Sankt Walter

Sankt Walter

[Berliner Fernsehturm, gesehen vom Spreeufer am Hauptbahnhof • 8. März 2024]

Bei günstiger Sonneneinstrahlung und Abblenden des Fotos wird ein Kreuz auf der Kugel sichtbar.
Es bildet sich durch die Edelstahlverkleidung, die aus über 1000 Pyramidenelementen besteht.
Die DDR nannte die dekorativen Elemente "Diamanten", die in dieser Höhe die starken Winde brechen sollen.

Walter Ulbricht weihte trotz zehnmonatigen Baurückstands den Turm am 3. Oktober 1969 ein.
Als Kirchenhasser war er besonders wütend, dass die Leute wegen des Kreuzes von "Sankt Walter" sprachen.
Noch 1968 hatte er in Leipzig und Potsdam zwei wertvolle historische Kirchen sprengen lassen.

Während die DDR verfiel, steckte die SED-Regierung 132 Mio. Mark in das Prestigeprojekt.
Der Fernsehturm wurde viermal so teuer wie geplant, weil die Kosten in der Bauphase schöngerechnet wurden.
Später verwirklichte Honecker mit dem "Palast der Republik" einen weiteren Protzbau.

Heute gehört der 368 m hohe Turm der Deutschen Telekom, die 150 Mio. D-Mark investierte.