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Sapia - die Terrasse des Neids

Sapia - die Terrasse des Neids

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Sapia - die Terrasse des Neids

Nochmals das Sapia-Relief in einem vergrößerten Ausschnitt.
Sapia Salvani (*Siena, um 1210; †Colle di Val d'Elsa, um 1278) war eine sienesische Adlige, die um 1230 Ghinibaldo Saracini von Castiglioncello, Castiglioncello ist heute ein bekanntes Seebad in der Provinz Livorno in der Gemeinde von Rosignano Marittimo, heiratete.
Um die Figur einzuordnen, muss man wissen, dass sich Dantes „Göttliche Komödie“ in drei Teile oder Jenseitsbereiche, die drei Bereiche der Toten, aufteilt: Der erste Titel, das Inferno oder die Hölle, hat neben der Vorhölle 9 verschiedene Kreise, die über 34 Gesänge abgehandelt werden.
Der zweite Titel, das Purgatorio oder der Läuterungsberg (Fegefeuer), beschreibt den Rundweg um den Berg über sieben Terrassen, die gleichbedeutend mit den sieben Todsünden (Hochmut, Neid, Jähzorn, Habgier, Wollust, Völlerei und Trägheit) sind, wobei im Purgatorio gegenüber der Trostlosigkeit der Hölle die Buße und Hoffnung der Sünder überwiegen.
Der letzte, dritte Teil ist das Paradies, bestehend aus neun himmlischen Sphären, die den neun höllischen Kreisen konträr gegenüberstehen.
Dante beschreibt die Adlige im Rahmen seiner „Göttlichen Komödie“ im zweiten Teil seines Epos, dem Purgatorio, dem Läuterungsberg (Fegefeuer)auf der zweiten Terrasse im Canto (Gesang) XIII (13). Dies ist die Terrasse des Neids, der Neider, wo die Seelen Kleidung tragen, die sich vom Boden nicht unterscheiden und deren Augen mit Draht zugenäht wurden.
Sapia beschreibt hier auf Fragen Dantes ihr Leben. Auf ihrem Familienschloss in Castiglioncello hat sie die Schlacht von Colle Val d’Elsa in der Ebene von San Marziale zwischen den florentinischen und sienesischen Streitkräften miterlebt. Bei der Schlacht fiel Ihr Neffe Provenzan Salvani, den man enthauptete und sein Kopf auf einem Pfahl durch die Stadt trug. Hierbei wird der Neid und der Zorn, den Sapia gegen ihren Neffen empfand, da er nach ihrer Meinung auf der falschen Seite der Geschichte stand, hervorgehoben, wobei erzählt wird, dass sie für den Untergang der Sieneser gebetet habe, und begeistert war, als sich die Niederlage der Sieneser realisierte. So wird sie auf dem Relief als nackte Gestalt, theatralisch und angsterfüllt gegen die andersdenkenden Bürger Sienas wütend, dargestellt. Erkennend, dass Dante nicht zu den toten Seelen gehört, bittet sie ihn, für eine schnelle Reinigung im Fegefeuer zu beten, in die die Toskana zurückzukehren, und ihre Ehre bei ihren Verwandten wiederherzustellen.

Die Sätze : „Io fui sanese, rispuose, e con quasi altri rimendo qui la vita ria, lagrimando a colui che sé ne presti. Savia non fui avvegra che Sapìa fossi chiamata, e fui de li altrui danni più lieta assai che di ventura mia. “, beschreiben die gefühlte Situation.
Übersetzt etwa: „Mir geht es gut, antwortete er, und mit diesen anderen schiebe ich mein Leben hierher und weine um den, der es sich leiht. Ich wusste nicht, dass Sapia gerufen wurde, und ich war viel glücklicher über den Schaden anderer als über mein eigenes Glück.“

Dantes epochales Werk beschreibt treffend, wie viele Werke anderer Künstler dieser und auch späterer Zeit, egal ob Maler, Bildhauer oder Historiker, die sich, oftmals beauftragt durch den Adel, mit den althergebrachten Vorstellungen der menschlichen Eigenschaften und dem Mythos des theologischen Weltbilds des damaligen Zeitalters von Schöpfung und Apokalypse beschäftigten, die im Mittelalter herrschenden Ansichten. So war ja auch die Welt lange Zeit eine Scheibe. Erst mit Beginn des Zeitalters der Aufklärung, mit Hinwendung zu den Naturwissenschaften, entzog sich dieses Thema etwas der ausgestrahlten nebulösen, dramatischen Mystik.

Aufgenommen im Palazzo Chigi Saracini in der historischen Altstadt von Siena.

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