Rovinj - mein Freund der Maler Darko Goja

Rovinj - mein Freund der Maler Darko Goja

Dieses Bild entstand 2004 in Darko Gojas Wohnzimmer: Glücklich waren wir beide, da das Bild doch noch rechtzeitig vor der Abreise fertig wurde.
Meine Leidenschaft für Bilder kroatischer Maler begann mit Darko Goja.
Bei einem Urlaub im damaligen Jugoslawien entdeckte ich 1990 in einer Galerie in Rovinj ein Hinterglasbild, das sich von den Motiven der Naiven Malerei abhob. Nach langem Zögern (denn 500 DM zusätzlich waren in der Reisekasse nicht eingeplant) und als der Galerist mir sagte, dass dies wohl die letzte Chance sei, denn Darko Goja sei drogenabhängig und würde nicht mehr lange leben, entschloss ich mich zum Kauf.
Gott sei Dank hatte der Galerist nicht Recht und ich konnte 1999 mit viel Glück Darko Goja, einen liebenswerten Menschen und Künstler, persönlich kennenlernen.
Zuvor hatte ich in einer Galerie 1992 mein zweites Bild von Darko erworben. Und von da an war jedes Bild mit einem besonderen Erlebnis oder einer Geschichte verbunden. 1994 rief mich meine Tochter aus Rovinj aus einer Galerie an: „Ich habe ein Bild von Darko Goja entdeckt. Soll ich es mitbringen?“ Nach einer kurzen Beschreibung war das klar.
1995 gab es die abenteuerlichste Geschichte. Anfang August flammten die Kämpfe in dem von Kriegsverbrechen gekennzeichneten Krieg im ehemaligen Jugoslawien auch in Kroatien wieder auf. War überhaupt ein weiterer Urlaub in Kroatien möglich? Ich überlegte den ganzen Tag, nach Rovinj zu fahren, um noch ein Bild zu kaufen. Abends um 22.00 Uhr entschloss ich mich, setzte mich ins Auto und fuhr los. Irgendwo in Kärnten übermannte mich die Müdigkeit, eine Stunde Rast auf einem Parkplatz, Weiterfahrt bis zur kroatischen Grenze. Nach der Kontrolle und dem Passieren der Grenze meinte ich in der Ferne Kanonendonner zu hören? Umkehren oder weiter fahren? (Wie ich nachher wusste, wurde Istrien glücklicherweise während des ganzen Krieges von Kampfhandlungen verschont. Ich kann das, was ich hörte, bis heute nicht einordnen. Es löste aber ein beklemmendes Gefühl aus.) Um 13.30 stand ich in der Galerie Bunic in einer Nebengasse der Grisia und da hing ein Bild von Darko Goja für 2.500 DM!

Es faszinierte mich – aber der Preis! Ohne Bild zurückfahren? Dann entschloss ich mich – ich kaufe es. Ganz wohl war mir dabei nicht. Dann die Rückfahrt! Bei Greding ging irgendwann in der Nacht nichts mehr, Sekundenschlaf, schnellstens auf den Rastplatz! Nach drei Stunden die Weiterfahrt und schließlich kam ich am späten Morgen nach 36 stündiger Fahrt zu Hause an.
Danach erwarb ich noch ein Bild mit einem Einhorn durch Vermittlung von Frau Bunic auf dem Postweg.

Sie war aber leider nicht bereit, einen Kontakt zu Darko herzustellen.
1999 saß ich in einer Bar an der Ulica Grisia und erzählte von meiner Leidenschaft für die Bilder Darko Gojas, doch leider weiß ich nicht wo er in Rovinj wohnt. Da erklärte mir der Kellner voller Freude, dass Darko hier Stammgast sei. Er werde ihn gleich anrufen. Wenig später stand ich Darko gegenüber – und daraus entwickelte sich eine langjährige Freundschaft.
Wenn ich nach Istrien fuhr, führte der Weg zuerst bei Darko vorbei. Er hatte meist schon ein Bild angefangen, zeigte es mir in seiner kleinen Malerwerkstatt und versicherte mir bis zum Ende des Urlaubs das Bild fertig gemalt zu haben. Doch da gab es fast immer ein Problem. Denn die Bilder waren nie fertig! Mehrfach fuhren wir in ein Rahmengeschäft, um noch den passenden Rahmen zu finden oder ich musste bis zum späten Abend mit der Heimfahrt warten, obwohl ich schon gegen Mittag losfahren wollte.

Einmal hatte ich seine Telefonnummer zu Hause vergessen, ich läutete vergeblich an seiner Haustür (er war wie ich später erfuhr, nicht anwesend). Die Rückreise war aber nicht zu verschieben. So ließ er das Bild von seinem Malerfreund Peter (aus NRW) nach Deutschland bringen. Auf der Autobahnraststätte Würzburg erfolgte die Übergabe.

Das traurige Ende der wunderbaren Freundschaft: 2011 läutete ich wieder vergeblich an Darkos Haustür. In einer Galerie erzählte man mir, dass seine geliebte Frau gestorben sei – und daran ist Darko zerbrochen. Immer wieder auf der Suche nach einer Verbindung oder einer Nachricht las ich mit großem Schmerz im Internet 2013 auf itarski.hr die Todesanzeige

DARKO GOJA (60)
Ožaloš?eni: mama VERONIKA, sin LUKA, snaha JASMINA, unuk LUCAS, ?OAN, MARIA
Mjesto sprovoda: Rovinj
Vrijeme sprovoda: 23.09.2013 u 12:00


DARKO GOJA (60)
Trauernde: Mutter VERONICA, Sohn LUKA, Schwiegertochter JASMINA, Enkel LUCAS, JOAN, MARIA
Ort der Beerdigung: Rovinj
Beerdigungszeit: 23.09.2013 um 12:00 Uhr