Sala die Giganti
Der Gigantensaal, der von 1532
bis 1534 vor allem von Rinaldo Mantovano (einigen Kunsthistorikern zufolge aber auch von Giulio Romano) ausgemalt und auch von Vasari gerühmt wurde, gehört zu den
bekanntesten Räumen im Palazzo Te. Die Dekoration mit dem Sturz und der Vernichtung der Giganten, die der Zorn des Zeus traf, ist einzigartig in ihrer Art, insofern als sie vom Gewölbt. auf die Wände übergeht und so eine Einheit schafft, bei der auch der mit Kieselsteinen belegte Fußboden mit dem unteren Teil der Wände verbunden war. Dieses Gestaltungsprinzip entsprach der Vorstellung einer reichen und überschwänglichen malerischen Ausstattung, die mit den architektonischen Effekten untrennbar verbunden war.
Das Thema das auf die Verherrlichung Karls V. (Jupiter) gerichtet war, auch in der Gegenüberstellung mit seinen größten Feinden (die Cognac-Liga), vollzieht sich in einem kastrophischen Klima unter dunklem Himmel, wo die Feinde von Steinmassen und gigantischen Gebäudeteilen erschlagen werden. Eine Art großartige
Kaprice, die nichts mehr gemeinsam hat mit dem Maß und ausgesuchtem Gleichgewicht der römisch-klassizistischen Kultur eines Bramante und Raffael (letzterer war Giulios Lehrer). Ein großer Kamin warf einst seinen Feuerschein auf die Wände und ließ die rotbraunen Töne noch stärker hervortreten. In diesem Raum kann man durch die Reflexion der Klangwellen in der Decke von einer Ecke diagonal zur gegenüberliegenden ein verstärktes Echo hören.
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