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Safari und Bombay an der Kante zum Außengraben

Safari und Bombay an der Kante zum Außengraben

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Velten Feurich


Premium (World), Dohna

Safari und Bombay an der Kante zum Außengraben

Von dieser Position aus konnten die Elefanten mit den Rüsseln den Zuschauerbereich erreichen, wenn diese an der Absperrung standen und die Hand ausstreckten. Nach der Vorstellung wurde so das Geld eingesammelt. Die drei kleinen fuhren dabei mit dem Rüssel über die ausgestreckte Hand und wippten damit das Geld in den Graben. Dies mußte hinterher alles mühsam aufgelesen werden. Eine Übung an die ich nur mit großem Unbehagen zurückdenke. Man muß sich vorstellen , daß man schwitzend durch den Graben marschiert und das Geld einsammelt und oben stehen die Kinder und schreien hier liegt noch einer, Onkel du hast einen vergessen usw.usw. Sehr frustrierend aber der Trost war, das es schließlich unser Geld war. Hier schieden sich natürlich die Geister. Bereits damals wurde den Elefantenpflegern diese Zusatzeinnahme von einigen Kollegen sehr geneidet, die aber andererseits nicht nur wegen der Gefährlichkeit von Safari, über deren Sündenregister mit Pflegern und Elefanten ich hier bei anderen Bildern schon berichtet habe, für nichts in der Welt bereit gewesen wären, bei den Elefanten zu arbeiten. Da die Zooleitung über die Elefantendressur und die Vorführung als Zuschauermagnet natürlich froh war und genau wußte, das sehr viele Proben in unserer Freizeit früh vor Dienstbeginn erfolgten, beließ man uns diese Nebeneinnahmen. Bei den damals sehr geringen Gehältern war dies ein willkommenes Zubrot. Heute gibt es diesen Kontackt zu den Zuschauern auch aus seuchenhygienischen Erwägungen heraus so nicht mehr. Eine Elefantenhaltung auf so engem Raum wie damals zum Glück auch nicht mehr. Für die Sicherheit der Pfleger, für die Möglichkeit mit veterinärmedizinischen Behandlungen heranzukommen ist aber eine Dressur und eine Beschäftigung der Tiere für eine optimale Haltung meines Erachtens unumgänglich. Das diese Dressur nicht mit brutaler Gewalt erfolgen sollte ist auch klar. Andererseits wäre die konsequente Einhaltung dieser Zielstellung für einen Elefanten wie Safari das sofortige Erschießungsurteil gewesen, da hier schon zur teilweisen Unterordnung unter den Pfleger ein gewisses Maß an Gewalt nötig war. Von einigen in meinen Augen weltfremden und überdrehten selbsternannten Tierschützern gibt es heute verstärkt die Forderung in der Elefantenhaltung völlig umzudenken und diese ohne den Kontakt zum Pfleger durchzuführen. Dies ist unter Zooverhältnissen für mich absolut undenkbar. Wenn man aber die Lage in Afrika real einschätzt wird es immer größere Rückgänge geben und ich schließe es bei pessimistischster persönlicher Betrachtung nicht aus, das es im nächsten Jahrhundert oder eher kaum noch Elefanten in freier Wildbahn geben könnte. Jeder kann sich seinen Teil hier selber denken.

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