisch aussieht, entpuppt sich (vielleicht) als Mühsal...Für mich, lieber Klemens, ein klassisches Vexierbild :-)
VLG
André
H. Howe 14/09/2014 17:23
Hallo Klemens,alles zu beantworten würde den Rahmen hier sprengen. Darum versuche ich mich kurz zu fassen.
Bildgestaltung kommt ja nun mal aus der Malerei und die Fotos kamen ja viel viel später.
Doch der Maler fängt mit einem weißen Blatt an und komponiert in die vorgegebene Fläche sein Bild.
Der Fotograf hat fertige Gebilde (Landschaft usw.) vor seinen Augen und setzt sie in ein Rechteck (Sucher).
Dank Photoshop ändert sich dieser Umstand.
Doch jetzt mal zu den Regeln generell.
Es sind doch keine Verbotsschilder, sondern Hinweise die ihre Begründung schon vor einigen Jahrhunderten erlangt haben und ihre Gültigkeit vertieft haben.(Alte Meister).
Es sind HINWEISE und HILFSMITTEL um zu einem guten Ergebnis zu kommen.
Erst die Psychoanalyse und Gestaltpsychologie von Max Wertheim im letzten Jahrhundert hat die Richtigkeit bewiesen. (Gesetz von der einfachen oder auch "guten Gestalt".)
Währe es so einfach wie ein Kochrezept, bräuchten wir uns auch hier nicht darüber unterhalten. Dann hieße es:" man nehme,"
Du schreibst: "Ich kenne die Regeln - aber ich möchte mir alle Kompositionsmöglichkeiten offen halten,
mich durch keine "gesetzten" Regeln einschränken oder bevormunden lassen"
Jeder kann seine Bilder machen wie er will. Nur wie er verstanden wird ist unterschiedlich, warum eigentlich?
Du schreibst vorher:
"Ich will nicht behaupten, dass ich das alles
mit ins Kalkül genommen habe,
Mir ist also trotzdem nicht immer gleich bewusst,
warum ich mal die eine (fast) mittige:
...oder ein anderes Mal eine (betont) pointiert gelagerte
Komposition bevorzuge:"
Hier sehen wir doch deutlich das wir mit dem Bauchgefühl oft richtig liegen aber das Bauchgefühl reicht nicht immer. Warum?
Dieses Gefühl ist nicht an den Betrachter übertragbar.
Was ist denn eigentlich das Bauchgefühl? Oder nenne es "Deine Intuition". Warum ticken wir so wie wir sind.
Es ist die Summe Deiner Erfahrung,
Deiner Erziehung und Bildung, und
ein Produkt Deines Momentanzustandes.
Ein Stadtjunge tickt ganz anders wie ein Almeinsiedler. Auch Männlein und Weiblein unterscheiden sich oft deutlich.
Und trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten. Warum finden Millionen Menschen Monalisa toll. Das nur als Beispiel.
So viel zum Bauchgefühl und den Regeln.
KLEMENS H. 14/09/2014 11:07
@ H. Howe:Zunächst danke ich dir sehr für deine
intensive Beschäftigung mit meinem Bild, Herbert !
Bleiben wir bei der Bildgattung LANDSCHAFT
und bleiben wir bei der "Mittigkeit" der WAAGERECHTEN -
("Porträt" bzw. Wirkungen der "mittigen Senkrechten"
sind Bildgattung bzw.Themenfeld für sich).
Deinen entscheidenden Kritikpunkt möchte ich aufgreifen:
Du findest also, dass der fast-mittige Horizont -
trotz aller benannten kompositorischen Gewichte -
das Bild "zerreißt"... ?
@ H. Howe (und @ alle):
Ich bin der Meinung, dass gerade die komplette Spiegelung
des Himmelsfläche-Farbverlaufs in der Wasserfläche
die beiden Bildhälften nicht teilt sondern im Gegenteil verbindet !
Die Betonung des Horizontes als Spiegelachse
wirkt dem nicht entgegen
sondern trennt Himmel und "Erde" als verschiedene (Er-)Lebens-
und Empfindungsbereiche voneinander -
...auch das dunkle Ufer im VG
gibt der unteren Hälfte mehr Schwere
und unterstützt die "Bodenständigkeit" (des Betrachters)...
Der fast "gleichwertige" Blick in die hohe Himmelsfläche
bietet dem Betrachter gleichfalls das Wahrnehmen
des Hellen, Luftigen, Leichten... und regt an,
Geistiges... bzw. psychisch: Sorglosigkeit...
damit zu verbinden...
Ich will nicht behaupten, dass ich das alles
mit ins Kalkül genommen habe,
als ich beim Fotografieren den Zuschnitt bestimmt habe,
(da war es vorrangig der "schöne Farbverlauf"...) -
aber meine intuitive Vorgehensweise speist sich
aus langzeitlich intensiver Beschäftigung mit Bildern
verschiedenster Medien.
Mir ist also trotzdem nicht immer gleich bewusst,
warum ich mal die eine (fast) mittige:
...oder ein anderes Mal eine (betont) pointiert gelagerte
Komposition bevorzuge:
Ich kenne die Regeln - aber ich möchte mir
alle Kompositionsmöglichkeiten offen halten,
mich durch keine "gesetzten" Regeln einschränken
oder bevormunden lassen sondern für jedes Bild
immer wieder neu und in schnellem Zugriff
und nur für dieses Bild und AUS DIESEM HERAUS
zu einer INDIVIDUELLEN Kompositionslösung finden.
Ich vertraue dabei
auf mein intuitives Harmonie-Empfinden.
Nur so ist kreatives Arbeiten möglich
und nur so macht es Spaß und befriedigt... :-))
LG Klemens
H. Howe 13/09/2014 21:47
Hallo Klemens,es ist ja nicht so, das ich dogmatisch die mittige Teilung verteufle.
Ich setze sie ja auch ein, und zwar dann wenn sie ausgesprochen kraftvoll ist und nicht zum Zerriß eines Bildes führt.
So müssen z.B. starke Portraits unbedingt in die Mitte.
Ich habe gelernt das man diese Gestaltung auch Wächterfunktion nennt. Denn als Betrachter kommst Du einfach nicht daran vorbei.
Man muß das Portrait immer wieder ansehen. Siehe Monalisa. Dies ist eine klassische Dreieckskomposition.
Wenn ich kann vermeide ich in der Landschaft diese Art (z.B. Baum in die Mitte) und ziehe den goldenen Schnitt (wenn machbar) vor.
Ich möchte hier aber nicht zum Oberlehrer werden, denn alles in diesem Bereich sind Regeln.
Und Regeln sind da um gebrochen zu werden.:-))
Kein Bild ist unvollkommen wenn ein Stück Himmel fehlt, denn wir alle zeigen mit Bildern nur ein Fragment einer völlig anderen Realität.
Wir machen "Flachkunst" es fehlt der Raum, es fehlt die Zeit. Nur der Moment zählt. Je intensiver der Betrachter diesen Moment nachvollziehen oder verinnerlichen kann je besser haben wir gearbeitet und das Bild zum Erlebnis gemacht.
Ein Erlebnis ist schon in der Masse von Bildern bemerkt zu werden.
In diesem Sinne Du bist bemerkt worden.
LG Herbert
KLEMENS H. 13/09/2014 19:54
@ Jürgen Evert:...an meinem Monitor sind die dunklen Partien
grenzwertig dunkel genug,
dass ich sie nicht noch dunkler machen möchte...
Es hängt auch davon ab, aus welchem Winkel
(höher oder tiefer) ich das Bild betrachte.
Der korrekte Winkel ist der rechte Winkel,
also exakt waagerecht vor dem Monitor) -
aber wer achtet schon darauf... ;-))
Auch Tageslicht (mit Streulicht)
oder die Betrachtung im Dunklen (ohne Streulicht)
machen einen großen Unterschied.
(deswegen mein Hinweis oben...)
HG Klemens